Umsetzung Kostensenkungsprogramm SGL2015 im Plan - Neuausrichtung wird
2014 konsequent fortgesetzt (FOTO)
Wiesbaden (ots) -
Geschäftsjahr 2013:
- Umsatz mit 1.477 Mio. EUR 10 % unter Vorjahr
- EBIT vor Sondereinflüssen auf 19,5 Mio. EUR gesunken
- Sondereffekte und Restrukturierungsaufwendungen von 227 Mio.
EUR
- Free Cashflow um 104 Mio. EUR auf 38,2 Mio. EUR verbessert
- Anhaltend schwierige Rahmenbedingungen bei Graphitelektroden
prägen Ausblick für 2014
Das Geschäftsjahr 2013 verlief für die SGL Group - The Carbon
Company - schlechter als ursprünglich erwartet, aber im Rahmen der im
Juni 2013 angepassten Prognose. Vor allem bedingt durch den
Preisdruck bei Graphitelektroden und den zyklischen Abschwung bei
Graphitspezialitäten sank der Konzernumsatz um 10 % auf 1.477,0 Mio.
EUR. Durch die rückläufige Entwicklung in allen drei Geschäftsfeldern
verringerten sich das Konzern-EBIT vor Sondereinflüssen auf 19,5 Mio.
EUR (2012: 164,4 Mio. EUR) und die EBIT-Marge auf 1,3 % (2012: 10,0
%). Die Kosteneinsparungen aus dem Kostensenkungsprogramm SGL2015
beliefen sich konzernweit auf rund 69 Mio. EUR und lagen damit
deutlich über den erwarteten Einsparungen von 50 Mio. EUR. Davon
entfielen rund 27 Mio. EUR auf die SGL Excellence Initiative.
Im Zuge der Neuausrichtung des Konzerns und aufgrund der
schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen mussten im Berichtsjahr
negative Sondereinflüsse von insgesamt 226,9 Mio. EUR im EBIT erfasst
werden. Diese setzten sich zusammen aus Wertminderungen (120,6 Mio.
EUR) und Abwertungen aus Projektanpassungen (22,1 Mio. EUR) im
Geschäftsfeld Carbon Fibers & Composites sowie aus
Restrukturierungsaufwendungen im Zusammenhang mit SGL2015 (84,2 Mio.
EUR). Dementsprechend betrug das Konzern-EBIT nach Sondereffekten und
Restrukturierungsaufwendungen minus 207,4 Mio. EUR (2012: 110,2 Mio.
EUR).
Jürgen Köhler, Vorstandsvorsitzender der SGL Group: 'Das Jahr 2013
war für unseren Konzern eines der operativ schwierigsten überhaupt
und verlief enttäuschend. Deshalb haben wir mit SGL2015 ein
umfassendes konzernweites Kostensenkungsprogramm auf den Weg
gebracht, mit dem wir den gewachsenen Herausforderungen begegnen. Die
Neustrukturierung des Konzerns zeigt bereits erste Erfolge. Jetzt
gilt es, die Restrukturierungen weiter voranzutreiben, um die SGL
Group wieder auf einen nachhaltig profitablen Wachstumskurs
zurückzuführen. Als Technologiekonzern werden wir dabei die Balance
zwischen Kostensenkungen und gezielten Investitionen in
Zukunftstechnologien und Innovationen im Auge behalten.'
Keine Dividende für das Geschäftsjahr 2013
Das Finanzergebnis verbesserte sich gegenüber 2012 leicht von
minus 53,5 Mio. EUR auf minus 50,7 Mio. EUR. Damit belief sich das
Vorsteuerergebnis auf minus 276,4 Mio. EUR (2012: 24,1 Mio. EUR). Das
Ergebnis nach Steuern der fortgeführten Aktivitäten lag bei minus
365,2 Mio. EUR (2012: 20,1 Mio. EUR). Hierin sind steuerliche
Sonderaufwendungen von 84 Mio. EUR berücksichtigt. Insgesamt ergibt
sich für 2013 ein Jahresfehlbetrag von 396,4 Mio. EUR (2012:
Jahresüberschuss von 5,9 Mio. EUR).
Auf Basis einer durchschnittlichen Aktienanzahl von 70,9 Mio.
Aktien sank das unverwässerte Ergebnis je Aktie auf minus 5,59 EUR
(2012: 0,08 EUR). Angesichts des hohen Fehlbetrags im Geschäftsjahr
2013 sowie des schwachen Jahresauftakts in diesem Jahr werden
Vorstand und Aufsichtsrat der SGL Carbon SE für das Geschäftsjahr
2013 der Hauptversammlung keine Dividende vorschlagen.
Im Berichtsjahr 2013 verringerte sich die Bilanzsumme um 21,5 %
auf 2.009,2 Mio. EUR (31. Dezember 2012: 2.559,7 Mio. EUR).
Ursächlich hierfür waren hauptsächlich die genannten Sondereinflüsse
sowie die Rückzahlung der fälligen Wandelanleihe im Mai 2013 in Höhe
von 145,5 Mio. EUR, Abschreibungen auf aktivierte latente Steuern und
die Entkonsolidierung der SGL Rotec. Diese Sondereinflüsse führten zu
einem Rückgang des Eigenkapitals auf 650,8 Mio. EUR (31. Dezember
2012: 1.067,0 Mio. EUR) und einer niedrigeren Eigenkapitalquote von
32,4 % (31. Dezember 2012: 41,7 %).
Deutlich positiver Free Cashflow von 38,2 Mio. EUR
Beim Free Cashflow wurde durch den Abbau von Umlaufvermögen und
deutlich reduzierte Investitionen eine signifikante Verbesserung um
104 Mio. EUR auf plus 38,2 Mio. EUR (2012: minus 66,2 Mio. EUR)
erreicht. Dementsprechend konnten die Nettofinanzschulden der SGL
Group auf 447,7 Mio. EUR (31. Dezember 2012: 459,3 Mio. EUR)
zurückgeführt werden.
Segmentberichterstattung
Performance Products (PP): Werkschließungen als Konsequenz aus
schwierigen Rahmenbedingungen
Vor allem aufgrund der unbefriedigenden Preisentwicklung bei
Graphitelektroden verminderte sich der Umsatz im Geschäftsfeld PP um
20 % auf 755,9 Mio. EUR (2012: 940,7 Mio. EUR). Entsprechend sank das
EBIT vor Restrukturierungsaufwendungen auf 69,4 Mio. EUR (2012: 179,2
Mio. EUR) und die EBIT-Marge auf 9,2 % (2012: 19,0 %). Die
Einsparungen aus SGL2015 beliefen sich auf 28,2 Mio. EUR. Davon
entfielen 12,5 Mio. EUR auf die SGL Excellence Initiative.
Die angekündigte Schließung der Werke in Lachute (Kanada) und
Narni (Italien) sowie weitere Maßnahmen im Zuge von SGL2015 führten
zu Restrukturierungsaufwendungen von 59,5 Mio. EUR.
Graphite Materials & Systems (GMS): Schwieriges Umfeld belastet
Umsatz und EBIT
Der Umsatz ging um 16 % auf 408,1 Mio. EUR zurück (2012: 486,2
Mio. EUR). Während der Geschäftsbereich Process Technology auf dem
Rekordniveau des Vorjahres lag, musste der Geschäftsbereich Graphite
Specialties aufgrund der geringeren Nachfrage aus wichtigen
Kundenindustrien einen deutlichen Umsatzrückgang verzeichnen.
Die niedrigere Auslastung der Produktionsanlagen führte dazu, dass
das EBIT auf 30,1 Mio. EUR (2012: 67,4 Mio. EUR) und die EBIT-Marge
auf 7,4 % (2012: 13,9 %) zurückgingen. Die Kosteneinsparungen aus
SGL2015 beliefen sich auf 13,6 Mio. EUR; davon entfielen 7,9 Mio. EUR
auf SGL Excellence.
Carbon Fibers & Composites (CFC): Umsatz steigt um mehr als 40 %
Der Umsatz der fortgeführten Aktivitäten (ohne die Ende 2013
veräußerte SGL Rotec) stieg um 44,5 % auf 309,3 Mio. EUR (2012: 214,1
Mio. EUR). Zu diesem Umsatz steuerte der 2012 erworbene
portugiesische Acrylfaserhersteller Fisipe mit 116,7 Mio. EUR (2012:
81,1 Mio. EUR) bei. Das EBIT vor Sondereinflüssen betrug minus 32,9
Mio. EUR (2012: minus 23,9 Mio. EUR). Der Verlust ist im Wesentlichen
auf das weiterhin niedrige Preisniveau und die anhaltend schwache
Kapazitätsauslastung zurückzuführen. Die Kosteneinsparungen aus
SGL2015 beliefen sich auf 9,7 Mio. EUR, davon 6,3 Mio. EUR aus SGL
Excellence. Als Folge der 2013 durchgeführten Impairment-Tests wurden
Sonderabschreibungen auf Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und
Goodwill von 145,2 Mio. EUR vorgenommen. Hinzu kamen
Restrukturierungsaufwendungen aus SGL2015 von 1,4 Mio. EUR, so dass
das EBIT nach Sondereinflüssen bei minus 179,5 Mio. EUR (2012: minus
78,1 Mio. EUR) lag.
Der nicht im konsolidierten Konzernumsatz der SGL Group enthaltene
Umsatz der At-Equity bilanzierten Beteiligungen innerhalb von CFC
stieg um 44,1 % auf 187,2 Mio. EUR (2012: 129,9 Mio. EUR, jeweils 100
% der Werte der Gesellschaften). Die auf die Joint Ventures
angefallenen Verluste konnten 2013 insgesamt deutlich von 32,6 Mio.
EUR in 2012 auf 18,3 Mio. EUR reduziert werden.
Ausblick 2014 geprägt vom anhaltend schwierigen Marktumfeld
Die SGL Group ist auch im Geschäftsjahr 2014 in einigen
Geschäftsbereichen weiterhin mit schwierigen Rahmenbedingungen
konfrontiert. Die im Abschlussquartal 2013 beobachteten negativen
Trends vor allem im Hauptgeschäft mit Graphitelektroden setzten sich
in den ersten Wochen des Geschäftsjahres 2014 fort. Das dürfte zu
einem stabilen Konzernumsatz gegenüber 2013 führen (auf
vergleichbarer Basis und unter Einbeziehung des erstmalig anteilig
konsolidierten Gemeinschaftsunternehmens mit BMW). Das Konzern-EBIT
vor Restrukturierungsaufwendungen wird sich deutlich rückläufig
entwickeln, da die zu erwartende schwache Preisentwicklung bei
Graphitelektroden die auslastungsbedingte Verbesserung in den anderen
Geschäftsbereichen überlagern wird.
Obwohl ein Großteil der Aufwendungen in Verbindung mit dem
Kostensenkungsprogramm SGL2015 bereits im Geschäftsjahr 2013 gebucht
wurden, werden auch 2014 weitere Aufwendungen anfallen, die jedoch
aus heutiger Sicht deutlich geringer sein werden. Die Refinanzierung,
die im Dezember 2013 erfolgreich umgesetzt wurde, gibt dem
Unternehmen eine langfristige Finanzierungsbasis. Allerdings wird der
höhere Zinssatz der neuen Unternehmensanleihe das Finanzergebnis
belasten. Insgesamt wird daher für das Konzernergebnis, sowohl vor
als auch nach Steuern, ein weiterer Verlust prognostiziert. Dieser
wird aber - abhängig vom Ausmaß weiterer
Restrukturierungsaufwendungen - deutlich geringer ausfallen als im
Geschäftsjahr 2013.
SGL2015
Die Umsetzung von SGL2015 wird 2014 mit höchster Priorität
vorangetrieben. Abhängig von den umgesetzten Personalmaßnahmen wird
hieraus nach den bereits 2013 realisierten Einsparungen von 69 Mio.
EUR ein weiterer Kostenabbau in Höhe eines mittleren bis hohen
zweistelligen Millionen-Euro-Beitrags angestrebt. Im Zuge der
Umsetzung der Maßnahmen aus SGL2015 ist in diesem Jahr mit weiteren
Restrukturierungsaufwendungen im niedrigen zweistelligen
Millionen-Euro-Bereich zu rechnen.
Für Investitionen wird 2014 aufgrund der geplanten
Kapazitätserweiterungen bei SGL Automotive Carbon Fibers, dem
Gemeinschaftsunternehmen mit BMW, ein höheres Niveau als im Vorjahr
erwartet. In den etablierten Geschäften werden die Investitionen
deutlich niedriger ausfallen als 2013.
Weitere Informationen zur SGL Group und der Bericht zum
Geschäftsjahr 2013 können im Internet unter: www.sglgroup.com
abgerufen werden.
Bitte besuchen Sie auch den neuen Newsroom der SGL Group unter
www.sglgroup.com/presse.
Über die SGL Group - The Carbon Company
Die SGL Group ist ein weltweit führender Hersteller von Produkten
und Materialen aus Carbon (Kohlenstoff). Das umfassende
Produktportfolio reicht von Carbon- und Graphitprodukten über
Carbonfasern bis hin zu Verbundwerkstoffen. Die Kernkompetenzen der
SGL Group sind die Beherrschung von Hochtemperaturtechnologien sowie
der Einsatz von langjährigem Anwendungs- und Engineering-Know-how.
Damit wird die breite Werkstoffbasis des Unternehmens ausgeschöpft.
Diese auf Kohlenstoff basierenden Materialien kombinieren mehrere
einzigartige Materialeigenschaften wie die sehr gute Strom- und
Wärmeleitfähigkeit, Hitze- und Korrosionsbeständigkeit sowie
Leichtigkeit bei gleichzeitiger hoher Festigkeit. Die
Hochleistungsmaterialien und -produkte der SGL Group werden aufgrund
der Industrialisierung der Wachstumsregionen Asiens und
Lateinamerikas und der fortschreitenden Substitution traditioneller
Werkstoffe durch neue Materialien zunehmend nachgefragt. Die Produkte
der SGL Group werden in der Stahl-, Aluminium-, Automobilindustrie
und der Chemiebranche eingesetzt sowie in der Halbleiter-, Solar-,
LED-Branche oder bei Lithium-Ionen-Batterien. Carbonbasierte
Materialien und Produkte werden zudem auch in der Windenergie-, der
Luft- und Raumfahrt als auch in der Verteidigungsindustrie verwendet.
Mit 44 Produktionsstandorten in Europa, Nordamerika und Asien
sowie einem Servicenetz in über 100 Ländern ist die SGL Group ein
global ausgerichtetes Unternehmen. Im Geschäftsjahr 2013
erwirtschafteten ca. 6.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen
Umsatz von 1.477 Mio. Euro. Die Hauptverwaltung hat ihren Sitz in
Wiesbaden/Deutschland.
Wichtiger Hinweis:
Soweit unsere Pressemitteilung in die Zukunft gerichtete Aussagen
enthält, beruhen sie auf derzeit zur Verfügung stehenden
Informationen und unseren aktuellen Prognosen und Annahmen.
Naturgemäß sind zukunftsgerichtete Aussagen mit bekannten wie auch
unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden, die dazu führen
können, dass die tatsächlichen Entwicklungen und Ergebnisse
wesentlich von den vorausschauenden Einschätzungen abweichen können.
Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien zu
verstehen. Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sind vielmehr
abhängig von einer Vielzahl von Faktoren, sie beinhalten verschiedene
Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich
möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. Dazu zählen z. B. nicht
vorhersehbare Veränderungen der politischen, wirtschaftlichen,
rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, insbesondere im
Umfeld unserer Hauptkundenindustrien wie z. B. der
Elektrostahlproduktion, der Wettbewerbssituation, der Zins- und
Währungsentwicklungen, technologischer Entwicklungen sowie sonstiger
Risiken und Unwägbarkeiten. Weitere Risiken sehen wir u. a. in
Preisentwicklungen, nicht vorhersehbaren Geschehnissen im Umfeld
akquirierter Unternehmen und bei Konzerngesellschaften sowie bei den
laufenden Kosteneinsparungsprogrammen. Die SGL Group übernimmt keine
Verpflichtung und beabsichtigt auch nicht, diese zukunftsgerichteten
Aussagen anzupassen oder sonst zu aktualisieren.
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