DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Beschlüsse des Eurogipfels in Brüssel müssen nach Aussage des zum Jahresende ausscheidenden Chefvolkswirt der EZB, Jürgen Stark, rasch umgesetzt werden, um die Refinanzierung des kriselnden Italiens im nächsten Jahr stemmen zu können. Italien muss im nächsten Jahr 307 Milliarden Euro refinanzieren, sagte Stark im Interview mit der 'WirtschaftsWoche' (Montag). Die Märkte erwarten kurzfristige Lösungen. Entscheidend ist daher die rasche Umsetzung der Brüsseler Gipfelbeschlüsse vom 9. Dezember, sowohl die Verringerung der Defizite als auch die der Schuldenstände in den Verfassungen der Mitgliedsländer zu verankern.
Die Beschlüsse seien ein wirklicher Durchbruch, so Stark. Italien hat einen hohen Refinanzierungsbedarf, aber der muss geschultert werden. Die Grundlage dafür muss Italien mit einem umfassenden Reform- und Konsolidierungsprogramm selbst schaffen.
REFORMTEMPO IN GRIECHENLAND ZU LANGSAM
Mit Blick auf Griechenland rügt Stark das erlahmende Reformtempo. Seitdem Griechenland ein Schuldenschnitt signalisiert worden sei, habe das Land das Tempo gedrosselt. Griechenland hat das Reformtempo schon vor einem Jahr gedrosselt, kritisiert Stark. Das begann mit dem Signal, dem Land könnte ein Teil seiner Schulden erlassen werden. Danach hat sich die griechische Regierung allein darauf konzentriert und die Reformen definitiv schleifen lassen.
Unter der neuen Regierung sei die Lage nicht besser geworden. Jetzt macht es sich Griechenland zu einfach, wenn es sagt, das Land würde unter einer systemischen Krise Europas leiden. Es geht nicht an, die Schuld irgendjemandem anderen zuzuweisen, wenn man selbst die Hausaufgaben nicht gemacht hat./stk
Die Beschlüsse seien ein wirklicher Durchbruch, so Stark. Italien hat einen hohen Refinanzierungsbedarf, aber der muss geschultert werden. Die Grundlage dafür muss Italien mit einem umfassenden Reform- und Konsolidierungsprogramm selbst schaffen.
REFORMTEMPO IN GRIECHENLAND ZU LANGSAM
Mit Blick auf Griechenland rügt Stark das erlahmende Reformtempo. Seitdem Griechenland ein Schuldenschnitt signalisiert worden sei, habe das Land das Tempo gedrosselt. Griechenland hat das Reformtempo schon vor einem Jahr gedrosselt, kritisiert Stark. Das begann mit dem Signal, dem Land könnte ein Teil seiner Schulden erlassen werden. Danach hat sich die griechische Regierung allein darauf konzentriert und die Reformen definitiv schleifen lassen.
Unter der neuen Regierung sei die Lage nicht besser geworden. Jetzt macht es sich Griechenland zu einfach, wenn es sagt, das Land würde unter einer systemischen Krise Europas leiden. Es geht nicht an, die Schuld irgendjemandem anderen zuzuweisen, wenn man selbst die Hausaufgaben nicht gemacht hat./stk