Frankfurt, 10. Nov (Reuters) - Die Hoffnung auf positive
Impulse für die Weltwirtschaft aus China hat Investoren zu
Wochenbeginn etwas risikofreudiger werden lassen. Davon
profitierte der Euro. Für die Gemeinschaftswährung wurden am
Montagnachmittag 1,2914 Dollar gezahlt, fast zwei US-Cent mehr
als im späten US-Geschäft am Freitag. Die Europäische
Zentralbank legte den Referenzkurs mit 1,2891 Dollar nach
1,2756 Dollar am Freitag fest. "Die jüngsten Zinssenkungen, das
G-20-Treffen, das Konjunkturprogramm in China und die steigenden
Rohstoffpreise helfen der Risikobereitschaft", sagte ein
Devisenhändler.
Die chinesische Regierung will wegen der Finanzkrise einem
Agenturbericht zufolge bis 2010 rund vier Billionen Yuan (rund
458 Milliarden Euro) in Infrastruktur- und Sozialprojekte
investieren. Marktteilnehmer setzen nun auf ähnliche Programme
in anderen Ländern.
Die etwas mutiger gewordenen Investoren schichten Händlern
zufolge von Yen und Dollar in den höher verzinsten Euro
um. Auch der Yen gab gegenüber dem Euro nach. Für einen Euro
wurden zuletzt 128 Yen nach rund 125,40 Yen im späten
Freitagsgeschäft gezahlt.
Das Pfund Sterling fiel am Montag auf den tiefsten
Stand gegenüber dem Euro seit dessen Einführung 1999.
Reuters-Daten zufolge stieg der Euro auf bis zu 82,08 Pence nach
81,30 Pence im späten Geschäft am Freitag.
GESTIEGENE RISIKOBEREITSCHAFT DRÜCKT ANLEIHEN
Staatsanleihen gaben nach. Der für die europäischen
Rentenmärkte als richtungsweisend geltende Bund-Future
fiel um 20 Ticks auf 117,56 Zähler. Die zehnjährige
Bundesanleihe rentierte mit 3,720 Prozent. Die von
der Bundesbank berechnete Umlaufrendite betrug
unverändert 3,55 Prozent, der Rentenindex<.GREX> gab 0,13
Prozent auf 119,1025 Stellen nach. Belastet werden die
weltweiten Rentenmärkte Analysten zufolge auch dadurch, dass in
den USA in dieser Woche in großem Stil Rentenpapiere emittiert
werden.
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Olaf Brenner)