(mit Schlusskursen)
Zürich, 30. Jul (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Freitag etwas schwächer geschlossen. Die Anleger trennten sich
von den Aktien der wenig konjunktursensitiven Unternehmen
Nestle, Novartis und Roche.
Stattdessen wurden zyklische Aktien gekauft. "Wenn die
Wirtschaft anzieht, versprechen zyklische Titel eben mehr
Gewinn", sagte ein Händler.
Die defensiven Unternehmen sind an der Schweizer Börse
schwer gewichtet und zogen damit den Gesamtmarkt in die Tiefe.
Der Leitindex SMI <.SSMI>, der vor einer Woche bei 6201 Punkten
stand, schloss 0,3 Prozent tiefer auf 6201 Punkten. Der breite
SPI <.SSHI> sank ebenfalls um 0,3 Prozent auf 5490 Zähler.
Für Zuversicht sorgten US-Konjunkturdaten. Die Firmen gaben
im Frühjahr hochgerechnet 17 Prozent mehr für Maschinen oder
neue Software aus, das ist der stärkste Anstieg seit Anfang 2006
und mehr als doppelt so viel wie zu Jahresbeginn. Die Aktien des
Elektrotechnikkonzerns ABB gingen 0,4 Prozent fester
auf 21,02 sfr aus dem Handel. Auch die Aktien des
Erdölzulieferers Transocean gehörten zu den Gewinnern.
Der Aktienkurs von UBS zog um 1,6 Prozent an. "UBS
profitiert weiter von Anschlusskäufen nach dem unerwartet guten
Ergebnis und den damit verbundenen Kursziel- und
Ratingerhöhungen", sagte ein Händler. Die Aktie der Credit
Suisse büssten dagegen Boden ein.
Die Papiere der Bank Sarasin schwächten sich um
weitere 1,5 Prozent ab. Sie hatten bereits am Vortag, als der
Vermögensverwalter ein enttäuschendes Ergebnis vorgelegt hatte,
kräftig an Wert eingebüsst.
Swissquote sanken nach anfänglichen Gewinnen
ebenfalls 1,5 Prozent. Die Onlinebank hat in den ersten sechs
Monaten einen tieferen Reingewinn von 13,7 Millionen sfr
erzielt.
Die Aktien der Pharmawerte Roche und Novartis ermässigten
sich um knapp ein Prozent, Nestle um 0,3 Prozent.
Mehrheitlich schwächer waren auch die Versicherungswerte.
Swiss Life sackten 1,2 Prozent ab. Citigroup senkte
das Kursziel für den Lebensversicherer. Swiss Re und
Zurich , die kommende Woche den Zwischenbericht
vorlegen, waren knapp gehalten.
Die enttäuschende Absatzprognose des französischen
Baustoffkonzerns Lafarge sorgte für Kursverluste beim
Schweizer Konkurrenten Holcim . "Man kann die
Ergebnisse von Lafarge oder Heidelberg nicht eins zu eins auf
Holcim übertragen, aber die beiden belasten den Sektor und das
zieht auch Holcim in Mitleidenschaft", sagte ein Händler.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)