BERLIN (dpa-AFX) - Frauen sind in Deutschland nach dem neuen Fachkräfte- Fortschrittsbericht des Bundesarbeitsministeriums weiterhin zu wenig am Erwerbsleben beteiligt. Wie die 'Süddeutsche Zeitung' (Mittwoch) schreibt, beläuft sich die Wochenarbeitszeit von Frauen mit Teilzeitjob im Durchschnitt auf 18,6 Stunden. Im EU-Vergleich sei dieser Wert nur in Portugal noch niedriger. Außerdem würde mehr als die Hälfte der nicht berufstätigen Mütter gerne arbeiten, 'wenn geeignete Kinderbetreuungsmöglichkeiten zur Verfügung stünden', heißt es laut Zeitung in der Analyse. Den Bericht legt Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) am Mittwoch dem Bundeskabinett vor.
Etwa jede fünfte Frau mit einem Teilzeitjob habe dem Report zufolge den Wunsch, ihre Arbeitszeit auszuweiten. Die Betreuungsangebote seien jedoch regional weiter sehr unterschiedlich
- so gingen in Sachsen 80 Prozent der Schüler ganztags zur Schule, in
Bayern nur gut 11 Prozent. Positiv wird vermerkt, dass sich von 2005 bis 2012 die Zahl der weiblichen Erwerbstätigen - gerechnet in Vollzeitstellen - um 1,78 Millionen erhöht hat. Es bestehe jedoch weiter 'erhebliches Potenzial zur erhöhten Teilhabe von Frauen am Erwerbsleben'. Besonders Frauen mit Migrationshintergrund könnten 'bislang nicht in gleichem Maße vom Trend einer steigenden Erwerbsbeteiligung profitieren'.b