Investing.com - Der Dollar fällt am Donnerstag gegenüber dem Yen erneut auf ein Zweiwochentief. Am Mittwoch verschob die japanische Regierung eine geplante Erhöhung der Umsatzsteuer und heizte Spekulationen darüber an, ob die geldpolitische Richtung von Lockerungen hin zu Konjunkturmaßnahmen geändert wird.
USD/JPY fällt um 0,48 Prozent auf 109,01, den niedrigsten Stand seit dem 18. Mai.
Der Yen gewinnt weiter an Boden, nachdem der japanische Premierminister Schinzo Abe am Dienstag bekannt gegeben hatte, die geplante Anhebung der Umsatzsteuer aufgrund der anhaltenden Konjunkturschwäche zu verschieben. Darüber hinaus gab er die Implementierung eines Konjunkturpakets im Laufe des Jahres bekannt.
Die Ankündigung heizte Spekulationen über einen Richtungswechsel der Geldpolitik weg von den Lockerungen der Bank of Japan.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, rutscht um 0,26 Prozent runter auf 95,17.
Der Dollar bleibt angeschlagen, nachdem eine Reihe durchwachsener Wirtschaftsberichte aus den USA Zweifel an einer Zinsanhebung im Juni geweckt hatten.
Das Institute of Supply Management gab am Mittwoch bekannt, dass sein Gewerbeindex im Mai im zweiten Monat in Folge angestiegen ist.
Der Bericht folgte auf eine ähnliche Untersuchung der Marktforschungsgruppe Markit. Deren Index für US-Fabrikproduktion erreichte im Mai den niedrigsten Stand seit September 2009.
Ein gesonderter Bericht belegte, dass die Ausgaben in der US-Bauwirtschaft im April den größten Rückgang seit Januar 2011 verzeichnet hatten.
Die Anleger warten auf den am Freitag erscheinenden Bericht zu Beschäftigtenzahlen exklusive Landwirtschaft für Mai. Die Zahlen gelten als ein starker Indikator für die Erholung des Arbeitsmarktes.
USA veröffentlichen im Laufe des Tages den ADP-Bericht zu Beschäftigtenzahlen exklusive Landwirtschaft sowie Zahlen zu Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung.
Chefin der US-Zentralbank Janet Yellen sagte in der vergangenen Woche, eine Zinsanhebung wäre in den kommenden Monaten durchaus angemessen, vorausgesetzt der Arbeitsmarkt und die Wirtschaft erholen sich erwartungsgemäß.
Die erste Zinsanhebung seit rund zehn Jahren wurde bei der Dezembersitzung der US-Zentralbank beschlossen.
Höhere Zinsen wirken sich positiv auf den Dollar aus, da sie die Währung als verzinsliche Anlage attraktiver machen.
Gegenüber dem Euro notiert die US-Währung schwächer, EUR/USD steigt im Vorfeld der im Laufe des Tages bevorstehenden Ratssitzung der EZB um 0,15 Prozent auf 1,1206.
Die Märkte gehen nicht von einer Änderung der aktuellen EZB-Politik aus, allerdings sagen einige Analysten eine Anhebung der Inflations- und Wirtschaftswachstumsprognosen voraus.
Der Euro fällt ebenfalls gegenüber dem Yen, EUR/JPY rutscht um 0,29 Prozent auf 122,19.