Investing.com – Der Dax startete heute nach den gemäßigten Gewinnen vom Vortag wieder negativ in den neuen Handelstag. In den ersten Minuten rutschte der deutsche Leitindex um 0,52% auf 9.259,22 Punkte zurück, nahm somit wieder Abstand von der 9.300 Punkte Marke. In der zweiten Reihe gingen der MDax und der TecDax kurz nach Börsenstar um jeweils 0,33% auf 16.419,93 Zähler und 0,43% auf 1.262,09 Punkte.
Die Krim-Krise sorgte am Morgen im Vorfeld des für Sonntag programmierten Referendums in der ukrainischen Halbinsel verstärkt für Verunsicherung. Die mehrheitlich pro-russischen Bewohner der Krim sollen über die Aufnahme des Schwarzmeergebiets in die Russische Föderation entscheiden. Russland stimmt dem Referendum zu, obwohl sowohl die EU wie die USA bereits mit Sanktionen gedroht haben. Unterdessen unterliegt die Halbinsel weiter der russischen militärischen Kontrolle.
Auch die Vorgaben aus Asien fielen heute negativ aus. Sorgen über die Spannungen in der Ukraine sowie weitere Anzeichen einer Konjunkturabkühlung in China, nach einem überraschend starken Exportrücktgang belasten die asiatischen Kurse.
In Japan hat sich das Verbrauchervertrauen im Februar zudem den dritten Monat in Folge eingetrübt. Der entsprechende Index, der die Stimmung der Haushalte erfasst, ging von 40,5 Punkten im Januar auf 38,3 Zähler zurück, teilte heute die Regierung in Tokio mit. Der Indikator liegt somit weit unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Der Nikkei Index brach um 2,59% ein. Der TOPIX gab deutlich um 2,13% nach.
In China schloss der Shanghai Composite Index um 0,17% schwächer. Der CSI 300 verzeichnete ein leichtes Plus von 0,26% während der in Hong Kong gehandelte Hang Seng Index stark um 1,65% zurückging.
In Deutschland sind andererseits 2013 die Unternehmensinsolvenzen im Vorjahresvergleich deutlich um 8,1% bzw. um 2.302 Fälle zurückgegangen, teilte heute das Statistische Bundesamt mit. Auch die Verbraucherinsolvenzen und die von Presonen die früher einer selbstständigen Tätigkeit nachgegangen sind, nahmen um jeweils 6,6% und 0,7% ab. Die Gesamtzahl alleri Insolvenzen einschließlich der Nachlass- bzw. Gesamtgutinsolvenzen und der von natürlichen Personen, die als Gesellschafter von Großunternehmen von einer Insolvenz betroffen waren betrug 2013 141.332 Fälle, was 2012 gegenüber einer Reduzierun von 6% entspricht, hieß es weiter.
Im Thema Bankenunion setzen heute Vertreter von EU-Kommission, -Parlament und –Rat ihre Gesspräche in Straßburg fort, nachdem am Vortag zwar zu einer Einigung kam, dem Europarlament entgegen zu kommen, doch weitere Details eines Kompromissangebots unklar blieben. Die Verhandlungen verlaufen unter starkem Zeitdruck, da das Parlament den Richtlinien zur Bankenabwicklung noch vor den Europawahlen zustimmen soll.
Am Frankfurter Parkett ist zur jetzigen Stunde E.ON einziger Gewinnerwert im Dax bei einem Plus von 0,22%. Für Antrieb sorgten angesichts des schwierigen Marktumfelds relativ gute Geschäftszahlen. Im Gesamtjahr 2013 verzeichnete der Energiekonzern einen Gewinn von 2,142 Mrd. Euro.
Topwerte im MDax und TecDax sind Fielmann und Carl Zeiss bei Anstiegen von jeweils 1,25% und 0,45%.
Anführer der Verlierer im deutschen Leitindex ist ThyssenKrupp bei einem Rückgang von 2,84%. Belastend wirkte sich die Ankündigung des Unternehmens sich von seiner Gleistechniksparte zu trennen. Weitere Flops sind Gerresheimer und Nordex bei Abschlägen von jeweils 4,50% und 3,14%.
Auf der heutigen Terminagenda stehen eher wenige Daten an. Aus der EU kommen heute Zahlen zur Industrieproduktion für Januar. Zudem gibt heute die Europäische Zentralbank Daten zu den langfristigen Renditen öffentlicher Anleihen für Februar 2014 bekannt. Aus den USA werden lediglich die MBA-Hypothekenanträge für die Vorwoche erwartet.