Investing.com -- Der Euro rutschte im europäischen Handel am Donnerstagmorgen auf ein neues Zweiwochentief, als die Händler sich auf weitere schlechte Daten zum Konjunkturausblick einstellten.
Daten von der deutschen Industrieproduktion gaben den Ton vor, als sie für Dezember einen Rückgang um 0,4% anzeigten, statt dem 0,7 prozentigen Anstieg, der vorausgesagt worden war. Die Produktion in Spanien ist im gleichen Monat gegenüber dem Vorjahr um 6,2% gefallen und damit weitaus stärker, als es die Prognosen eines Rückgangs um 2,3% ahnen ließen. Der Kontrast zu den Vereinigten Staaten wurden am Mittwoch von Kommentaren des Federal Reserve Vorsitzenden Jerome Powell noch einmal unterstrichen, der sagte, die Konjunktur sei an einem 'guten Ort' mit solidem Wachstum und geringer Arbeitslosigkeit.
Um 09:30 MEZ wurde die Gemeinschaftswährung zu 1,1350 USD gehandelt und lag damit 0,1% unter ihrem gestrigen Schlusskurs.
Das Hauptaugenmerk in Europa werden am Donnerstag die neuen Konjunkturprognosen der EU-Kommission sein, von denen eine scharfe Revision nach unten erwartet wird, besonders im Hinblick auf Italien.
Das ist von Bedeutung, da der unsichere Frieden zwischen der EU und der Regierung Italiens über das Budget letzterer auf einigen optimistischen Vorhersagen über das Wachstum in diesem Jahr beruht. Eine schlechtere Wachstumsprognose bedeutet eine verschärfte Beobachtung der Haushaltspläne der Koalitionsregierung aus populistischen Parteien.
Im weiteren Devisenhandel fiel das britische Pfund zum ersten Mal in über zwei Wochen unter 1,2900 USD auf das wachsende Risiko eines ‘No-Deal Brexits’. Der EU-Ratspräsident Donald Tusk löste am Mittwoch eine Kontroverse aus, als er sagte, es gäbe “einen speziellen Höllenkreis” für diejenigen, die den Brexit “ohne den Schimmer eines Plans” zur Umsetzung, angekündigt hätten. Die Kommentare haben die Gefühle in Großbritannien hochkochen lassen und die Opposition gegen das Ausstiegsabkommen verhärtet, das die EU und die Regierung von Premierministern Theresa May ausgehandelt hatten.
Ansonsten wird am Donnerstag bei der Bank of England allen Erwartungen nach, der geldpolitische Ausschuss wieder einstimmig dafür stimmen, den Leitzinssatz unverändert stehen zu lassen. Die Entscheidung und das begleitende Statement werden um 13:00 MEZ hereinkommen.
Es gab in der Nacht weitere Anzeichen, dass die globale Verlangsamung der Konjunktur ihren Tribut fordert. Die Reserve Bank of India unter ihrem neuen Gouverneur Shaktikanta Das senkte überraschend den Leitzinssatz um 25 Basispunkte auf jetzt 6,25%, was Premierminister Narendra Modi vor den anstehenden Wahlen helfen dürfte. Die Rupie blieb allerdings ziemlich unverändert auf 71,415 USD.
Der USD/JPY Kurs flirtet weiter mit dem Niveau von 110, ohne es wirklich durchbrechen zu können.
Der Kiwi-Dollar brach um 1% auf 0,6744 USD ein, nachdem eine Flut schwacher Konjunkturdaten hereingekommen war, die Spekulationen über künftige Zinssenkungen auslösten.
"Die Zahlen zeichnen ein durchwachseneres Bild vom Arbeitsmarkt im vergangenen Jahr," sagte Michael Gordon, Analyst bei Westpac. "Geringes Wachstum bei der Beschäftigung und der Arbeitsstunden erhöhen das Risiko weiterer schwacher Konjunkturdaten vom Dezember-Quartal."
Die neuseeländische Zentralbank, die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ), wird nächste Woche ihre erste geldpolitische Sitzung des Jahres abhalten.
- Dieser Report entstand unter Mitwirkung von Reuters.
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