* Griechenland macht Investoren weiter nervös
* Analystenkommentare drücken T-Aktie
* Spekulationen auf Übernahme von Celesio
(neu: Händlerkommentare, BMW, Telekom)
Frankfurt, 02. Mär (Reuters) - Nach dem steilen Anstieg zu
Wochenbeginn ist dem Dax<.GDAXI> am Dienstag die Puste
ausgegangen. Der Index notierte am späten Vormittag 0,1 Prozent
höher bei 5724 Punkten. Am Vorabend hatte der Index im
Schlepptau der Wall Street sowie in Hoffnung auf Hilfe für
Griechenland zwei Prozent höher geschlossen.
Das Thema Griechenland steht Händlern zufolge weiter im
Blick. Gespannt warte der Markt darauf, welche Resultate das
Krisentreffen der Regierung bringt, das der griechische
Ministerpräsident Giorgos Papandreou für Mittwoch angekündigt
hat. Bei der Kabinettssitzung müssten "Entscheidungen zur
Wirtschaft getroffen werden", hatte das Büro von Papandreou am
Montagabend mitgeteilt. Unterdessen hat eine Gewerkschaft erneut
zu einem eintägigem Streik im öffentlichen Dienst gegen die
Sparpläne der Regierung aufgerufen. Zudem wird am Markt eine
Anleihe des stark angeschlagenen Landes erwartet. "Vorher trauen
sich viele nicht aus der Deckung", sagte ein Händler.
Die Probleme von Griechenland lasteten auch auf der
Gemeinschaftswährung: Der Euro fiel bis auf 1,3435 Dollar und
notierte damit so niedrig wie seit fast zehn Monaten nicht mehr.
AUTOMOBILSALON RÜCKT AUTOAKTIEN INS SCHEINWERFERLICHT
Größter Gewinner am deutschen Markt war die
BMW-Aktie mit einem Plus von 1,3 Prozent auf 30,84
Euro. Der Autobauer hat im Februar weltweit gut 91.000 Fahrzeuge
der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce verkauft - ein Plus von
rund 14 Prozent. Für das Gesamtjahr bekräftigte BMW-Chef Norbert
Reithofer auf dem Genfer Automobilsalon das Ziel, weltweit über
1,3 Millionen Autos zu verkaufen, nach 1,29 Millionen im
vergangenen Jahr. Weitere Absatzzahlen kommen im Laufe des
Tages: Am Abend werden die Verkaufszahlen vom US-Markt erwartet.
Zudem ist mit weiteren Nachrichten vom Genfer Automobilsalon zu
rechnen. Daimler-Aktien zogen um 0,6 Prozent an.
Infineon standen mit einem Plus von 1,3 Prozent
auf der Gewinnerseite. Händler verwiesen auf gute Stimmung für
Aktien der Technologiebranche, die aus Asien herübergeschwappt
sei. Der US-Hersteller SanDisk hatte seine
Umsatzprognose für das erste Quartal erhöht und einen
optimistischen Ausblick für die Branche gegeben - in Taiwan,
Südkorea und Japan standen Aktien von Halbleiterfirmen daraufhin
auf den Einkaufslisten der Börsianer. "Das hilft auch Infineon",
sagte ein Händler. Zudem hatten die Analysten der UBS die Aktie
in einer Sektorstudie als "Top-Pick" bezeichnet und die
Umsatzerwartungen für die Branche in diesem Jahr erhöht.
Kritischer beurteilten Analysten dagegen die Deutsche
Telekom: Barclays und JP Morgan senkten ihr Kursziel.
Zudem stuften Barclays die T-Aktie auf "Equalweight" von
"Overweight" herunter, JP Morgan bekräftigte das Votum
"Neutral". Deutsche Telekom waren daraufhin mit einem Abschlag
von rund einem Prozent größter Verlierer im Dax.
Im MDax<.MDAXI> sorgte Celesio für Gesprächsstoff.
Die Aktien setzten sich mit einem Plus von 2,4 Prozent an die
Spitze des Index, nachdem am Markt Übernahmespekulationen
kursierten. DZ-Bank-Analyst Thomas Maul hatte in einer Studie
darauf verwiesen, dass mit dem in Kürze erwarteten Verkauf von
Ratiopharm die Merckle-Gruppe weitgehend entschuldet sein
dürfte. Deswegen werde sie den Celesio-Konkurrent Phoenix wohl
nicht mehr zum Verkauf stellen - für US-Pharmahändler oder
Finanzinvestoren würde dem Analysten zufolge dann Celesio als
Übernahmeziel in den Fokus rücken.
(Reporter: Kerstin Leitel; redigiert von Martin Zwiebelberg)