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ROUNDUP: Krise bei Q-Cells setzt sich fort - Kurs bricht vorbörslich ein

Veröffentlicht am 14.11.2011, 08:30
BITTERFELD-WOLFEN (dpa-AFX) - Die Hängepartie beim angeschlagenen Solarunternehmen Q-Cells setzt sich fort. Die Krise in der Branche belastet das TecDax-Unternehmen auch im dritten Quartal schwer. Das Unternehmen schreibt erneut ein deutliches Minus, und dies nach einem wegen hoher Rückstellungen und Abschreibungen tiefroten Vorquartal. Auch ist sich die Gesellschaft nicht mehr sicher, ob sie eine im Februar fällig werdende Wandelschuldverschreibung vollständig zurückzahlen kann. Zudem verlässt Finanzvorstand Marion Helmes den Konzern an diesem Montag auf eigenen Wunsch. Aktienhändler äußerten sich enttäuscht über die Nachrichten. Der Kurs von Q-Cells brach vorbörslich um rund 23 Prozent ein.

Wie die Gesellschaft aus Bitterfeld-Wolfen am Morgen mitteilte, fiel ein operativer Verlust (EBIT) von 47,3 Millionen Euro an, nach einem Plus von 36,7 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Der Umsatz ging von 400 Millionen Euro auf 228,8 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich steht ein Minus von 57,1 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum plus 13,3). Analysten hatten zwar einen Verlust erwartet, die Zahlen fielen aber noch schlechter als befürchtet aus. Im Zuge des im Sommer beschlossenen Sparprogramms verlassen bis zum Jahresende 250 Mitarbeiter das Unternehmen.

ABSATZPREISE SINKEN UNERWARTET STARK

Die Absatzpreise sind laut Q-Cells wegen der schwachen Nachfrage im zweiten Halbjahr noch stärker gefallen als erwartet, die Unsicherheiten für die weitere Entwicklung auf dem Photovoltaikmarkt bestehen weiterhin. Daher reduziert der Vorstand seine Erwartungen an die künftige Liquidität. Nachdem der Konzern bisher davon ausging, bis Jahresende über freie Mittel im Volumen von 300 bis 350 Millionen Euro zu verfügen, sieht Q-Cells jetzt nur noch 300 Millionen Euro als realistisch an. Eine im Februar 2012 fällige Wandelschuldverschreibung könne möglicherweise nicht vollständig zurückgezahlt werden. Für eine mögliche Stundung der Wandelanleihe über Februar hinaus hat der Konzern bereits Vorkehrungen getroffen.

Unterdessen bestätigte der Konzern das im Sommer nach der Ankündigung eines neuen Sparprogramms aufgestellte Ziel für das Gesamtjahr. Danach rechnet das Management weiterhin mit einem Umsatz von rund einer Milliarde Euro. Beim operativen Ergebnis soll es weiterhin einen Verlust im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich geben.

Den Ausstieg von Marion Helmes bedauert der Aufsichtsrat und spricht ihr seinen Dank aus. Sie habe wesentliche Aufbauarbeit in der Finanzorganisation des Unternehmens geleistet. Nun soll Vorstandschef Nedim Cen die Aufgabe zusätzlich übernehmen. Andreas von Zitzewitz nimmt Cen dafür zusätzlich zu seinen Aufgaben als Vorstand für Produktion, Forschung und Entwicklung die Verantwortung für Marketing und Vertrieb ab./nmu/stw/tw

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