Investing.com - Die Nachfrage nach krisensicheren Wertanlagen dürfte in dieser Woche wahrscheinlich stark sein, angesichts des erhöhten Konfliktpotentials zwischen den USA und China, nachdem US-Präsident die Einsätze im Handelskrieg beider Länder erhöht und Peking Vergeltung versprochen hatte.
Für Devisenhändler gibt es auch eine neue Runde von Zentralbankentscheidungen, nachdem die Federal Reserve letzte Woche die Zinssätze gesenkt hatte. Auch Reden von Fed-Mitgliedern dürften den Markt interessieren, als die Investoren versuchen, mehr über die künftige Zinsentwicklung herauszufinden versuchen.
Der US-Dollar sackte gegenüber dem als krisensicher eingeschätzten Yen auf ein Siebenmonatstief ab, nachdem Daten eine Verlangsamung des US-Jobwachstums im Juli gezeigt hatten, was ein weiteres Argument für eine Zinssenkung durch die Fed im September ist.
Das US-Arbeitsministerium hatte am Freitag gemeldet, dass die US-Wirtschaft im Juli lediglich 164.000 neue Arbeitsplätze geschaffen hat und damit weniger als im Vormonat. Auch die Löhne stiegen nur moderat an.
Der Report kam einen Tag nach der Ankündigung Trumps herein, dass gegen Importwaren aus China im Wert von 300 Mrd USD im Jahr ab dem 1. September ein Zollsatz von 10% in Kraft treten wird, ein Schritt der die Finanzmärkte dazu veranlasste, eine Zinssenkung im September fast vollständig einzupreisen.
Der Dollar fiel um 0,68% gegenüber dem japanischen Yen auf zuletzt 106,59. Der Euro stieg gegenüber dem Dollar um 0,23% auf 1,1106. Der Schweizer Franken, der genau wie der Yen als krisensichere Wertanlage in Zeiten volatiler Märkte dient, legte gegenüber dem Dollar um 0,8% auf 0,9820 zu.
Trump sagte am Donnerstag auf Twitter, dass ab 1. September ein Zoll von 10% auf chinesische Waren im Wert von 300 Mrd USD verhängt werden wird, nachdem die US-Unterhändler von der letzten Verhandlungsrunde zurückgekehrt waren, ohne klare Fortschritte erzielen zu können.
Unterdessen blieb das britische Pfund am Freitag in der Nähe eines 30-Monatstiefs gegenüber dem Dollar, da die kleinere gewordene Parlamentsmehrheit von Großbritanniens regierenden Konservativen die Sorgen über die heimische Politik erhöht hat, drei Monaten vor Auslaufen der Frist zum Brexit.
Das Pfund verlor im Juli mehr als 4% an Wert und hatte damit seinen schlimmsten Monat seit Oktober 2016 gehabt, nachdem der neue Premierminister Boris Johnson sich darauf festgelegt hatte, der Europäischen Union am 31. Oktober den Rücken zu kehren, mit oder ohne ein Übergangsabkommen mit Brüssel.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste wichtiger Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, der 5. August
Großbritannien: Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungsgewerbe
USA: ISM Einkaufsmanagerindex zur Wirtschaft außerhalb des verarbeitenden Gewerbes
Dienstag, der 6. August
Neuseeland: Beschäftigungsreport
Australien: Zinsentscheidung
USA: FOMC-Mitglied James Bullard hält Rede
Mittwoch, der 7. August
Neuseeland: Zinsentscheidung
Deutschland: Industrieproduktion
Donnerstag, der 8. August
China: Handelsbilanz
USA: Erstanträge auf Arbeitslosengeld
Freitag, der 9. August
Japan: vorläufiges BIP
Australien: geldpolitisches Statement der Zentralbank RBA
China: Verbraucherpreisinflation
Großbritannien: vorläufiges BIP
Kanada: Beschäftigungsreport
USA: Erzeugerpreisinflation