Investing.com - Öl hat den Handel am Freitag höher beendet, mit den Kursen zurück in Richtung ihrer besten Stände seit Juli 2015, nachdem die Opec und andere Ölproduzenten sich geeinigt hatten, die existierenden Förderquoten bis Ende 2018 zu verlängern, um das globale Angebot zu verknappen.
Allerdings kamen die Kurse von ihren Sitzungshochs wieder herunter, als die Finanzmärkte von einem Bericht des US-Fernsehsenders ABC durchgeschüttelt wurden, der Sorgen neue Nahrung ab, dass US-Präsident Donald Trump in die Ermittlungen zu einer möglichen russischen Einflussnahme bei den US-Präsidentschaftswahlen im vergangenen Jahr hineingezogen werden könnte.
Futures auf Brent, dem Benchmark für außerhalb der USA gehandeltes Rohöl, machten einen Satz um 1,10 USD oder rund 1,8% nach oben und gingen zu 63,73 USD das Fass aus dem Handel, nachdem sie zunächst auf ein Tageshoch von 64,32 USD gestiegen waren, das in Sichtweite eines Zweieinhalb-Jahreshochs von 64,65 USD lag.
Unterdessen verteuerten sich Futures auf Öl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) um 96 US-Cent oder rund 1,7% auf 58,36 USD das Fass. Es handelt sich um den höchsten Schlusskurs seit dem vergangenen Freitag, als der Kurs mit 59,05 USD zu seinem höchsten Stand seit dem Sommer 2015 aus dem Handel gegangen war.
Über die gesamte Woche stieg der Kurs von Brent um 0,4%, während WTI 1% billiger wurde. Im Monat November stiegen beiden um 3,5% bzw. 5,5% an.
Die Organisation Erdölexportierender Länder (Opec) und eine Gruppe von Ölexporteuren außerhalb der Opec, die von Russland angeführt wird, haben sich am Donnerstag wie erwartet darauf geeinigt, die gegenwärtigen Förderquoten für weitere neun Monate bis Ende nächsten Jahres zu verlängern.
Sie signalisierten aber auch die Möglichkeit eines vorgezogenen Ende des Deals, sollte sich der Markt überhitzen und die Kurse zu weit ansteigen.
Der Deal zur Verminderung der Ölförderung um 1,8 Mio Fass am Tag war im letzten Winter von der Opec, Russland und neun weiteren Ölstaaten ins Leben gerufen worden. Das Abkommen sollte im März 2018 auslaufen, ist aber schon einmal verlängert worden.
Die von der Opec initiierten Produktionssenkungen waren einer der Hauptgründe für die jüngste Preisrallye am Ölmarkt, die sich den Erwartungen nach dabei sind, ihr Gleichgewicht wiederzufinden.
Ängste über eine steigende Ölförderung in den USA, die die Anstrengungen der Opec zum Abbau der Überversorgung am Markt ins Leere laufen lassen könnten, haben Marktbeobachtern nach, einen viel stärkeren Preisanstieg verhindert.
In der Woche zum 1. Dezember haben die US-Ölfirmen zwei weitere Ölbohranlagen in Betrieb genommen, was deren Gesamtzahl auf 749 bringt, dem höchsten Stand seit September meldete die General Electric (NYSE:GE)-Tochter Baker Hughes in ihrem am Energiemarkt weit beachteten Bericht vom Freitag.
Die Ölförderung in den USA hat sich seit ihrem jüngsten Tief Mitte 2016 wieder erholt und liegt fast 15% über ihrem damaligen Niveau. Die zunehmende Ölexploration bedeutet, dass die Produktion weiter wachsen sollte, als die Ölfirmen von steigenden Ölpreisen angezogen werden.
Die US-Ölförderung erreichte vergangene Woche mit 9,68 MIo Fass am Tag einen neuen Rekord, so amtliche Daten aus der abgelaufenen Woche, was die US-Förderung in die Nähe des Niveaus der größten Förderstaaten der Welt, Russland und Saudi-Arabien, steigen lässt.
Im sonstigen Energiehandel sind an der Nymex die Benzinfutures am Freitag um 1,1 US-Cent oder 0,7% auf 1,741 USD die Gallone gesunken, womit über die Woche ein Verlust von etwa 2,6% herauskam.
Heizöl beendete den Handel 4,3 US-Cent oder 2,3% teurer zu 1,941 USD die Gallone und beendete die Woche 0,6% tiefer.
US-Erdgasfutures legten um 3,6 US-Cent oder 1,2% zu und gingen zu 3,061 USD pro MBTU (million British thermal units) aus dem Handel. Über die Woche verteuerten sich die Futures um 8,8%, als Händler auf Wettervorhersagen, die eine höhere Heiznachfrage vermuten lassen, reagierten.
Unterdessen warten die Marktteilnehmer auf die neuen wöchentliche Zahlen zu den US-Lagerbeständen an Rohöl und raffinierten Produkten, die am Dienstag und Mittwoch hereinkommen werden, um die Nachfrage im größten Verbraucherland der Welt einschätzen zu können.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Dienstag
Das American Petroleum Institute, ein Branchenverband, veröffentlicht seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten.
Mittwoch
Das US-Energieinformationsministerium veröffentlicht ihren allwöchentlichen Bericht zu den Lagerbeständen an Öl und Benzin.
Donnerstag
In den USA gibt das Energieinformationsministerium einen wöchentlichen Report zu den Erdgasvorräten heraus.
Freitag
Baker Hughes veröffentlicht seine wöchentlichen Daten zu den sich in den USA in Betrieb befindlichen Bohrplattformen.