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HINTERGRUND-Auch Charts verheißen dem SMI nicht viel Gutes

Veröffentlicht am 10.10.2008, 17:00
Aktualisiert 10.10.2008, 17:04
DBKGn
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- von Paul Arnold -

Zürich, 10. Okt (Reuters) - Nach dem gut 20-prozentigen Absturz der Schweizer Börse in dieser Woche können die Anleger nicht mit einer raschen Erholung der Kurse rechnen. Auch die Charts, die grafischen Kurven-Darstellungen von Aktienkursen und Börsenindices, liefern keine Signale für steigende Kurse. Sie deuten eher darauf hin, dass der Schweizer Leitindex SMI von derzeit schon tiefen 5500 Punkten noch weiter abstürzen könnte.

"Grundsätzlich sind wir in einem Abwärtstrend. Ich erwarte schon, dass sich der Abwärtstrend fortsetzt", sagte Philipp Jäggle, Chartanalyst bei der Zürcher Kantonalbank, am Freitag zu Reuters. Und dieser könnte die Bluechip-Index SMI <.SSMI> in den nächsten rund sechs Monaten noch deutlich unter die 5000er-Marke drücken. "Die nächste gute Unterstützung liegt bei 4350 Punkten", sagte Jäggle.

An den Börsen weltweit machte sich diese Woche trotz der koordinierten Zinssenkungsrunde der Notenbanken Untergangsstimmung breit. Der Schweizer Leitindex brach am Freitag im Einklang mit den andern Börsenplätzen über neun Prozent auf ein Tagestief von 5266 Punkte ein. Das war der tiefsten Stand seit August 2004. Und es war der größte Tagesverlust seit 19 Jahren: Am 16. Oktober 1989 war der SMI 10,5 Prozent abgesackt. Damals hatten Finanzierungs-Schwierigkeiten beim Kauf der US-Fluggesellschaft UAL einen Ausverkauf an Wall Street ausgelöst.

"Für eine Trendumkehr ist es einfach viel zu früh", sagte ZKB-Chartexperte Jäggle. "Die momentane Marktphase ist geprägt von einer großen Unübersichtlichkeit. Was eingepreist wird, ist der Totalausfall des Finanzsystems."

Bei der Bank Julius Bär setzten die Charttechniker "das Ziel nach unten" im schlimmsten Fall sogar mit 3900 Punkten an. Dort würde der SMI auf eine auf das Jahr 2003 zurückgehende Unterstützungslinie stoßen. Davor liege bei 4900 Zählern noch eine Unterstützung.

Keinen Optimismus verbreiten wollte auch die Deutsche Bank. "Es gibt noch immer keine Kaufsignale, jedenfalls nicht auf mittelfristiger Basis", schrieben die Experten der Bank in ihrem täglichen Kommentar. "Alle Indikatoren zeigen noch immer abwärts". Allerdings bestand der SMI den Test, den die Chartanalysten für diesen Tag gesetzt hatten. Die Schüsselunterstützung von "plus/minus 5280/5300 Punkten" hielt vorerst.

Börsenexperten, die sich der Chartanalyse verschrieben haben gehen davon aus, dass sich aus der historischen Kursentwicklung Vorhersagen für zukünftige Börsenkurse ableiten lassen. Nimmt man das wörtlich, so könnte der SMI - möglicherweise nach einer Zwischenerholung - bis auf die 3675 Punkte absinken, die zum Schluss des 12. März 2003 auf dem Kurs-Tableau standen. Das ist der linke Teil einer sogenannte Kopf-Schulter-Formation, deren Top am 4. Juni 2007 bei 9548 Zählern markiert wurde.

(Redigiert von Albert Schmieder)

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