von Yasin Ebrahim
Investing.com - Der Dollar schoss am Freitag nach Norden. Grund dafür war der jüngste Anstieg der Renditen von US-Staatsanleihen, als der Markt darauf wettet, dass die USA stärker als ihre Wettbewerber aus der Krise hervorgehen werden. Experten warnten allerdings, dass die Dynamik des Dollars nicht von Dauer sein wird.
Der US-Dollar-Index, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, schloss am Freitag 0,83% höher auf 90,88. Zu Wochenbeginn verliert der Greenback 0,10% auf 90,78.
Die Erwartungen, dass die US-Wirtschaft "besser und schneller als viele andere Volkswirtschaften" aus der Krise hervorgehen dürfte, haben die Inflationserwartungen und die Rendite von US-Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit in letzter Zeit in die Höhe getrieben, was eine Aufwärtsbewegung des Dollars nach sich gezogen hat, meinte die Commerzbank (DE:CBKG).
Daten vom Freitag zeigten jedoch, dass die Befürchtungen über eine außer Kontrolle geratene Inflation unbegründet sein könnten, da der Preisindex für die persönlichen Konsumausgaben (personal consumption expenditures, PCE), das von der Federal Reserve bevorzugte Inflationsmaß, im vergangenen Monat nur einen lauen Preisdruck anzeigte. In den 12 Monaten bis Januar stieg der PCE-Preisindex um 1,5%, nach 1,4% im Dezember.
Aber angesichts neuer Stimulus-Maßnahmen in Sicht und der scheinbaren Bereitschaft der Federal Reserve, die Anleihekäufe auf ihrem aktuellen Niveau fortzusetzen, um die Zinssätze nahe Null zu halten, rechnen die Anleger mit einem weiteren Anstieg der Teuerung.
"Eine Reihe neuer Daten zur Finanzlage der US-Verbraucher bot einen Einblick in das, was vor uns liegt, nämlich eine starke Erholung durch Verbraucherausgaben dank massiver fiskalischer Impulse. Damit könnten bereits erste Anzeichen für Inflationsdruck sichtbar werden", sagte Scotia Economics.
Andere wiederum erwarten jedoch nicht, dass die Inflation und damit der Dollar weiter steigen werden.
"Für die zweite Jahreshälfte erwarten wir einen erneuten Rückgang der Inflationserwartungen und Anleiherenditen. Dann dürfte der Dollar, der weiterhin von steigenden US-Anleiherenditen profitiert, wieder schwächer werden", schlussfolgerte die Commerzbank.