PARIS (dpa-AFX) - Frankreichs Präsident François Hollande ist an seinem Arbeitsmarktziel für 2013 gescheitert. Nach am Montagabend veröffentlichten Daten erreichte die Zahl der Menschen ohne Job im Nachbarland im Dezember sogar ein Rekordniveau. Der Staatschef hatte eigentlich bis Jahresende eine Trendwende versprochen. Der Statistik des Arbeitsministeriums in Paris zufolge wurden in Frankreich im Dezember 3,3 Millionen Arbeitslose gezählt - das waren 0,3 Prozent mehr als im Vormonat. Im Jahresverlauf stieg die Zahl um 177 800, was einem Plus von 5,7 Prozent entspricht.
Verglichen mit Deutschland hat Frankreich weiter eine mehr als doppelt so hohe Arbeitslosenquote. Sie lag nach jüngsten Vergleichszahlen der Europäischen Statistikbehörde Eurostat bei 10,8 Prozent, in Deutschland hingegen nur bei 5,2 Prozent.
Weil sich der Anstieg der Arbeitslosenzahlen zuletzt deutlich verlangsamt hatte, sprach Hollande am Montag dennoch von einer Stabilisierung der Lage. Dies sei aber natürlich nicht ausreichend, sagte er am Rande einer Türkei-Reise. Ähnlich äußerte sich Premierminister Jean-Marc Ayrault.
Die Krise auf dem Arbeitsmarkt ist eine der stärksten Belastungen für die sozialistische Regierung. Sie verlor in Umfragen monatelang dramatisch an Zustimmung und steht unter Druck, den Arbeitsmarkt möglichst schnell tiefgreifend zu reformieren.
Um die nach Deutschland zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone aus der Krise zu bekommen, will Hollande Unternehmen, Gewerkschaften und Bevölkerung nun unter anderem für einen 'Pakt der Verantwortung' gewinnen. Das wichtigste im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit sei die Reduzierung der Abgabenlast und Auflagen für Unternehmer, kommentierte der Wirtschaftsverband Medef am Montagabend die neue Job-Statistik./aha/DP/jsl