FRANKFURT (dpa-AFX) - Um die riesigen Erwartungen der Anleger zu übertreffen, müsste die Europäische Zentralbank (EZB) ihre schwerste Waffe im Kampf gegen Niedrig-Inflation und Wachstumsschwäche in Aussicht stellen. Davon zeigt sich zumindest die Commerzbank in einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse überzeugt.
Der Devisenmarkt habe eine Leitzinssenkung inklusive negativer Einlagenzinsen fest einkalkuliert, ebenso neue Finanzspritzen für die Geschäftsbanken, schreibt Experte Ulrich Leuchtmann. Entscheidend für die Marktreaktion werde deshalb sein, ob Notenbankchef Mario Draghi ein breit angelegtes Anleihekaufprogramm (QE) signalisiert.
Deshalb warnt die Commerzbank: "Würde Draghi heute ein QE-Programm der EZB hinreichend deutlich ankündigen, würde die Gemeinschaftswährung zum Dollar einen massiven Rutsch nach unten machen." Allerdings zweifelt Analyst Leuchtmann wegen des Widerstands im EZB-Rat, dass Draghi QE konkreter andeuten könnte, als er das bereits früher getan hat.