(neu: Aussagen von der Pressekonferenz, Aktienkurs)
TOKIO (dpa-AFX) - Der japanische Autobauer Suzuki dringt verstärkt auf einen Rückzug des Großaktionärs Volkswagen. Die Partnerschaft sei mit dem heutigen Tag beendet, den VW-Anteil wolle man zurückkaufen, teilte Suzuki am Freitagfrüh mit. Nach Aussage eines VW-Sprechers wollen die Niedersachsen an ihrem Suzuki-Anteil und der Partnerschaft festhalten.
Die Japaner wollen den Fall nun vor den Schiedsgerichtshof der internationalen Handelskammer bringen, hieß es auf der kurzfristig einberufenen Pressekonferenz.
Suzuki-Chef Yasuhito Harayama sagte allerdings, man werde VW noch etwas Zeit geben, bevor man den Schiedsgerichtshof anrufe. Suzuki-Konzernpatriarch Osamu Suzuki wollte mit der vor rund zwei Jahren eingegangenen Partnerschaft vor allem Einblick in die technische Entwicklung bei Europas größtem Hersteller erhalten.
VW ist mit knapp 20 Prozent an dem japanischen Unternehmen beteiligt, Suzuki mit 1,5 Prozent bei VW. Die beiden Partner werfen sich gegenseitig Vertragsverletzungen vor.
VW hatte Ende Oktober bei der Bilanzvorlage klar gestellt, dass die Zusammenarbeit grundsätzlich überprüft werde. Da die Japaner die Kooperation mit VW beenden wollen, sei 'bis auf weiteres die Möglichkeit, maßgeblichen Einfluss auf Suzuki auszuüben, nicht mehr gegeben', hieß es im Zwischenbericht. Deshalb werde die Ende 2009 erworbene Beteiligung von 19,9 Prozent nun anders in der Bilanz geführt.
BÖRSE SIEHT ENTWICKLUNG FÜR VW UNAUFGEREGT
Suzuki hatte sich zu Beginn der Auseinandersetzungen auch daran gestört, in den VW-Büchern als assoziiertes Unternehmen geführt zu werden. Das japanische Familienunternehmen pocht auf seine Unabhängigkeit. Die Partnerschaft habe Suzuki nicht die gewünschten Vorteile gebracht, lauten die Vorwürfe des Kleinwagenspezialisten. VW sieht sich hingegen übergangen, da die Japaner bei Fiat Dieselmotoren bestellten.
An der Börse wurden die Neuigkeiten kaum beachtet: Die Vorzüge von Volkswagen gaben im frühen Handel rund 0,2 Prozent nach, während der DAX knapp ein halbes Prozent im Minus lag. Die jüngsten Auseinandersetzungen hätten die Beziehungen zwischen den beiden Autobauern verschlechtert, sagte Analyst Jakob Penndorf von Alpha Wertpapierhandel. Zudem habe Suzuki ein gutes Timing bewiesen, indem die Japaner mit ihrer Mitteilung kurz vor Beginn der VW-Aufsichtsratssitzung am heutigen Freitag an die Öffentlichkeit gegangen seien./tw/stk/wiz
TOKIO (dpa-AFX) - Der japanische Autobauer Suzuki dringt verstärkt auf einen Rückzug des Großaktionärs Volkswagen
Die Japaner wollen den Fall nun vor den Schiedsgerichtshof der internationalen Handelskammer bringen, hieß es auf der kurzfristig einberufenen Pressekonferenz.
Suzuki-Chef Yasuhito Harayama sagte allerdings, man werde VW noch etwas Zeit geben, bevor man den Schiedsgerichtshof anrufe. Suzuki-Konzernpatriarch Osamu Suzuki wollte mit der vor rund zwei Jahren eingegangenen Partnerschaft vor allem Einblick in die technische Entwicklung bei Europas größtem Hersteller erhalten.
VW ist mit knapp 20 Prozent an dem japanischen Unternehmen beteiligt, Suzuki mit 1,5 Prozent bei VW. Die beiden Partner werfen sich gegenseitig Vertragsverletzungen vor.
VW hatte Ende Oktober bei der Bilanzvorlage klar gestellt, dass die Zusammenarbeit grundsätzlich überprüft werde. Da die Japaner die Kooperation mit VW beenden wollen, sei 'bis auf weiteres die Möglichkeit, maßgeblichen Einfluss auf Suzuki auszuüben, nicht mehr gegeben', hieß es im Zwischenbericht. Deshalb werde die Ende 2009 erworbene Beteiligung von 19,9 Prozent nun anders in der Bilanz geführt.
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Suzuki hatte sich zu Beginn der Auseinandersetzungen auch daran gestört, in den VW-Büchern als assoziiertes Unternehmen geführt zu werden. Das japanische Familienunternehmen pocht auf seine Unabhängigkeit. Die Partnerschaft habe Suzuki nicht die gewünschten Vorteile gebracht, lauten die Vorwürfe des Kleinwagenspezialisten. VW sieht sich hingegen übergangen, da die Japaner bei Fiat
An der Börse wurden die Neuigkeiten kaum beachtet: Die Vorzüge von Volkswagen gaben im frühen Handel rund 0,2 Prozent nach, während der DAX knapp ein halbes Prozent im Minus lag. Die jüngsten Auseinandersetzungen hätten die Beziehungen zwischen den beiden Autobauern verschlechtert, sagte Analyst Jakob Penndorf von Alpha Wertpapierhandel. Zudem habe Suzuki ein gutes Timing bewiesen, indem die Japaner mit ihrer Mitteilung kurz vor Beginn der VW-Aufsichtsratssitzung am heutigen Freitag an die Öffentlichkeit gegangen seien./tw/stk/wiz