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Börse Stuttgart-News: Trend am Nachmittag

Veröffentlicht am 14.12.2011, 18:16

STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am nachmittag

Mittwoch, 14. Dezember 2011

S&P warnt erneut vor Herabstufungen in Europa

Fed sieht bedeutendes Abwärtsrisiko für wirtschaftlichen Ausblick

Die Sitzung der US-Notenbank Fed brachte keine großen Veränderungen mit sich. Der Leitzins wird - Bemerkungen aus Notenbankkreisen zufolge - wohl auch bis zum Jahr 2013 auf diesem niedrigen Niveau belassen. Es wurde erklärt, dass die angespannten globalen Finanzmärkte weiterhin ein bedeutendes Abwärtsrisiko für den wirtschaftlichen Ausblick mit sich bringen würden. Dennoch blieb die von einigen Experten erhoffte Ankündigung eines weiteren Konjunkturprogramms aus.

Darüber hinaus hat Italien bei der Emission fünfjähriger italienischer Anleihen mit Rekordzinsen locken müssen. Immerhin habe es diesmal aber keinen sprunghaften Anstieg gegeben.

Außerdem hat die Ratingagentur S&P wegen der anhaltenden Schuldenkrise erneut vor Herabstufungen von Staaten und Banken in Europa gewarnt. Auf der Liste für eine potentielle Herabstufung stünden inzwischen 25 staatliche Schuldner und 42 Banken aus Europa.

Der Euro geriet weiter unter Druck und fiel bis zum Nachmittag auf 1,2950 US-Dollar. Dies ist der niedrigste Stand seit dem 12. Januar dieses Jahres. Der DAX gab unterdessen um 100 Punkte bzw. 1,7 Prozent auf 5.675 Zähler nach.

Die Mehrheit der aktiven Derivateanleger setzte allerdings erneut auf steigende Kurse. Call-Optionsscheine und Long-Zertifikate auf den DAX waren gesucht. Der Euwax Sentiment Index lag in dieser Phase bei plus 30 Punkten.

Die Herabstufung der Kreditwürdigkeit von Generali und anderen italienischen Versicherern durch die Ratingagentur Fitch wirkte sich auf deutsche Versicherungswerte kaum aus. Allianz und Münchener Rück notierten im allgemeinen Markttrend mit 2,1 bzw. 1,6 Prozent im Minus. Eine Reihe von Derivateanlegern hält derzeit vor allem Calls auf die Allianz im Depot.

Nachdem Solon einen Insolvenzantrag gestellt hat, kam es heute auch zu heftigen Bewegungen bei den Solartiteln. Q-Cells lag teilweise stark im Minus, erholte sich jedoch im Laufe des Tages auf 0,65 Euro und lag dabei mit 0,5 Prozent im Plus. Die Solarworld-Aktie kletterte unterdessen um 5,9 Prozent auf 3,10 Euro. Offenbar rechnen viele Anleger damit, dass Solarworld die besten Chancen hat, um aus dem laufenden Konsolidierungsprozess der Branche gestärkt hervorzugehen.

Die Commerzbank-Aktie gehört heute mit einem Aufschlag von 5,2 Prozent auf 1,22 Euro zu den wenigen Gewinnern im DAX. Händlern zufolge gebe der Plan zur Reaktivierung des deutschen Bankenrettungsfonds SoFFin den Papieren Auftrieb. Der entscheidende Punkt des Gesetzesentwurfes sei dabei die Tatsache, dass Banken künftig Staatsanleihen in eine Bad Bank unter dem Dach des SoFFin auslagern könnten. In der ersten Auflage des SoFFin von 2008 bis 2010 war dies nur für toxische Wertpapiere möglich.

Autowerte litten heute unter der Ankündigung chinesischer Strafzölle auf in Amerika gebaute Autos. Dem chinesischen Handelsministerium zufolge werden für Fahrzeuge der großen US-Hersteller General Motors, Ford und Chrysler sowie für ausländische Produzenten mit Werken in den USA Zusatzabgaben in Höhe von zwei bis 21,5 Prozent fällig. Die Aktien von BMW, Daimler und VW verloren zwischen drei und fünf Prozent an Wert.

Der Goldpreis fiel unterdessen auf den niedrigsten Stand seit zwei Monaten. Eine Feinunze Gold kostete am Nachmittag 1.576 US-Dollar. Damit ist die Notierung seit Anfang Dezember bereits um acht Prozent gefallen. Händlern zufolge versuchten die Investoren mit dem Auflösen ihrer Goldpositionen die Verluste in anderen Rohstoffklassen auszugleichen. Außerdem hat der US-Dollar zuletzt wieder zugelegt.

Börse Stuttgart TV

Lange Zeit galt der chinesische Markt als DER Wachstumsmarkt schlechthin. Doch mittlerweile kommen immer wieder etwas beunruhigende Nachrichten aus Fernost. Mutiert der chinesische Markt langsam aber sicher zur Anlegerfalle? Dr. Ekkehard Wiek von Asia4Europa sprach darüber bei Börse Stuttgart TV.

Interview hier abrufbar:

https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=6475

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Holger Scholze

Börse Stuttgart

holger.scholze@boerse-stuttgart.de

Quelle: Boerse Stuttgart AG

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