Zürich, 23. Apr (Reuters) - Die Schweizer Börse ist hat
Donnerstag im späten Geschäft schwächer notiert. Während die
Aktien der Credit Suisse mit einem Kurssprung auf das
unerwartet gute Quartalsergebnis reagierten, litten die Papiere
von Roche und Nestle wie am Vortag unter
Abgaben. Händler sprachen von einem anhaltend nervösen Geschäft,
wie die zum Teil grossen Kursausschläge belegten.
Der SMI<.SSMI> notierte kurz vor Schluss 1,0 Prozent tiefer
bei 5025 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> sank 0,8 Prozent auf
4270 Zähler.
Im Mittelpunkt standen die Aktien der Credit Suisse. Diese
legten 8,5 Prozent zu, nachdem die Bank mit dem Quartalsgewinn
von zwei Milliarden sfr die Markterwartungen klar übertroffen
hatte. Positiv gewürdigt wurden der Neugeldzufluss, das Ergebnis
im Investmentbanking und die Kapitalausstattung. Das Schlimmste
der Finanzkrise dürfte überstanden sein, hiess es.
Dagegen litten die Papiere von UBS nach dem
Kursplus von sieben Prozent am Vortag unter Gewinnmitnahmen und
sanken drei Prozent. Händler sprachen auch von Umschichtungen
aus der UBS. "Bei den Banken stehen die Stresstests der
US-Regierung ins Haus. Die Ergebnisse sollen am 4. Mai
veröffentlicht werden. Bis dahin dürfte der Markt volatil
bleiben", sagte ein Händler.
Auch Novartis übertraf die Erwartungen. Der Kurs
lag nach einem Anstieg im frühen Geschäft von vier Prozent
zuletzt noch um 0,5 Prozent im Plus. Der Gewinn des Pharmariesen
sank im ersten Quartal weniger stark als befürchtet. Die Basler
kassierten allerdings wegen des starken Dollars ihr Gewinnziel
für das Gesamtjahr, halten aber an den Wachstumszielen fest.
Die Roche-Genussscheine büssten nach dem
zehnprozentigen Kurssturz von Vortag weitere vier Prozent ein.
Eine klinische Studie zum Einsatz des Medikaments Avastin bei
Darmkrebs im Frühstadium hatte nicht das erhoffte Ergebnis
gebracht. Händler sprachen von "Anschlussverkäufen".
Auch Nestle litten unter weiteren Abgaben, nachdem der
Quartalsbericht des Vortags nicht richtig überzeugt hatte.
In den Abschlüssen von ABB und Oerlikon sowie des
Computerzubehörherstellers Logitech schlug die
Wirtschaftskrise voll durch. Die ABB Aktien sackten um
fünf Prozent ab. Das Ergebnis des Elektrotechnikers lag unter
den Prognosen. Am Vortag hatten Spekulationen auf ein besser als
erwartetes Ergebnis den Titel um sechs Prozent steigen lassen.
Oerlikon reagierten zunächst mit einem Kurssturz und drehten
im späteren Handel in die Gewinnzone was Händler auf
Deckungskäufe zurückführten. Oerlikon sei im Vorfeld des
Quartalsberichts stark unter Druck gestanden. Und nun habe der
Verkaufsdruck stark nachgelassen. "Der sich im Textilbereich
allmählich abzeichnende Turnaround dürfte den den Anlegern Mut
machen."
SGS stiegen zeitweise drei Prozent. Im Markt
kursierten Gerüchte, SGS sei an einer Übernahme der britischen
Intertek interessiert. Ein Analyst stufte dies als nicht
unmöglich aber eher unwahrscheinlich ein.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)