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FOKUS 1-Dax leicht im Minus - Warten auf US-Daten und Bernanke

Veröffentlicht am 27.08.2010, 11:50
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* Bericht über Kapitalerhöhung belastet Commerzbank

* Versorger gefragt

* Gewinnmitnahmen drücken Infineon

(neu: Infineon, Versorger, SMA Solar, Händler)

Frankfurt, 27. Aug (Reuters) - In Erwartung neuer US-Konjunkturdaten haben sich die Anleger am Freitag vom deutschen Aktienmarkt zunächst ferngehalten. Der Dax<.GDAXI> notierte mit 5910 Punkten leicht im Minus. "Es bedarf nun schon richtig guter Nachrichten aus den USA, um dem Dax den nötigen Antrieb zu verschaffen", sagte ein Händler. Im Fokus standen Börsianern zufolge vor allem die zweite Schätzung zum Wachstum der US-Wirtschaft im zweiten Quartal (14.30 Uhr MESZ) sowie eine Rede von Notenbankchef Ben Bernanke. Der Markt erhoffe sich davon neue Hinweise, wie die Fed die weitere Konjunkturentwicklung in der weltgrößten Volkswirtschaft einschätzt, hieß es. Positives werde Bernanke allerdings kaum zu berichten haben, stellte Helaba-Analyst Ulrich Wortberg fest. Die zuletzt veröffentlichten Konjunkturzahlen hätten größtenteils enttäuscht.

Auf der Verkaufsliste im Dax standen vor allem die Aktien der Commerzbank, die nach einem Zeitungsbericht über eine mögliche Kapitalerhöhung im Herbst 3,2 Prozent nachgaben. "Eine Kapitalerhöhung kommt am Markt nie besonders gut an", sagte ein Händler. Dem "Handelsblatt" zufolge will die Commerzbank mindestens fünf Milliarden Euro einsammeln, um den Staat damit zum Teil auszuzahlen. Ein Sprecher der Bank sagte, es gebe noch keine konkreten Pläne.

Auch von Infineon trennten sich Anleger, nachdem Spekulationen auf Fortschritte beim Verkauf der Mobilfunkchipsparte die Aktien am Donnerstag noch 5,2 Prozent in die Höhe getrieben hatten. Die Gewinnmitnahmen seien absehbar gewesen, sagte ein Börsianer. Die Titel des Chipherstellers verbilligten sich in der Spitze um 1,1 Prozent.

Zu den größten Dax-Gewinnern zählten dagegen die Versorgertitel E.ON und RWE. "Angesichts der konjunkturellen Unsicherheiten greifen Anleger lieber zu Aktien, die auch in Krisenzeiten eine gewisse unternehmerische Stabilität bieten", sagte ein Händler. Die Papiere der beiden Unternehmen verteuerten sich gegen den Markttrend um bis zu 0,5 Prozent.

ÜBERNAHMESPEKULATIONEN TREIBEN SMA SOLAR

Im MDax<.MDAXI> gingen die Aktien von EADS auf Talfahrt. Sie rutschten in Frankfurt um knapp vier Prozent ab und gehörten auch im Pariser Leitindex CAC40<.FCHI> zu den größten Verlierern. Händlern zufolge wirkten sich die Kürzungsvorschläge der FDP-Bundestagsfraktion bei Rüstungsprojekten negativ aus. Zudem belaste ein Bericht der Zeitung "Les Echos", wonach die EADS-Tochter Airbus[ARBU.UL] ihren Zulieferern mitgeteilt habe, die Zahl der A350-Maschinen mit einem breiten Rumpf zwischen 2013 und 2015 zu reduzieren.

Im TecDax sorgten Übernahmegerüchte um SMA Solar für Diskussionsstoff. "Angeblich will First Solar 110 Euro je SMA-Aktie zahlen", sagten mehrere Börsianer. Die Papiere von SMA Solar waren mit einem Plus von 4,2 Prozent auf 83,34 Euro Index-Spitzenreiter. Ein Händler verwies zur Erklärung des Kursgewinns zusätzlich auf einen positiven Kommentar der Bank of America/Merrill Lynch.

(Reporter: Daniela Pegna; redigiert von Georg Merziger)

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