Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar hat im europäischen Frühhandel am Dienstag aufgrund der sich aufhellenden Marktstimmung etwas nachgegeben, doch die Verluste halten sich wegen der weltweit steigenden Zahl von Omikron-Fällen in Grenzen.
Gegen 09.00 Uhr MEZ fiel der Dollar Index, der die Stärke des Greenbacks gegenüber einem Korb von sechs anderen Währungen misst, um 0,1% auf 96,500.
Der USD/JPY gewann 0,2% auf 113,77. Der als sicherer Hafen bekannte Yen verlor etwas an Boden, obwohl die japanische Regierung ihre monatliche Konjunktureinschätzung zum ersten Mal seit Sommer 2020 anhob.
Der EUR/USD kletterte um 0,1% auf 1,1286, der GBP/USD legte um 0,1% auf 1,3221 zu und der riskosensitive AUD/USD erhöhte sich um 0,2% auf 0,7125.
Doch trotz dieser Bewegungen "bleibt die Stimmung äußerst fragil, erschwert durch die rasch abnehmende Liquidität in den Anlageklassen vor Weihnachten und Neujahr", sagte MarketPulse-Analyst Jeffrey Halley. "Wir sind nur eine Headline entfernt - sei es Omikron oder etwas anderes - bevor die Realität wieder einkehrt."
Die Meldung, wonach der gemäßigte demokratische Senator Joe Manchin das von US-Präsident Joe Biden vorgelegte Investitionsgesetz im Umfang von 1,75 Billionen Dollar nicht unterstützen werde, hat dem Dollar am Montag schwer zugesetzt und die Hoffnung auf eine Verabschiedung im Senat vorerst geschmälert.
Insgesamt bleibt der Dollar jedoch weiterhin gut unterstützt, auch weil die US-Notenbank Fed in der vergangenen Woche einen hawkishen Kurswechsel vollzogen hat, der den Ausstieg aus ihrem Anleihekaufprogramm beschleunigt und damit Zinserhöhungen auf die erste Hälfte des Jahres 2022 vorverlegen könnte.
Außerdem genießt der Dollar nach wie vor den Status eines sicheren Hafens. Die sich schnell ausbreitende Omikron-Variante zwingt viele Länder zur Einführung neuer Mobilitätsbeschränkungen, was die Erholung der Weltwirtschaft bremsen könnte.
Neuseeland hat die geplante Wiedereröffnung seiner internationalen Grenze verschoben, die USA rieten ihren Bürgern von Reisen in acht Länder ab, darunter Spanien und Finnland, und der britische Premierminister Boris Johnson erklärte, er werde die Coronavirus-Restriktionen bei Bedarf verschärfen.
Bei den Schwellenländer-Währungen gehen die Blicke auf die türkische Lira. Der USD/TRY rutschte in einem äußerst volatilen Handel um 0,4 % auf 13,1581 ab, nachdem Präsident Recep Tayyip Erdogan am Montagabend die Währung gestützt hatte und die Lira sich von ihren Rekordtiefs erholte.
Die türkische Regierung kündigte Maßnahmen zum Schutz der Spareinlagen vor Wechselkursschwankungen der Landeswährung an. Demnach soll der Staat die Verluste der Besitzer von Lira-Einlagen ausgleichen, falls der Kursverfall der Währung als zu stark erachtet wird.
Die Lira verzeichnete in diesem Jahr massive Kursverluste. Grund dafür ist Erdogans Beharren auf Zinssenkungen, obwohl die Inflation auf über 20 % angestiegen ist. Innerhalb der letzten drei Monate hat die türkische Währung die Hälfte ihres Wertes eingebüßt - so viel wie keine andere Währung der Welt in diesem Zeitraum.
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