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FOKUS 1-Schweizer Börse schwächer - SNB-Zinseffekt verpufft

Veröffentlicht am 03.08.2011, 17:49
Aktualisiert 03.08.2011, 17:52
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(mit Schlusskursen)

Zürich, 03. Aug (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Mittwoch Kursgewinne im Sog der überraschenden SNB-Zinssenkung nicht halten können und sich dem breiten Abwärtstrend anderer Märkte angeschlossen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) stemmt sich mit dem Schritt gegen die Frankenstärke und strebt ab sofort einen Dreimonats-Libor so nahe bei null wie möglich an. Das Zielband für den Referenzsatz wurde auf null bis 0,25 Prozent verengte und die Notenbank will die Märkte mit zusätzlicher Liquidität versorgen.

Der Leitindex SMI rutsche nach einem Tageshoch bei 5617 Zählern am Nachmittag ins Minus und schloss um 1,2 Prozent schwächer mit 5483 Punkten. Die Schweizer Standardwerte bewegen sich damit auf dem tiefsten Niveau seit zwei Jahre. Der breite SPI sackte um 1,4 Prozent auf 5030 Zähler ab.

Erneut verunsicherten schwache US-Konjunkturdaten die Marktteilnehmer. Zudem kamen wieder Befürchtungen auf, dass die Schuldenkrise doch noch auf Spanien und Italien übergreifen könnte. Das machte auch die Erholung des Euro gegenüber dem Franken zu einem Gutteil wieder zunichte. "Wir haben eine totale Währungsbörse: Steigt der Euro, steigen auch die Aktienkurse und umgekehrt", sagte ein Händler. "Die Hoffnung währte nur kurz."

Die Nervosität der Marktteilnehmer zeige sich im starken Anstieg des SMI-Volatilitätsindex . Das "Angstbarometer" schoss knapp acht Prozent auf 25 Punkte hoch - den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr.

Die stärksten Kursausschläge unter den Standardwerten verzeichneten die Finanzwerte. Die Aktien der Grossbanken Credit Suisse und UBS lagen nach vorübergehend markanten Gewinnen zuletzt jeweils 1,6 Prozent im Minus. Beide Titel waren im Sog von Schuldenkrise und Frankenstärke massiv gefallen.

Die Aktien der Versicherungen schwankten ebenfalls stark. Zurich verloren letztlich 2,7 Prozent und Swiss Re sanken am Tag vor dem Quartalsbericht um 1,9 Prozent.

Auch die beiden schwergewichtigen Pharmawerte Roche und Novartis büssten ihre Gewinne zumindest teilweise wieder ein: Bei Roche verblieb noch ein Plus von 1,2 Prozent und Novartis notierten um 1,1 Prozent schwächer. Roche dürfte geholfen haben, dass das Arthritismedikament Actemra in Europa künftig breiter auch zur Behandlung von Kindern eingesetzt werden darf, hiess es.

Die Aktien grösserer zyklischer Firmen wie ABB , Clariant und Holcim lagen deutlich ins Minus. Sulzer erholten sich nach dem Taucher vom Dienstag leicht.

Stark exportorientierte Firmen aus der zweiten Reihe gaben von Anfang an weiter Terrain preis. "Sie dürften sich erst erholen, wenn sich die Korrektur des überteuerten Franken einmal als nachhaltig erweisen sollte", sagte ein Händler. Zudem sei mit den enttäuschenden Wirtschaftsdaten viel Geschirr zerschlagen worden. "Die Konjunkturängste lassen sich nicht so einfach wieder vertreiben." Mit Spannung warteten die Marktteilnehmer nun auf den ausführlichen Bericht zum US-Arbeitsmarkt am Freitag. Die Erwartungen an die Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag hielten sich dagegen in Grenzen. (Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)

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