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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Verluste - Konjunktursorgen sind zurück

Veröffentlicht am 22.08.2012, 10:09
FRANKFURT (dpa-AFX) - Erneute Konjunktursorgen haben den deutschen Aktienmarkt am Mittwoch belastet. Im frühen Handel sank der Dax um 0,99 Prozent auf 7.019,31 Punkte, nachdem er am Dienstag noch bei 7.089 Punkten auf dem höchsten Stand seit Mitte März geschlossen hatte. Der MDax fiel um 1,02 Prozent auf 11.140,90 Punkte. Für den TecDax ging es um 0,68 Prozent auf 790,92 Punkte nach unten.

Japanische Konjunkturdaten hätten enttäuscht, sagte Händler Markus Huber von ETX Capital. Sinkende Ausfuhren nach China und Europa hatten im Juli den Außenhandel des Inselstaates ausgebremst. Dies und die wieder hochkommenden Sorgen vor deutlich fallenden Unternehmensgewinnen in China dürften auch die Anleger hierzulande beunruhigen.

JUNCKER TRIFFT SAMARAS

Am Nachmittag könnten noch Konjunkturdaten aus den USA wie die Verkäufe von Immobilien neue Impulse bringen. Im Handelsverlauf sollte sich die Aufmerksamkeit der Anleger zudem auf ein Treffen von Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker mit dem griechischen Ministerpräsidenten Antonis Samaras richten. Letzterer dürfte vermutlich um einen zeitlichen Aufschub bei den Reformen Griechenlands werben, sagte Analyst Ralph Herre von der Landesbank Baden-Württemberg. Nach Dax-Schluss veröffentlicht die US-Notenbank ihr jüngstes Sitzungsprotokoll.

Die Anteilsscheine von BMW verloren als drittschwächster Dax-Wert 1,74 Prozent. Analyst Michael Punzet von der DZ Bank zeigte sich am Morgen enttäuscht, dass die Gesamtjahresprognose nach einem starken zweiten Quartal lediglich bestätigt worden sei. Er hob zwar den Fairen Wert für die Aktien von 56,00 auf 58,00 Euro an, blieb aber beim Anlageurteil 'Verkaufen'. Er halte den aus der Prognose 2012 implizierten Umsatzanstieg im Bereich Automobile für wenig realistisch.

Am Dax-Ende verloren die Titel von Infineon 2,10 Prozent. Händlern zufolge belastete eine zu Wochenbeginn veröffentlichte Studie von JPMorgan die Aktien des Halbleiterherstellers weiterhin. Analyst Sandeep Deshpande sah in einem Marktumfeld mit niedrigen oder gar keinem Wachstum kurzfristig keinen Grund für Optimismus für die Aktien.

RHÖN-KLINIKUM AN DER MDAX-SPITZE

Gegen den negativen Markttrend stiegen die Papiere von Rhön-Klinikum an der MDax-Spitze um 2,38 Prozent auf 18,705 Euro und profitierten damit von anhaltender Übernahmefantasie. Dem 'Platow Brief' zufolge hat der Gesundheitskonzern Fresenius bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht einen Antrag für ein erneutes Übernahmeangebot für den Klinikbetreiber gestellt. Die Bad Homburger wollen laut dem Börsenbrief 22,50 Euro je Rhön-Aktie für eine einfache Mehrheit bieten. Ein Händler sagte: 'Der Aufsichtsrat von Fresenius wird wohl diese Woche noch entscheiden und das wird wegweisend.' Die Fresenius-Papiere gaben um 1,07 Prozent nach.

Der erste Versuch einer Übernahme des Klinikbetreibers durch Fresenius war daran gescheitert, dass die Bad Homburger mehr als 90 Prozent der Rhön-Klinikum-Aktien haben wollten. Commerzbank-Analyst Volker Braun schrieb in einer Studie: Sollte Fresenius tatsächlich einen zweiten Vorstoß wagen und sich mit einer einfachen Mehrheit begnügen, dürfte die Offerte sicher gelingen. Das wäre dann eine perfekte Gelegenheit, nach den schwachen Quartalszahlen aus den Rhön-Titeln auszusteigen./la/zb

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