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FOKUS 2-Gewinnmitnahmen belasten Dax erneut - Henkel gefragt

Veröffentlicht am 04.05.2011, 16:00
Aktualisiert 04.05.2011, 16:04
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* Henkel steckt hohe Rohstoffkosten weg - Aktie an Dax-Spitze

* Anleger machen Kasse bei Siemens und bei Allianz

* Wincor Nixdorf nach Prognosesenkung auf Talfahrt

(neu: Alstom, BNP Paribas, Dialog Semiconductor, Lufthansa)

Frankfurt, 04. Mai (Reuters) - Gewinnmitnahmen haben am Mittwoch am deutschen Aktienmarkt eine Reihe robuster Unternehmensbilanzen überlagert. Der Dax fiel 0,7 Prozent auf 7451 Zähler. "Die Erwartungen an die Unternehmen sind einfach sehr hoch. Deshalb führen selbst Geschäftszahlen am oberen Ende der Prognosespanne zu Gewinnmitnahmen", sagte ein Händler. "Man muss allerdings auch sehen, dass der Markt sich auf sehr hohem Niveau stabilisiert."

Die jüngste Aktien-Rally war in den vergangenen Tagen ins Stocken geraten, nachdem der Leitindex seit Mitte März gut 1000 Punkte zugelegt hatte. Nach Einschätzung von Carsten Klude, Aktienstratege bei MM Warburg, könnte der Dax allerdings in den nächsten Monaten die zuletzt im Januar 2008 erreichte Marke von 8000 Punkten wieder knacken. "Die meisten Zahlen, die wir bislang gesehen haben, überzeugen. Die Konjunktur in weiten Teilen der Welt entwickelt sich positiv, und bislang entsteht auch nicht der Eindruck, dass die gestiegenen Rohstoffpreise zu erhöhtem Margendruck geführt haben."

So hat der Konsumgüterkonzern Henkel gestiegene Rohstoffkosten an seine Kunden weitergegeben. Nach einem Umsatz- und Gewinnplus im ersten Quartal zeigte sich der "Persil"-Hersteller zuversichtlicher als bislang für das Gesamtjahr. Die Anleger honorierten dies mit Aktienkäufen, die Titel waren mit einem Plus von zwei Prozent größter Dax-Gewinner.

Honoriert wurde auch der Rekordgewinn von BMW: Die Anteilsscheine gewannen gegen den europäischen Branchentrend 0,8 Prozent hinzu. Der Stoxx-Auto-Index<.SXAP> verlor ein Prozent. Der Autohersteller aus Bayern hat bei der Gewinnmarge im ersten Quartal die Rivalen Mercedes und Audi abgehängt. Auf dem US-Markt konnte BMW im April zudem ein stärkeres Absatzplus erreichen.Die Aktien des Mercedes-Herstellers Daimler notierten 0,7 Prozent tiefer. Die Papiere der Audi-Mutter Volkswagen büßten 4,5 Prozent ein. Die zuletzt stark gestiegenen Titel wurden mit einem Dividendenabschlag gehandelt. Auch die Lufthansa schüttete ihre Dividende aus, ihre Aktien verloren 4,5 Prozent.

Kasse machten Anleger bei den beiden Dax-Schwergewichten Siemens und Allianz. Bei Europas größtem Versicherer konzentrierten sich die Anleger auf womöglich noch bevorstehende Zahlungen für Naturkatastrophen. Dass trotz bereits hoher Belastungen im ersten Quartal ein operativer Gewinn von 1,7 Milliarden Euro ausgewiesen wurde, änderte ihren Fokus nicht. Die Aktien verloren um 1,4 Prozent.

Siemens-Aktien fielen um zwei Prozent, obwohl der Elektrokonzern seine Gewinnprognose angehoben hatte. Dies sei bereits eingepreist gewesen, sagte ING-Analyst Axel Funhoff. Die Papiere des Konkurrenten Alstom verloren in Paris nach einer Dividendenkürzung 0,4 Prozent.

Dagegen griffen Investoren am französischen Markt bei den Aktien von BNP Paribas zu. Sie waren mit einem Plus von drei Prozent größter Gewinner im Pariser Leitindex CAC40<.FCHI>. Die Großbank übertraf dank eines florierenden Privatkundengeschäfts in ganz Europa die Gewinnerwartungen im ersten Quartal.

Bei den deutschen Nebenwerten im MDax<.MDAXI> rutschten nach der Senkung der Ergebnisprognose die Titel des Automatenherstellers Wincor Nixdorf um 11,5 Prozent ab. Gefragt waren hingegen die Papiere von Dialog Semiconductor, die den TecDax<.TECDAX> mit einem Plus von 4,1 Prozent anführten. Der Chipentwickler sieht kein Ende des Booms. "Wir verzeichnen das vierte Jahr in Folge Wachstum", sagte Vorstandschef Jalal Bagherli der Nachrichtenagentur Reuters. "Unsere Geschäftsaussichten im laufenden Jahr sind sehr gut."

(Reporter: Stefan Schaaf und Kirsti Knolle; redigiert von Axel Hildebrand)

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