FRANKFURT (dpa-AFX) - Nachdem Deutschland eine Anleiheauktion nur teilweise platziert hat, sind die Kurse deutscher Staatsanleihen am Dienstag regelrecht eingebrochen. Der für den Anleihemarkt richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel um 1,30 Prozent auf 135,47 US-Dollar. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg auf 2,079 Prozent.
Bei einer Auktion neuer zehnjähriger Staatsanleihen aus Deutschland ist die Nachfrage überraschend schwach ausgefallen. Bei einem geplanten Emissionsvolumen von 6,0 Milliarden Euro lagen die Gebote bei lediglich 3,89 Milliarden Euro. Die Nachfrage war damit rund 35 Prozent schwächer als das Angebot. Das verbleibende Emissionsvolumen von 2,356 Milliarden Euro wird der Bund nun am sogenannten 'Sekundärmarkt' anbieten, wo bestehende Anleihen gehandelt werden.
Deutschland kann bei Versteigerungen von Staatsanleihen laut Johannes Rudolph, Anleihenexperte bei HSBC Trinkaus, in einem nervösen Umfeld kaum noch große Summen am Markt unterbringen. Die Auktion von zehnjährigen Anleihen sei sehr enttäuschend verlaufen und auch am Sekundärmarkt schlecht aufgenommen worden. Deutschland müsse sich jetzt überlegen, seine Auktionen mehr zu strecken. Die Versteigerung sei 'ein Misstrauensvotum gegen die gesamte Eurozone', sagte Anleihenexperte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen. Die geringe Nachfrage sei 'sehr besorgniserregend'.
So gerieten am Mittwoch nicht nur die Anleihen von Krisenländern wie Italien und Spanien weiter unter Druck. Auch bei vermeintlich sicheren Länder wie Österreich, Finnland und Niederlanden kam es zu einem Renditeanstieg. Besonders drastisch spitzte sich die Lage am belgischen Anleihemarkt zu. Am Montag hatte die Staatskrise in Belgien einen neuen Höhepunkt erreicht, nachdem der designierte Premierminister Elio Di Rupo nach Rückschlägen bei den Budgetverhandlungen das Handtuch geworfen hatte. Belgien hat seit eineinhalb Jahren keine Regierung mehr. Die Renditen stiegen am Mittwoch um 0,40 Prozentpunkte auf 5,417 Prozent./jsl/hbr
Bei einer Auktion neuer zehnjähriger Staatsanleihen aus Deutschland ist die Nachfrage überraschend schwach ausgefallen. Bei einem geplanten Emissionsvolumen von 6,0 Milliarden Euro lagen die Gebote bei lediglich 3,89 Milliarden Euro. Die Nachfrage war damit rund 35 Prozent schwächer als das Angebot. Das verbleibende Emissionsvolumen von 2,356 Milliarden Euro wird der Bund nun am sogenannten 'Sekundärmarkt' anbieten, wo bestehende Anleihen gehandelt werden.
Deutschland kann bei Versteigerungen von Staatsanleihen laut Johannes Rudolph, Anleihenexperte bei HSBC Trinkaus, in einem nervösen Umfeld kaum noch große Summen am Markt unterbringen. Die Auktion von zehnjährigen Anleihen sei sehr enttäuschend verlaufen und auch am Sekundärmarkt schlecht aufgenommen worden. Deutschland müsse sich jetzt überlegen, seine Auktionen mehr zu strecken. Die Versteigerung sei 'ein Misstrauensvotum gegen die gesamte Eurozone', sagte Anleihenexperte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen. Die geringe Nachfrage sei 'sehr besorgniserregend'.
So gerieten am Mittwoch nicht nur die Anleihen von Krisenländern wie Italien und Spanien weiter unter Druck. Auch bei vermeintlich sicheren Länder wie Österreich, Finnland und Niederlanden kam es zu einem Renditeanstieg. Besonders drastisch spitzte sich die Lage am belgischen Anleihemarkt zu. Am Montag hatte die Staatskrise in Belgien einen neuen Höhepunkt erreicht, nachdem der designierte Premierminister Elio Di Rupo nach Rückschlägen bei den Budgetverhandlungen das Handtuch geworfen hatte. Belgien hat seit eineinhalb Jahren keine Regierung mehr. Die Renditen stiegen am Mittwoch um 0,40 Prozentpunkte auf 5,417 Prozent./jsl/hbr