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FOKUS 1-Schwache Einzelhandelszahlen belasten Wall Street

Veröffentlicht am 14.04.2009, 18:16
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* US-Einzelhandelszahlen drücken Märkte ins Minus

* Finanztitel reagieren unterschiedlich auf Goldman Sachs

* Johnson & Johnson nach solider Bilanz im Plus

(neu: Macy's, Analystenkommentar, Dax, Energietitel)

New York, 14. Apr (Reuters) - Ein unerwartetes Umsatzminus im US-Einzelhandel hat am Dienstag die Wall Street belastet. Händler werteten die Zahlen als Beleg, dass sich die US-Wirtschaft weiterhin in einer sehr schwierigen Lage befindet. Die Einzelhandelszahlen überschatteten eine Reihe positiver Unternehmensnachrichten. Goldman Sachs nährte mit überraschend starken Quartalszahlen Hoffnungen auf eine Erholung der Finanzbranche und der Pharmakonzern Johnson & Johnson bekräftigte nach einem guten Start ins Jahr seine Prognosen.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte verlor bis zum Mittag ein Prozent auf 7977 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> lag 1,1 Prozent niedriger bei 849 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> gab ein Prozent nach auf 1636 Stellen. Am deutschen Aktienmarkt sorgte der überraschend hohe Gewinn von Goldman Sachs für gute Stimmung. Der Dax<.GDAXI> gewann 1,5 Prozent auf 4557 Punkte.

In New York bestimmten dagegen die unverhofft schlechten Konjunkturdaten die Stimmung. Die Einzelhändler verkauften im März gut ein Prozent weniger als im Vormonat - ein vollkommen unerwarteter Rückschlag. Händler waren schockiert, da der Einzelhandelsumsatz als wichtiger Indikator für die US-Konjunkturerwartung gilt, die zu mehr als zwei Dritteln vom privaten Konsum abhängt. "Mit der Wirtschaft geht es einfach nicht richtig voran", sagte Händler Paul Nolte. "Die Zahlen führen dazu, dass die Händler wieder etwas defensiver agieren."

Der Einzelhandelsumsatz lastete etwa auf den Titeln von Branchenprimus Wal-Mart, die gut ein Prozent einbüßten. Die Papiere der US-Kaufhauskette Macy's brachen um über sieben Prozent ein. Auch Energiewerte gerieten infolge der Einzelhandelszahlen unter Druck. Die Aktien von Exxon Mobil verloren rund ein Prozent.

Positive Nachrichten gab es dagegen aus dem Finanzsektor. Goldman Sachs verdiente dank kräftiger Zuwächse im Anleihe- und Devisengeschäft mitten in der Rezession 1,66 Milliarden Dollar und damit doppelt so viel wie erwartet. Die Aktien des Instituts gaben jedoch knapp sechs Prozent nach, weil sich Goldman Sachs per Kapitalerhöhung fünf Milliarden Dollar beschaffen will. Andere Branchentitel reagierten unterschiedlich auf die Goldman-Zahlen: Die Aktien von JPMorgan büßten gut drei Prozent ein, die von Bank of America notierten nahezu unverändert und die von Citigroup schossen zwölf Prozent nach oben.

Die solide Bilanz von Johnson & Johnson bescherte den Aktien des Unternehmens ein Kursplus von rund 1,5 Prozent. Nach dem Kurseinbruch vom Vortag angesichts der Furcht vor einer Insolvenz notierten die Aktien von General Motors acht Prozent höher. Intel-Aktien legten im Vorfeld der Bilanzvorlage nach Börsenschluss 0,5 Prozent höher. (Reporter: Edward Krudy; bearbeitet von Andreas Kröner; redigiert von Kerstin Dörr)

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