(mit Schlusskursen)
Zürich, 13. Jan (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Mittwoch im Schlussgeschäft ihre Verluste aufgeholt und den Tag
leicht fester beendet. Vor allem die nachgebenden Finanzwerte
bremsten den den Markt. Doch die Kursgewinne der beiden
Pharmariesen Novartis und Roche konnten das
mehr als ausgleichen. Das Geschäft verlief laut Händlern in
ruhigen Bahnen. "Die US-Notenbank legt ihren Konjunkturbericht
vor und in den kommenden Tagen geht die Ergebnissaison richtig
los. Das dämpft die Aktivitäten", sagte ein Händler.
Der SMI <.SSMI> schloss um 0,2 Prozent höher mit 6555
Punkten. Das Tagestief lag mit 6508 Zählern nur knapp über der
psychologisch wichtigen 6500er-Marke. Der breite SPI<.SSHI>
rückte ebenfalls um 0,2 Prozent auf 5659 Punkte vor.
UBS und Credit Suisse sanken um 1,4
beziehungsweise 0,6 Prozent. Europaweit standen Bankaktien nach
einer Gewinnwarnung von SocGen unter Druck. Die
französische Grossbank schreibt auf riskanten Wertpapieren 1,4
Milliarden Euro ab. "Das ruft einem in Erinnerung, dass noch
immer viel Giftmüll in den Büchern mancher Banken steht", sagte
ein Händler. Auch die Pläne von US-Präsident Barack Obama, eine
Sonderabgabe für mit Steuergeldern gerettete Banken zu prüfen,
lastete auf der Stimmung.
Die Versicherungstitel neigten ebenfalls zur Schwäche. Die
zuletzt spekulativ gesuchten Swiss Life verloren 3,1
Prozent. Die Deutsche Bank hat die Aktien des Lebensversicherers
nach dem jüngsten Kurssprung auf "Neutral" von "Add"
zurückgestuft und die WestLB auf "Hold" von "Buy". Swiss
Re büssten 0,4 Prozent ein.
Zu Abgaben kam es auch bei Aktien zyklischer Unternehmen wie
ABB, Sulzer oder Fischer. Hier spielte
die Sorge eine Rolle, dass eine Straffung der Geldpolitik in
China das Wachstum des Landes bremsen könnte. Auch dass die
Wirtschaft Deutschland im vierten Quartal wieder stagnierte,
führte zu Gewinnmitnahmen.
Im Chemiesektor sorgte eine Branchenstudie von Goldman Sachs
für Bewegung. Die US-Bank hat darin Clariant auf "Neutral" von
"Sell" hoch- und Syngenta auf "Neutral" von "Buy" zurückgestuft.
Clariant stiegen um vier Prozent, während Syngenta um 0,9
Prozent sanken.
Die Aktien der beiden Luxusgüterhersteller Richemont
und Swatch zogen nach positiven Analystenkommentaren zu
den Aussichten des Sektors im laufenden Jahr jeweils um über
zwei Prozent an.
Die weniger konjunktursensitiven Pharmatitel Novartis und
Roche tendierten höher. Credit Suisse hat die Roche-GS auf
"Outperform" von "Neutral" hochgestuft. Nestle schloss
behauptet.
Actelion legten 1,1 Prozent zu. Ein Beratergremium
der US-Arzneimittelbehörde FDA hat die Zulassung des Medikaments
Zavesca zur Behandlung der seltenen Krankheit Niemann-Pick Typ C
empfohlen. Die Biotech-Firma hat 2009 ausserdem ihre eigenen
Ertragsprognose übertroffen.
Nach den kräftigen Gewinnen der vergangenen Tage fielen
Dufry um 5,7 Prozent. Das Angebot des Duty-free-Händlers
mit seiner südamerikanischen Tochtergesellschaft zu fusionieren,
war mit steigenden Kursen honoriert worden. "Jetzt werden die
Gewinne ins Trockene gebracht", sagte ein Händler.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)