Investing.com - Gold weitet am Mittwoch die Gewinne der Vortagessitzung aus. Geopolitische Probleme zwischen Russland und NATO-Mitglied Türkei fördern die Nachfrage nach dem Edelmetall.
Gold-Futures zur Lieferung im Dezember an der Comex-Abteilung der New York Mercantile Exchange handeln im europäischen Morgenhandel mit 1.075,20 $ pro Feinunze, ein Anstieg von 0,13 Prozent oder 1,40 $. Am Vortag stiegen die Preise um 7,00 $ oder 0,66 Prozent.
Am Dienstag schossen türkische Kampfjets ein russisches Militärflugzeug nahe der syrischen Grenze ab. Zuvor war das Flugzeug in den türkischen Luftraum eingedrungen. Das russische Verteidigungsministerium jedoch wies die Vorwürfe zurück und behauptete seinerseits, das Flugzeug wurde angegriffen, während es sich im syrischen Luftraum befand.
Der russische Präsident Wladimir Putin nannte den Vorfall "einen Dolchstoß in den Rücken" und warnte vor ernsthaften Folgen für die türkisch-russischen Beziehungen.
Geopolitische Unsicherheit treibt die Anleger häufig zu verstärkten Goldkäufen.
Trotz der aktuellen Gewinne blieben die Preise für das Edelmetall unweit des in der vergangenen Woche erreichten Fünfjahrestiefs. Besonders negativ wirken sich Hoffnungen auf eine Anhebung der Fed-Leitzinsen bei der nächsten FOMC-Sitzung am 15. und 16. Dezember aus.
Im Laufe des Tages steht die Veröffentlichung zahlreicher Wirtschaftsdaten bevor, einschließlich der wöchentlichen Arbeitsloseneinträge, Auftragszahlen für langlebige Güter, Zahlen zu Privatkonsum und Verkaufszahlen für neue Eigenheime.
Am Dienstag veröffentlichte Daten belegten, dass die US-Wirtschaft im dritten Quartal weiter expandiert ist als angenommen. Die Daten unterstützen die Argumentation für eine Anhebung der Leitzinsen im kommenden Monat.
Die Mehrzahl der Fed-Beamten geht davon aus, dass eine Anhebung der Leitzinsen bei der kommenden Sitzung wahrscheinlich ist, vorausgesetzt, die Wirtschaftsdaten in den kommenden Wochen sprechen ebenfalls dafür.
Höhere Fremdkapitalkosten werden als bearish für Gold interpretiert, da das Edelmetall dann nur schwer mit verzinslichen Anlagen konkurrieren kann.
Der US-Dollar zog sich gegenüber den anderen Hauptwährungen etwas von seinem Achtmonatshoch zurück. Die Anleger realisieren vor dem Thanksgiving-Feiertag die Gewinne der aktuellen Greenback-Rally.
Am Donnerstag bleiben die US-amerikanischen Märkte aufgrund des Thanksgiving-Feiertages geschlossen. Am Freitag werden die Börsen für einen halben Tag geöffnet.
Silber zur Lieferung im Dezember fiel um 0,28 Prozent oder 3,9 US-Cents und handelte bei 14,12 $ pro Feinunze. Am Dienstag brachen die Preise auf 13,85 $ ein, den schwächsten Stand seit August 2009.
Kupferpreise gehen am Mittwoch wieder nach unten. Die Händler realisieren die Gewinne nach der Rally während der Vortagessitzung. Gefördert wurde der Kursanstieg durch eine Schwäche des Dollars.
Trotz der Rally vom Dienstag bleiben die Preise für das rote Metall unweit des früher in der Woche erreichten Sechsjahrestiefs. Steigende Wahrscheinlichkeit einer Zinswende und schleppend verlaufendes Wirtschaftswachstum, insbesondere in China, wirken sich aus.
Bislang verlor Kupfer in diesem Monat über 10 Prozent. Der Preisrückgang ist vor allem auf Besorgnis über einen starken Greenback und eine von China angeführte konjunkturelle Verlangsamung zurückzuführen.