Frankfurt, 29. Okt (Reuters) - Der Euro
Die Gemeinschaftswährung verteuerte sich bis zum Nachmittag
auf bis zu 1,2980 Dollar und war damit fast zwei US-Cent teurer
als im späten US-Geschäft am Dienstag. Die Europäische
Zentralbank legte den Referenzkurs für einen Euro
Kreisen zufolge erwägt die japanische Notenbank eine Senkung ihres nur noch bei 0,5 Prozent liegenden Leitzinses noch in dieser Woche. Für die nächste Woche wird ein ähnlicher Schritt von der EZB erwartet. Alle 81 von Reuters befragten Analysten gehen davon aus, dass die Frankfurter Währungshüter bei ihrer Sitzung am Donnerstag kommender Woche den Leitzins für die Euro-Zone von derzeit 3,75 Prozent erneut herunterschrauben. Mehr als 80 Prozent der befragten Experten gehen davon aus, dass die EZB den Zins um 50 Basispunkte auf 3,25 Prozent und damit das tiefste Niveau seit zwei Jahren herabsetzt.
Dennoch würde die Euro-Zone damit ihren deutlichen Zinsvorsprung gegenüber Japan und den USA beibehalten. Dieser half dem Euro bereits am Mittwoch angesichts steigender Aktienkurse. Händlern zufolge stieg angesichts einer etwas verbesserten Stimmung an den Aktienmärkten die Risikobereitschaft der Investoren, die daraufhin bei höher verzinsten Währungen wie dem Euro zugriffen.
Im Handelsverlauf hatte der Dollar kurzzeitig von überraschend guten US-Konjunkturdaten profitiert. Der Auftragseingang bei langlebigen Konjunkturgütern in den USA war im September um 0,8 Prozent gestiegen. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem Minus von 1,2 Prozent gerechnet. Volkswirten zufolge bleibt das Konjunkturbild für die USA allerdings weiterhin schlecht. "Die Schwächephase der Industrie hält an", erklärte Postbank-Analystin Fabienne Riefer. Ihre Kollegin Antje Hansen von HSBC Trinkaus rechnet deshalb mit weiteren Zinsschritten nach unten. "Die Fed muss vor diesem Hintergrund reagieren."
Auf dem Rentenmarkt lasteten die Kursgewinne an den
Aktienmärkten. Der richtungsweisende Bund-Future
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Jörn Poltz)