NÜRNBERG (dpa-AFX) - Trotz Schuldenkrise und gesunkenen Konjunkturerwartungen hat sich die Stimmung der deutschen Verbraucher überraschend verbessert. Das Konsumklima der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) signalisiert für November einen Wert von 5,3 Punkten, teilte das Marktforschungsunternehmen am Dienstag in Nürnberg mit. Von dpa-AFX befragte Volkswirte hatten im Schnitt mit 5,1 Punkten gerechnet. Im Oktober hatte der Wert bei 5,2 Punkten gelegen.
'Deutschlands Konsumklima zeigt sich trotz der enormen Unsicherheiten erfreulicherweise robust', kommentierte GfK-Chef Klaus Wübbenhorst die Daten. Verbessert haben sich im Oktober die Anschaffungsneigung und die Einkommenserwartungen. 'Vor allem die Einkommenserwartung und die Kaufneigung der Verbraucher profitieren noch immer von den sehr guten Rahmenbedingungen, wie der ausgezeichneten Beschäftigungslage sowie den zuletzt wieder spürbaren Einkommenszuwächsen in Deutschland', sagte Wübbenhorst. So verbesserte sich die Einkommenserwartungen von 35,1 Punkten im September auf 36,5 Punkte im Oktober. Die Anschaffungsneigung stieg von 29,7 Punkte auf 31,2 Punkte.
Während sich der Gesamtindikator für das Konsumklima vergleichsweise robust gegenüber der Schuldenkrise im Euroraum zeigte, setzte sich der Rückgang bei den Konjunkturerwartungen im Oktober ungebremst fort: Nach einem Minus von knapp 9 Zählern im Vormonat büßte der Indikator weitere 11 Punkte ein und fiel auf minus 6,2 Punkte. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt im August 2010 notiert. Neben den langwierigen und kontroversen Diskussionen um eine Lösung der internationalen Schuldenkrise lasse auch die internationale Eintrübung des Konjunkturklimas - insbesondere in Europa - auch den Konjunkturoptimismus der Deutschen schwinden.
Die anhaltende Talfahrt bei der Konjunkturerwartung zeige, dass die langwierigen Diskussionen sowie die politische Hängepartie um die ungelöste Euro-Schulden-Krise die Verbraucher mehr und mehr verunsichert. 'Hier sind die politisch Verantwortlichen gefragt, so schnell wie möglich einen klaren Fahr- und Maßnahmenplan zu erstellen, der das Vertrauen in die politische Handlungsfähigkeit stärkt', sagte Wübbenhorst. 'Zeit ist genug verstrichen, jetzt müssen überzeugende und nachhaltige Lösungen her, um die Krise einzudämmen und weiteren Schaden von Wirtschaft und Verbraucher abzuwenden.'
'Die Euro-Schulden-Krise ist nämlich auch und vor allem eine Vertrauenskrise - Politik, Zentralbanken sowie politische und wirtschaftliche Institutionen müssen an einem Strang ziehen und alles daran setzen, das Vertrauen in die Zukunft wieder herzustellen', fordert Wübbenhorst.
^Die Daten im Überblick:
November Prognose Oktober September
Konsumklima 5,3 5,1 5,2 5,2
Konjunkturerwartungen - - -6,2 4,8
Einkommenserwartungen - - 36,5 35,1
Anschaffungsneigung - - 31,2 29,7°
(r=revidiert; Angaben in Punkten)
/jsl/hbr/he
'Deutschlands Konsumklima zeigt sich trotz der enormen Unsicherheiten erfreulicherweise robust', kommentierte GfK-Chef Klaus Wübbenhorst die Daten. Verbessert haben sich im Oktober die Anschaffungsneigung und die Einkommenserwartungen. 'Vor allem die Einkommenserwartung und die Kaufneigung der Verbraucher profitieren noch immer von den sehr guten Rahmenbedingungen, wie der ausgezeichneten Beschäftigungslage sowie den zuletzt wieder spürbaren Einkommenszuwächsen in Deutschland', sagte Wübbenhorst. So verbesserte sich die Einkommenserwartungen von 35,1 Punkten im September auf 36,5 Punkte im Oktober. Die Anschaffungsneigung stieg von 29,7 Punkte auf 31,2 Punkte.
Während sich der Gesamtindikator für das Konsumklima vergleichsweise robust gegenüber der Schuldenkrise im Euroraum zeigte, setzte sich der Rückgang bei den Konjunkturerwartungen im Oktober ungebremst fort: Nach einem Minus von knapp 9 Zählern im Vormonat büßte der Indikator weitere 11 Punkte ein und fiel auf minus 6,2 Punkte. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt im August 2010 notiert. Neben den langwierigen und kontroversen Diskussionen um eine Lösung der internationalen Schuldenkrise lasse auch die internationale Eintrübung des Konjunkturklimas - insbesondere in Europa - auch den Konjunkturoptimismus der Deutschen schwinden.
Die anhaltende Talfahrt bei der Konjunkturerwartung zeige, dass die langwierigen Diskussionen sowie die politische Hängepartie um die ungelöste Euro-Schulden-Krise die Verbraucher mehr und mehr verunsichert. 'Hier sind die politisch Verantwortlichen gefragt, so schnell wie möglich einen klaren Fahr- und Maßnahmenplan zu erstellen, der das Vertrauen in die politische Handlungsfähigkeit stärkt', sagte Wübbenhorst. 'Zeit ist genug verstrichen, jetzt müssen überzeugende und nachhaltige Lösungen her, um die Krise einzudämmen und weiteren Schaden von Wirtschaft und Verbraucher abzuwenden.'
'Die Euro-Schulden-Krise ist nämlich auch und vor allem eine Vertrauenskrise - Politik, Zentralbanken sowie politische und wirtschaftliche Institutionen müssen an einem Strang ziehen und alles daran setzen, das Vertrauen in die Zukunft wieder herzustellen', fordert Wübbenhorst.
^Die Daten im Überblick:
November Prognose Oktober September
Konsumklima 5,3 5,1 5,2 5,2
Konjunkturerwartungen - - -6,2 4,8
Einkommenserwartungen - - 36,5 35,1
Anschaffungsneigung - - 31,2 29,7°
(r=revidiert; Angaben in Punkten)
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