LONDON (dpa-AFX) - Bei der skandalgeschüttelten britischen Großbank Barclays gehen die Aufräumarbeiten weiter. Das Geldhaus gab am Dienstag bekannt, es müsse eine weitere Milliarde Euro zurückzahlen, um Kunden wegen Falschberatung zu entschädigen. Zusammen mit den Vorjahren summieren sich die Kosten auf fast 3,5 Milliarden Pfund. Barclays hatte zudem 290 Millionen Pfund Strafe zahlen müssen, weil Händler der Bank an Manipulationen des wichtigen Referenz-Zinssatzes Libor beteiligt waren. Im Falle von unkorrektem Verhalten bei einer Rettungsaktion katarischer Investoren in der Bankenkrise 2008 ermittelt die Bankenkaufsicht - es drohen weitere Strafen.
Wie die Bank am Dienstag mitteilte, wird sie zusätzliche Mittel von 400 Millionen Pfund (466 Mio Euro) für Zinswetten und 600 Millionen Pfund für Kreditausfallversicherungen zurückstellen. Das Geld ist für den Fall gedacht, dass mehr Kunden entschädigt werden müssen als erwartet. Berater der Bank hatten Kleinunternehmern unter anderem hochgradig komplexe und risikobehaftete Produkte wie Wetten auf Zinsderivate verkauft. Anderen Kunden wurden Versicherungen aufgeschwatzt, die im Falle von Zahlungsausfällen das Risiko der Bank mindern - de facto ein versteckter Zusatzzins.
Bis zum Jahresende beläuft sich die Vorsorge für undurchsichtige Geschäfte mit Zinsderivaten, die an kleine und mittlere Unternehmen verkauft wurden, auf insgesamt 850 Millionen Pfund. Für Falschberatungen bei Kreditausfallversicherungen steigen die Rückstellungen nun auf insgesamt 2,6 Milliarden Pfund, von denen schon 1,6 Milliarden im vergangenen Jahr für konkrete Ansprüche verbucht worden sind.
Vorstandschef Antony Jenkins, seit August 2012 Nachfolger des über den Libor-Skandal gestolperten Bob Diamond, will jetzt die Bank grundlegend reformieren, um ihr Renommee wieder herzustellen. Er selbst verzichtete bereits auf seinen Jahresbonus von geschätzt einer Million Pfund. Insgesamt sei der Bonuspool für dieses Jahr praktisch geleert worden. Er werde jetzt handeln und die unter Diamond praktizierte aggressive und selbstgefällige Barclays-Politik abschaffen, sagte Jenkins vor einem Parlamentsausschuss./stk/DP/jha
Wie die Bank am Dienstag mitteilte, wird sie zusätzliche Mittel von 400 Millionen Pfund (466 Mio Euro) für Zinswetten und 600 Millionen Pfund für Kreditausfallversicherungen zurückstellen. Das Geld ist für den Fall gedacht, dass mehr Kunden entschädigt werden müssen als erwartet. Berater der Bank hatten Kleinunternehmern unter anderem hochgradig komplexe und risikobehaftete Produkte wie Wetten auf Zinsderivate verkauft. Anderen Kunden wurden Versicherungen aufgeschwatzt, die im Falle von Zahlungsausfällen das Risiko der Bank mindern - de facto ein versteckter Zusatzzins.
Bis zum Jahresende beläuft sich die Vorsorge für undurchsichtige Geschäfte mit Zinsderivaten, die an kleine und mittlere Unternehmen verkauft wurden, auf insgesamt 850 Millionen Pfund. Für Falschberatungen bei Kreditausfallversicherungen steigen die Rückstellungen nun auf insgesamt 2,6 Milliarden Pfund, von denen schon 1,6 Milliarden im vergangenen Jahr für konkrete Ansprüche verbucht worden sind.
Vorstandschef Antony Jenkins, seit August 2012 Nachfolger des über den Libor-Skandal gestolperten Bob Diamond, will jetzt die Bank grundlegend reformieren, um ihr Renommee wieder herzustellen. Er selbst verzichtete bereits auf seinen Jahresbonus von geschätzt einer Million Pfund. Insgesamt sei der Bonuspool für dieses Jahr praktisch geleert worden. Er werde jetzt handeln und die unter Diamond praktizierte aggressive und selbstgefällige Barclays-Politik abschaffen, sagte Jenkins vor einem Parlamentsausschuss./stk/DP/jha