UKRAINE-KRISE: Separatisten drohen der Kiewer Regierung
KIEW - Eineinhalb Wochen vor der ukrainischen Präsidentenwahl verschärfen die Separatisten aus dem Osten des Landes den Ton. Vertreter der Aktivisten forderten die Kiewer Übergangsregierung ultimativ zum Abzug ihrer Truppen auf. Die prorussischen Kräfte drohten mit einer Offensive, sollten sich die Sicherheitskräfte nicht zurückziehen. Die Regierung gibt sich unbeeindruckt. Ungeachtet der jüngsten Friedensgespräche bei einem Runden Tisch in Kiew lieferten sich Regierungskräfte und Separatisten erneut Gefechte. Die OSZE geht dennoch von einer freien und fairen Wahl am 25. Mai aus.
EZB handlungsbereit - Experten erwarten geringere Inflation
FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Kampf gegen die geringe Inflation erneut ihre Handlungsbereitschaft signalisiert. Falls notwendig, werde schnell gehandelt, heißt es im Monatsbericht der Notenbank vom Donnerstag. Der Zentralbankrat stehe einstimmig hinter einem Einsatz auch unkonventioneller Mittel. Dazu zählen Maßnahmen wie zusätzliche Langfristkredite für die Banken (LTRO), Käufe von Kreditverbriefungen (ABS) oder Strafzinsen auf Bankeinlagen bei der EZB.
Wirtschaft in Euro-Ländern enttäuscht zu Jahresbeginn
LUXEMBURG - Der Aufschwung in den Euro-Ländern verläuft langsamer als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent zu, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mit.
Deutsche Wirtschaft verdoppelt Wachstum - Euroraum schwächelt
WIESBADEN - Deutschland macht seinem Ruf als Konjunkturlokomotive Europas einmal mehr alle Ehre: Getrieben von der Kauflust von Staat und Verbrauchern und von anziehenden Investitionen ist die deutsche Wirtschaft zu Jahresbeginn so rasant gewachsen wie seit Anfang 2011 nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) kletterte im ersten Quartal 2014 auch dank des milden Wetters im Vergleich zum Vorquartal preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Volkswirte hatten nur ein Plus von 0,7 Prozent erwartet.
USA: Philly-Fed-Index fällt weniger als erwartet
PHILADELPHIA - In den USA hat sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Mai weniger als erwartet eingetrübt. Der entsprechende Index der regionalen Notenbank von Philadelphia (Philly-Fed-Index) fiel von 16,6 Punkten im Vormonat auf 15,4 Zähler, wie die Notenbank am Donnerstag mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 14,0 Punkte gerechnet. Der Philly-Fed-Index misst die wirtschaftliche Aktivität in der Region Philadelphia. Ein Wert über null Punkten deutet auf eine Expansion der Wirtschaftsaktivität hin, ein Wert unter null signalisiert einen Rückgang.
USA: NAHB-Wohnungsmarktindex fällt weiter zurück
WASHINGTON - Konjunkturzahlen vom amerikanischen Immobilienmarkt fallen nach wie vor durchwachsen aus. Im Mai gab der NAHB-Hausmarktindex weiter nach. Wie die National Association of Home Builders am Donnerstag mitteilte, fiel der Indikator von revidiert 46 (zunächst 47) Punkten im Vormonat auf 45 Zähler. Das ist der tiefste Stand seit einem Jahr. Bankvolkswirte hatten dagegen mit einem Anstieg auf 49 Punkte gerechnet.
USA: Industrieproduktion fällt deutlich
WASHINGTON - Die Produktion amerikanischer Industrieunternehmen ist im April deutlich gefallen. Im Vergleich zum März lag sie 0,6 Prozent niedriger, wie aus Zahlen der US-Notenbank vom Donnerstag hervorgeht. Es war der stärkste Rückgang seit Mitte 2012. Bankvolkswirte hatten eine Stagnation erwartet. Der Anstieg vom März wurde allerdings um 0,2 Punkte auf 0,9 Prozent angehoben.
Jahrelanger Anstieg bei Hartz-IV-Sanktionen scheint gestoppt
NÜRNBERG - Der jahrelange Anstieg bei den Sanktionen gegen Hartz-IV-Empfänger scheint gestoppt. Im vergangenen Jahr seien nur noch 1,009 Millionen Bezieher mit einer Kürzung oder Streichung der Grundsicherung bestraft worden, weil sie mehrfach Termine versäumten oder angebotene Jobs ablehnten. Dies seien rund 15 000 oder etwa 1,5 Prozent weniger als im Jahr 2012, als die Zahl der Sanktionen mit 1,024 Millionen ein Rekordniveau erreicht hatte. Das geht aus der Jahresbilanz 2013 der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt.
USA: Inflationsrate steigt auf höchsten Stand seit zehn Monaten
WASHINGTON - In den USA hat sich die Teuerungsrate im April wie erwartet erhöht. Die Inflationsrate zog von 1,5 Prozent im Vormonat auf 2,0 Prozent an, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten dies erwartet. Das ist die höchste Rate seit Juli 2013. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise im April wie erwartet um 0,3 Prozent.
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sinken überraschend stark
WASHINGTON - In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend deutlich gesunken. Im Vergleich zur Vorwoche fielen sie um 24 000 auf 297 000, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Ökonomen hatten mit 320 000 Anträgen gerechnet. Der Wert der Vorwoche wurde leicht um 2000 auf 321 000 nach oben revidiert. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt gab es einen Rückgang um 2000 auf 323 250 Anträge.
USA: Empire-State-Index schießt in die Höhe
NEW YORK - Die Stimmung der Industrie im US-Bundesstaat New York ist im Mai überraschend kräftig gestiegen. Der Empire-State-Index schoss von 1,29 Punkten im Vormonat auf 19,01 Zähler in die Höhe, wie die regionale Vertretung der US-Notenbank am Donnerstag in New York mitteilte. Das ist der höchste Stand seit Mitte 2010. Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg auf 6,00 Zähler gerechnet. Der Index misst die Geschäftstätigkeit des produzierenden Gewerbes im Staat New York. Ein Indexstand über Null deutet einen Anstieg der Aktivität an.
Griechenlands Wirtschaft schrumpft langsamer
ATHEN - Hoffnungsschimmer für Griechenland: Die Wirtschaft im Eurokrisenland schrumpft immer langsamer. Im ersten Quartal sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies teilte das griechische Statistikamt (Elstat) am Donnerstag mit. Analysten hatten einen Rückgang um 1,3 Prozent erwartet. Im ersten Quartal 2013 war das BIP noch um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Volkswirte und das griechische Finanzministerium werten die Entwicklung als ein weiteres Zeichen dafür, dass es 2014 ein geringes Plus von 0,6 Prozent geben könnte. Den größten positiven Beitrag leistet der Tourismus, der wieder boomt.
Niederländische Wirtschaft schrumpft
DEN HAAG - Die niederländische Wirtschaft ist im ersten Quartal stark geschrumpft. Nach den am Donnerstag in Den Haag vorgelegten Zahlen des zentralen Statistikamtes sank die Wirtschaftsleistung um 1,4 Prozent im Vergleich zum letzten Viertel des Vorjahres. Zwischen Oktober und Ende Dezember 2013 war die Wirtschaft noch um ein Prozent gewachsen.
Eurozone: Inflationsrate steigt wie erwartet etwas an
LUXEMBURG - Die Teuerungsrate in der Eurozone bleibt im April trotz eines leichten Anstiegs auf einem sehr niedrigen Niveau. Die Verbraucherpreise seien im April um 0,7 Prozent zum Vorjahr gestiegen, teilte die europäische Statistikbehörde laut endgültigen Zahlen mit. Damit wurde die Erstschätzung bestätigt, die Erwartungen von Volkswirten wurden ebenfalls getroffen.
Japans Wirtschaft vor Steueranstieg gewachsen - Abkühlung erwartet
TOKIO - Japans Wirtschaft ist vor einer Anhebung der Verbrauchssteuer so stark gewachsen wie seit 2011 nicht mehr. Japans Verbraucher gaben kurz vor der ersten Steuererhöhung seit 17 Jahren noch einmal kräftig Geld aus. Damit trugen sie dazu bei, dass die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt im ersten Quartal des laufenden Kalenderjahres unerwartet stark wuchs - und zwar mit einer hochgerechneten Jahresrate von 5,9 Prozent. Das gab die Regierung am Donnerstag auf vorläufiger Basis bekannt. Zwar wird erwartet, dass die Wirtschaft im laufenden Quartal in Folge der Steueranhebung von 5 auf 8 Prozent schrumpft. Doch Regierung und Zentralbank sind optimistisch, dass die Wirtschaft im Sommer bereits wieder auf Wachstumskurs zurückkehrt.
Anastasiades: Russland-Sanktionen könnten Zyperns Rettung gefährden
NIKOSIA/ATHEN - Zyperns Präsident Nikos Anastasiades lehnt mögliche Wirtschaftssanktionen gegen Russland ab. Diese könnten das Rettungsprogramm für die wirtschaftlich ins Wanken geratene Inselrepublik gefährden. "Wenn Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt würden, hätte das äußerst negative Auswirkungen auf unser Anpassungsprogramm, das wir mit der Troika vereinbart haben", sagte Anastasiadis dem "Handelsblatt" (Donnerstag). Die Präsenz russischen Kapitals in der zyprischen Wirtschaft und im Banksystem bleibt auch nach der schweren Bankenkrise im Vorjahr stark. So sitzen etwa sechs Russen seit September 2013 im Vorstand der Bank of Cyprus (BOC).
Italien: Wirtschaft schrumpft überraschend wieder
ROM - In Italien ist die Wirtschaft zum Jahresbeginn überraschend wieder geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei im ersten Quartal um 0,1 Prozent zum Vorquartal gefallen, teilte die Statistikbehörde Istat am Donnerstag in Rom mit. Volkswirte hatten hingegen ein Wachstum von 0,2 Prozent erwartet. Im vierten Quartal war die italienische Wirtschaft mit 0,1 Prozent erstmals seit Mitte 2011 wieder gewachsen. Vor allem die schwache Industrieproduktion hat laut Istat die Wirtschaftsleistung im Zeitraum Januar bis März gedrückt.
Österreichs Wirtschaft wuchs zu Jahresbeginn nur schwache 0,3 Prozent
WIEN - Österreichs Wirtschaft ist zum Jahresauftakt nur wenig gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt legte von Januar bis März real um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu, teilte das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) am Donnerstag in seiner Schnellschätzung mit. Deutschland zum Vergleich expandierte im ersten Quartal um starke 0,8 Prozent.
Frankreichs Wirtschaft stagniert zum Jahresbeginn
PARIS - Frankreichs Wirtschaft ist zu Jahresbeginn nicht über eine Stagnation hinausgekommen. Im ersten Quartal habe sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone zum Vorquartal nicht verändert, teilte die französische Statistikbehörde Insee am Donnerstag in Paris nach einer ersten Schätzung mit. Volkswirte hatten für die Monate Januar bis März hingegen ein Wachstum von 0,1 Prozent erwartet. Vor allem die schwachen Konsumausgaben belasteten das Wirtschaftswachstum. Im vierten Quartal hatte die Wirtschaftsleistung noch um revidierte 0,2 (zunächst 0,3) Prozent zugelegt.
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