* Apples iPhone-Erfolg treibt Technologiewerte
* VW überrascht mit Gewinnsprung zum Jahresbeginn
* US-Bank Morgan Stanley überzeugt mit Milliardengewinn
(neu: Schlusskurse, Morgan Stanley, Wells Fargo, Fiat)
Frankfurt, 21. Apr (Reuters) - Der Verkaufserfolg von
Apples iPhone hat am Mittwoch bis auf den deutschen
Aktienmarkt ausgestrahlt. Der Milliardengewinn des
US-Technologiekonzerns sorgte zusammen mit starken
Zwischenbilanzen von Volkswagen und Morgan
Stanley für Zuversicht bei den Investoren. "Wir haben in
der angelaufenen Quartalsaison schon eine ganze Reihe guter
Geschäftszahlen gesehen, deshalb ist der Markt auch auf so hohem
Niveau", sagte ein Händler. Der Dax<.GDAXI> gab dennoch 0,5
Prozent auf 6230 Zähler nach. Händler sprachen nach einem
Kurssprung von 1,7 Prozent am Dienstag von einem Luftholen,
zumal das Jahreshoch von 6310 Stellen in Reichweite blieb.
Gebremst wurden die Aktienmärkte davon, dass die
Finanzprobleme Griechenlands wieder verstärkt in den Fokus der
Investoren rückten. "Griechenland wird wieder Thema, und so
kommt auch Gerede über die Lage in Portugal auf", sagte ein
Händler. Die Risiko-Aufschläge für Staatsanleihen der beiden
südeuropäischen Staaten stiegen weiter an, der Euro stand
ebenfalls unter Druck. Reuters hatte aus Kreisen erfahren, dass
die Bundesregierung mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem
Antrag Griechenlands auf Kredithilfen des IWF und der EU-Partner
ausgeht. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> für die 50 größten
Börsenwerte der Euro-Zone lag 1,2 Prozent im Minus bei 2947
Zählern, der Athener Leitindex<.ATG> gab 1,3 Prozent nach.
Apple steigerte in seinem zweiten Quartal dank des
Verkaufserfolgs des iPhones Umsatz und Gewinn kräftig und
übertraf die Erwartungen des Marktes deutlich. Apple-Aktien
gewannen in New York 5,6 Prozent und zogen die Papiere von
Infineon mit nach oben. Der Münchener Konzern
beliefert Apple mit Chips. Infineon-Aktien führten Dax mit einem
Plus von 3,8 Prozent auf 5,40 Euro an. Unterstützung erhielten
die Papiere Händlern zufolge auch von Spekulationen über ein
Übernahmeinteresse von Intel. Diese seien aufgekommen,
nachdem der Weltmarktführers laut Medienberichten Interesse an
strategischen Akquisitionen bekundet hatte.
Nachdem bereits Daimler am Dienstag die Märkte mit
einem Milliardengewinn überrascht hatte, gab es weitere
Nachrichten zum Frühlingserwachen der europäischen
Autoindustrie. Auf der Überholspur im Dax waren die
Volkswagen-Vorzüge, die mit einem Plus von 3,8
Prozent gleichauf mit Infineon lagen. Der größte europäische
Autohersteller startete mit einem unerwartet kräftigen
Gewinnsprung ins Jahr. Der operative Gewinn verdreifachte sich
zwischen Januar und März im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
nahezu auf 848 Millionen Euro. "Die Zahlen für das erste Quartal
waren sehr gut, wenn auch nicht so sensationell wie bei
Daimler", sagte Merck-Finck-Analyst Robert Heberger.
Seiner Ansicht nach hat unter anderem der nun voll konsolidierte
LkW-Bauer Scania zu dem Gewinnanstieg beigetragen.
Zudem komme dem Autobauer sein Sparkurs zu Gute. Lediglich bei
der Prognose gab es laut Heberger einen Wermutstropfen: "Der
Ausblick ist nach wie vor schwammig."
FINANZWERTE AN DER WALL STREET IM FOKUS
Gefragt waren auch die Aktien des Konkurrenten Fiat,
die sich in Mailand um 1,7 Prozent verteuerten. Der Konzern gab
die bereits erwartete Abspaltung seiner Autosparte vom übrigen
Industriegeschäft bekannt.
An den US-Börsen, die bei Handelsschluss in Europa minimal
tiefer notierten, standen neben den Technologiewerten Bankaktien
im Blickpunkt. Morgan Stanley überzeugte Anleger mit einem
Milliardengewinn zu Jahresbeginn, die Aktien der Bank stiegen um
4,2 Prozent. Hingegen kam Konkurrent Wells Fargo zu
Jahresbeginn nicht richtig in Fahrt, die Papiere der Großbank
büßten 1,7 Prozent ein.
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Andreas Kröner)