WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Dienstag merklich zugelegt. Der ATX stieg um 1,51 Prozent auf 3355,65 Punkte. Am Markt wurde auf positiv aufgenommene Quartalsberichte und gute Vorgaben aus Asien verwiesen. Hinzu kamen besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus Deutschland. Dort ist der deutsche Markit-Einkaufsmanagerindex für Industrie und Dienstleister im Juli überraschend gestiegen.
Unterstützt wurde der ATX von den Aktien der Erste Group (56:ERST) mit plus 2,69 Prozent. Ebenfalls gefragt waren Indexschwergewichte wie Voestalpine (17:VOES) (plus 2,22 Prozent), OMV (17:OMVV) (plus 1,62 Prozent) und Uniqa (plus 2,56 Prozent).
Bergab ging es dagegen für Kapsch TrafficCom. Die Titel verloren 4,33 Prozent auf 38,70 Euro, nachdem der Mautsystemhersteller seine Prognose für das Wirtschaftsjahr 2018/19 gesenkt hatte. Umsatz und Betriebsergebnis (Ebit) werden nun lediglich auf Vorjahresniveau erwartet, ursprünglich sollten beide Kennzahlen um je 10 Prozent zulegen.
Die Agrana-Aktien verloren 0,11 Prozent auf 87,10 Euro. Der am 6. Juli beschlossene Aktiensplit des Zucker- und Stärkekonzerns im Verhältnis 1:4 wurde am Dienstag ins Firmenbuch eingetragen. Damit ist die Satzungsänderung wirksam. Die Umstellung der Notierung an der Wiener Börse erfolgt am Freitag (27. Juli), letzter Handelstag mit der alten ISIN ist der 26. Juli.
Die Aktien von Verbund schlossen 0,36 Prozent höher bei 33,20 Euro. Der Versorger will am Donnerstag seine Zahlen für das erste Halbjahr vorlegen. Analysten erwarten klare Gewinnzuwächse. Bisher verlief das Jahr für Verbund gut. Der Konzern hat im laufenden Geschäftsjahr bereits zwei Mal seine Prognose erhöht. Zudem hat die Aktie seit Jahresstart 65 Prozent dazugewonnen.
Ebenfalls am Donnerstag will die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinsentscheidung bekanntgeben. Am Markt wird damit gerechnet, dass die Währungshüter an ihrem im Juni angekündigten Ausstieg aus dem Anleihekaufprogramm festhalten werden.
Zudem wird sich am Mittwoch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker mit US-Präsident Donald Trump treffen. Anlass der Zusammenkunft sind die jüngsten Drohungen der USA, die europäische Autoindustrie mit Strafzöllen zu belegen.