(mit Schlusskursen)
Zürich, 17. Mai (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Montag ihre Tagesgewinne wieder verloren und unverändert
geschlossen. Im Sog der schwächeren Wall Street kamen die Kurse
im späten Geschäft ins Rutschen, doch Kursgewinne der defensiven
Marktschwergewichte Nestle und Roche bremsten
den Abstieg. Über weite Strecken hatte eine technische Erholung
nach den starken Verlusten der Vorwoche den Markt im Plus
gehalten. Auch die Übernahmen und Zusammenschlüssen in den USA
hatten für eine positive Note gesorgt, bevor die enttäuschenden
US-Konjunkturdaten zu Gewinnmitnahmen führten. Die europäische
Schuldenkrise beschäftigte die Marktteilnehmer weiterhin und
bremse tendenziell die Bereitschaft zu Engagements.
Der SMI<.SSMI> der Standardwerte stieg bis auf 6495 Punkte
und schloss dann praktisch unverändert gegenüber Freitag mit
6429 Zählern. Der breite SPI<.SSHI> war mit 5678 Punkten
ebenfalls kaum verändert.
Als stärkste Stütze des Marktes erwiesen sich die
schwergewichteten Nestle-Aktien, die 1,2 Prozent zulegten. Die
Roche-Genussscheine gewannen 0,3 Prozent. Händler sprachen von
Käufen aus Sicherheitsüberlegungen.
Die Aktien der Grossbanken UBS und Credit
Suisse konnten ihre Tagesgewinne hingegen nicht halten;
UBS notierten zuletzt 0,2 Prozent schwächer, während CS
unverändert waren. Weiter deutlich in der Minuszone lagen Julius
Bär, die 2,3 Prozent verloren. Übernahmespekulationen
liessen GAM Holding um 1,6 Prozent steigen. Die
Akquisition des Asset Managers GLG Partners für 1,6 Milliarden
Dollar durch die britisch-schweizerische Man Group sorgte für
Fantasie, hiess es.
Uneinheitlich waren die Titel der Versicherungen. Swiss
Life rückten ein Prozent vor, während sich Swiss
Re leicht abschwächten und Zurich 1,3 Prozent
verloren.
Die ABB-Aktien sanken um 2,4 Prozent, was im Markt
vor allem damit erklärt wurde, dass der Elektrotechnikkonzern
die Beteiligung an seiner indischen Tochterfirma auf 75 von 52
Prozent erhöhen und dafür bis zu 965 Millionen Dollar ausgeben
möchte. "Das ist bestimmt ein sinnvoller aber auch ein etwas
teurer Schritt", sagte ein Händler.
Die Titel von Swatch machten den Dividendenabschlag
von vier Franken zum Teil wett. Unterstützt wurde Swatch von
einer Kaufempfehlung von Barclays Capital.
Ebenfalls von einer Kaufempfehlung profitierte
Sulzer. Goldman Sachs stufte den Industrietitel auf "Buy"
hoch und nahm ihn in die "Pan Europe Conviction Buy List" auf.
Die Aktien stiegen um 2,4 Prozent.
Transocean kletterten im Fahrwasser von BP um
1,6 Prozent. Der britische Ölmulti hat nach eigenen Angaben
Fortschritte bei der Bekämpfung der Ölpest im Golf von Mexiko
erzielt und zeigte sich am Sonntag optimistisch, das Leck binnen
einer Woche schliessen zu können.
Die Aktien des Anlagenbauers Oerlikon büssten am Tag
vor dem Quartalsbericht drei Prozent ein.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)