* Schuldenkrise in Südeuropa weiter im Blick
* VW-Aktien unter größten Dax-Verlierern
* Übernahmegerüchte treiben Symrise
(neu: BP, Prudential)
Frankfurt, 02. Jun (Reuters) - Die Anleger haben am Mittwoch
einen weiten Bogen um deutsche Aktien gemacht. Der Dax<.GDAXI>
verlor bis zum frühen Nachmittag 0,8 Punkte auf 5932 Zähler. Die
Umsätze seien schwach, und die Gesamtstimmung sehr negativ,
sagte ein Händler. "Die Anleger sind einfach extrem
verunsichert." Seit Wochen sorgen die Folgen der hohen
Verschuldung vieler europäischer Länder für Unruhe. Vor allem
die Lage in Griechenland und einigen anderen südeuropäischen
Ländern schwebt über den Finanzmärkten wie ein Damoklesschwert.
Besonders der Euro war dadurch unter Druck geraten. Am
Mittwoch notierte die Gemeinschaftswährung rund einen Cent über
dem am Vortag erreichten Vier-Jahres-Tief von knapp über 1,21
Dollar. Nur wenig Einfluss auf die Kurse hatte dagegen die
Entscheidung des Bundeskabinetts, den umstrittenen Gesetzentwurf
gegen riskante Spekulationen an den Finanzmärkten zu
verabschieden.
Auf dem Dax lasteten unter anderem die Index-Schwergewichte
Siemens und E.ON, die in der Spitze 2,4
Prozent beziehungsweise 2,7 Prozent nachgaben, ohne dass Händler
das auf Nachrichten zurückführten. Zu den Verlierern im Dax
zählten zudem Volkswagen-Aktien, die sich um 1,8
Prozent verbilligten. Wie Reuters aus Kreisen des
Branchenverbands VDIK erfuhr, hat der Negativtrend bei den
Autoabsatzzahlen in Deutschland auch im Mai angehalten. Unter
dem Rückgang der vergangenen vier Monate haben vor allem
Massenhersteller wie VW gelitten.
Die Versicherungswerte gerieten nach dem Scheitern der
Übernahme des AIG-Asiengeschäfts durch die britische
Prudential unter Druck. Die Übernahmephantasie in der
Branche habe einen Dämpfer bekommen, sagte ein Händler. Die
Papiere der Allianz verloren 1,9 Prozent. Dabei
belasteten auch Aussagen von Vorstandsmitglied Andree Moschner,
wonach die Allianz Bank anders als gehofft per saldo bisher
keine Kunden gewonnen hat. Die Titel der Münchener
Rück gaben knapp ein Prozent nach. Prudential gehörten
mit einem Minus von knapp drei Prozent zu den größten Verlierern
im britischen Leitindex FTSE100<.FTSE>. Die Titel von BP
konnten ihre Talfahrt seit der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko
leicht bremsen. Bis zum Mittag fiel der Kurs um 1,6 Prozent auf
423,67 Pence, nachdem er noch am Vorabend um 13 Prozent
eingebrochen war. Die Risiken machten die Aktie zu einem
hochspekulativen Papier, das sich sowohl als werthaltig als auch
als wertlos entpuppen könnte, sagte ein Händler.
Die Gewinner im MDax<.MDAXI> führte die
Symrise-Aktie mit einem Plus von 2,4 Prozent an.
Erneute Gerüchte über ein Gebot des belgischen Chemiekonzerns
Solvay sorgten Händlern zufolge für Aufschläge. Ein
Händler sagte allerdings, diese Spekulationen tauchten immer
wieder mal auf, viel Glauben solle man dem nicht schenken.
(Reporter: Daniela Pegna; redigiert von Kerstin Leitel)