DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Autokrise in Europa und sinkende Verteidigungsausgaben trüben beim Zulieferer und Rüstungskonzern Rheinmetall die Aussichten deutlich ein. Nach einem schwachen dritten Quartal kappte das Unternehmen am Freitag seine Gewinnprognose deutlich und verabschiedete sich auch vom angepeilten Umsatz. Nun soll vor allem in der Rüstungssparte der Rotstift angesetzt werden, um die Abteilung wieder profitabler zu machen: 'Dem niedrigeren Ergebnis im Defence-Bereich stellen wir Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung entgegen', kündigte Konzernchef Klaus Eberhardt am Freitag an.
Vor Zinsen und Steuern rechnet Rheinmetall nur noch mit 300 Millionen Euro Gewinn. Das wären 15 Prozent weniger als das Rekord-EBIT von 2011, das eigentlich wieder erreicht werden sollte. Die Umsatzerwartungen kürzte der Konzern leicht von 4,9 Milliarden auf 4,8 Milliarden Euro. Im frühen Handel fiel die Aktie um gut 3 Prozent und lag damit am Ende des MDax. Ein Händler sagte, die neuen Ziele lägen weit unter den aktuellen Analysten-Erwartungen.
VIERTES QUARTAL KANN SCHLECHTE RÜSTUNGSZAHLEN NICHT AUSGLEICHEN
Vor allem das Rüstungsgeschäft hinkt beim Gewinn hinterher. Allein zwischen Juli und Ende September warf die Sparte mit 23 Millionen Euro nur noch gut halb so viel ab wie im dritten Quartal 2011, schon im ersten Halbjahr stimmten die Ergebnisse nicht. Diesen Rückstand könne selbst das von Rheinmetall erwartete starke vierte Quartal nicht aufholen, hieß es im Zwischenbericht.
Allerdings steht derzeit offenbar ein großes Geschäft mit Indonesien kurz vor dem Abschluss. Die dortige Regierung hatte bereits angekündigt, 100 Leopard-Kampfpanzer und 50 kleine Schützenpanzer Marder zu kaufen. Das Geschäft soll zu 90 Prozent unter Dach und Fach sein, heißt es aus Indonesien. Die Bundesregierung, die Rüstungsgeschäfte im Ausland genehmigen muss, unterstütze den Auftrag. Rheinmetall wollte sich dazu bislang nicht äußern.
AUTOSPARTE KÄMPFT UM VORJAHRESNIVEAU
Bitter für Rheinmetall: Auch das Automotive-Geschäft war zuletzt nicht mehr so profitabel, liegt im Vergleich der ersten neun Monate aber noch auf dem EBIT-Niveau von 2011. Angesichts des schlechten Aussichten der Autobranche für den Rest des Jahres, dürfte dieses Level aber nur schwer zu halten sein. Ursprünglich wollte Rheinmetall mit Motorteilen und Abgassystemen 2012 sogar mehr verdienen als vor einem Jahr.
Einen Börsengang der Autosparte hatte Rheinmetall im September wegen der hohen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten in der Eurozone vorerst abgeblasen. Mittelfristig sei die Unternehmensentwicklung auch ohne einen Börsengang gesichert, sagte Konzernchef Eberhardt damals.
ANALYSTEN FÜRCHTEN ABWÄRTSTREND FÜR 2013
Der Konzerngewinn vor Zinsen und Steuern war in den ersten neun Monaten 2012 mit 177 Millionen Euro aber rund 13 Prozent niedriger als vor einem Jahr und lag auch unter den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten. Unter dem Strich ging der Konzerngewinn um gut 9 Prozent auf 108 Millionen Euro zurück. Der Umsatz stieg dagegen leicht um 5 Prozent auf 3,28 Milliarden Euro. Experten hatten aber auch hier mit mehr gerechnet. Der Auftragseingang entsprach im dritten Quartal mit gut 1 Milliarde Euro dagegen in etwa den Erwartungen.
Trotzdem dürfte sich die negative Gewinndynamik 2013 fortsetzen, schreibt Commerzbank-Analyst Stephan Böhm in einer ersten Bewertung. Die Marktschätzungen könnten beim EBIT um rund zehn Prozent sinken./mmb/enl/fbr
Vor Zinsen und Steuern rechnet Rheinmetall nur noch mit 300 Millionen Euro Gewinn. Das wären 15 Prozent weniger als das Rekord-EBIT von 2011, das eigentlich wieder erreicht werden sollte. Die Umsatzerwartungen kürzte der Konzern leicht von 4,9 Milliarden auf 4,8 Milliarden Euro. Im frühen Handel fiel die Aktie um gut 3 Prozent und lag damit am Ende des MDax. Ein Händler sagte, die neuen Ziele lägen weit unter den aktuellen Analysten-Erwartungen.
VIERTES QUARTAL KANN SCHLECHTE RÜSTUNGSZAHLEN NICHT AUSGLEICHEN
Vor allem das Rüstungsgeschäft hinkt beim Gewinn hinterher. Allein zwischen Juli und Ende September warf die Sparte mit 23 Millionen Euro nur noch gut halb so viel ab wie im dritten Quartal 2011, schon im ersten Halbjahr stimmten die Ergebnisse nicht. Diesen Rückstand könne selbst das von Rheinmetall erwartete starke vierte Quartal nicht aufholen, hieß es im Zwischenbericht.
Allerdings steht derzeit offenbar ein großes Geschäft mit Indonesien kurz vor dem Abschluss. Die dortige Regierung hatte bereits angekündigt, 100 Leopard-Kampfpanzer und 50 kleine Schützenpanzer Marder zu kaufen. Das Geschäft soll zu 90 Prozent unter Dach und Fach sein, heißt es aus Indonesien. Die Bundesregierung, die Rüstungsgeschäfte im Ausland genehmigen muss, unterstütze den Auftrag. Rheinmetall wollte sich dazu bislang nicht äußern.
AUTOSPARTE KÄMPFT UM VORJAHRESNIVEAU
Bitter für Rheinmetall: Auch das Automotive-Geschäft war zuletzt nicht mehr so profitabel, liegt im Vergleich der ersten neun Monate aber noch auf dem EBIT-Niveau von 2011. Angesichts des schlechten Aussichten der Autobranche für den Rest des Jahres, dürfte dieses Level aber nur schwer zu halten sein. Ursprünglich wollte Rheinmetall mit Motorteilen und Abgassystemen 2012 sogar mehr verdienen als vor einem Jahr.
Einen Börsengang der Autosparte hatte Rheinmetall im September wegen der hohen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten in der Eurozone vorerst abgeblasen. Mittelfristig sei die Unternehmensentwicklung auch ohne einen Börsengang gesichert, sagte Konzernchef Eberhardt damals.
ANALYSTEN FÜRCHTEN ABWÄRTSTREND FÜR 2013
Der Konzerngewinn vor Zinsen und Steuern war in den ersten neun Monaten 2012 mit 177 Millionen Euro aber rund 13 Prozent niedriger als vor einem Jahr und lag auch unter den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten. Unter dem Strich ging der Konzerngewinn um gut 9 Prozent auf 108 Millionen Euro zurück. Der Umsatz stieg dagegen leicht um 5 Prozent auf 3,28 Milliarden Euro. Experten hatten aber auch hier mit mehr gerechnet. Der Auftragseingang entsprach im dritten Quartal mit gut 1 Milliarde Euro dagegen in etwa den Erwartungen.
Trotzdem dürfte sich die negative Gewinndynamik 2013 fortsetzen, schreibt Commerzbank-Analyst Stephan Böhm in einer ersten Bewertung. Die Marktschätzungen könnten beim EBIT um rund zehn Prozent sinken./mmb/enl/fbr