* Deutsche Bank-Zahlen führen bei Banken zu Gewinnmitnahmen
* EFG nach Halbjahreszahlen unter Druck
* US-Daten enttäuschen
(neu: aktualisierte Kurse, US-Daten)
Zürich, 28. Jul (Reuters) - Nach mehreren Tagen steigender
Kurse hat die Schweizer Börse am Dienstag den Aufwärtstrend
unterbrochen und tendierte eine halbe Stunde vor Handelsschluss
etwas leichter. Händler sprachen von einer nicht unerwünschten
Konsolidierung. Dabei litten vor allem Finanzwerte, die sich
seit dem März-Tief markant erholt hatten, unter Gewinnmitnahmen.
Diese verstärkten sich aufgrund enttäuschender Quartalszahlen
der Deutschen Bank und der Banco Santander
sowie dem schwächer als erwartet ausgefallenen
US-Konsumentenvertrauen.
Der SMI<.SSMI> notierte kurz vor Schluss um 0,2 Prozent
tiefer bei 5765 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> lag ebenfalls 0,2
Prozent im Minus bei 4950 Zählern. Zuvor hatte der Index zum
ersten Mal seit Herbst 2008 die Marke von 5000 Punkten
überschritten.
Nach den jüngsten kräftigen Anstiegen fuhren Anleger einen
Teil der Gewinne ein. Dabei dürfte auch die negative Reaktion
der Börse auf den Quartalsbericht der Deutschen Bank
mitgespielt haben. Die Aktie der "Deutschen" stürzte um elf
Prozent ab. Enttäuschung über den starken Anstieg der
Risikovorsorge und negative Analystenkommentare drückten den
Kurs von Deutschlands grösstem Geldhaus. Zudem hatte auch
Santander die Rückstellungen erhöht. "Die krisenbedingten
Rückstellungen auf inländischen Krediten finden erst so langsam
Eingang in die Bilanzen der Banken", sagte ein Händler.
Im ihrem Sog büssten auch die Aktien von Credit
Suisse, Julius Bär und UBS rund drei
Prozent ein. "Die Bankaktien haben seit dem Tiefpunkt einen
schönen Lauf hinter sich. Einen Teil der Gewinne einzustreichen
ist bestimmt kein Fehler", sagte ein Händler.
Auch die Aktie von Swiss Re, deren Kursverlauf eng
mit dem der Börsenentwicklung verbunden ist, gaben 1,3 Prozent
nach. Baloise wurden ebenso drei Prozent tiefer
gehandelt.
Unter Druck stand auch EFG International. Die Aktien
der Vermögensverwaltungsbank sackten nach einem schwächer als
erwarteten Halbjahresergebnis vier Prozent ab. Der Gewinn war um
89 Prozent auf 20 Millionen Franken eingebrochen. Die Kosten
sollen um 40 Millionen Franken gesenkt werden. "Ohne die
Sonderbelastung hätte EFG die Erwartungen erfüllt", sagte ein
Händler. Ein anderer Börsianer sagte: "Die Kosten sind etwas aus
dem Ruder gelaufen."
Dagegen Gefragt waren defensive Aktien aus der Pharma- und
Nahrungsmittelbranche. Actelion, Novartis,
Roche und Nestle rückten ein Prozent oder mehr
vor.
Im Sog der enttäuschenden US-Konjunkturdaten gaben die
zyklischen Titel wie ABB, Richemont oder
Swatch und andere ihre Gewinne ganz oder teilweise ab.
Adecco stiegen um 1,7 Prozent. Händler verwiesen
darauf, dass am Mittwoch Konkurrentin Randstad die
Quartalszahlen vorlegen wird. Erwartet wird ein kleiner Gewinn.
Schmolz + Bickenbach setzten den Höhenflug fort.
Die Papiere des Klebstoff- und Belagherstellers Forbo
wurden erneut höher gehandelt.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)