FOKUS 2-Ergebnisse von Einzelhändlern schieben US-Börsen an

* Home Depot, Target und Saks schlagen sich gut

* Konjunkturdaten dämmen Gewinne ein

(neu: aktualisierte Kurse, neuer Analyst)

New York, 18. Aug (Reuters) - Positive Ergebnisse von Einzelhändlern haben den US-Börsen am Dienstag Rückenwind gegeben. Besonders die Zahlen der weltgrößten Baumarktkette Home Depot und des Einzelhändlers Target hoben nach den kräftigen Vortagesverlusten die Stimmung. Die Anleger werteten die Ergebnisse als Bestätigung dafür, dass die US-Unternehmen das Schlimmste überstanden haben könnten. Begrenzt wurden die Gewinne jedoch durch überraschend schwache Konjunkturdaten.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte gewann 0,9 Prozent auf 9213 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> stieg ein Prozent auf 988 Zähler. Der Technologie-Index Nasdaq<.IXIC> legte 1,2 Prozent auf 1954 Punkte zu. Der Dax<.GAXI> schloss in Frankfurt 0,9 Prozent fester bei 5250 Zählern.

Die Einzelhändler Home Depot, Target und Saks profitierten im Quartal von Kostensenkungen und machten damit trotz eines schwachen Umsatzes Gewinn. Die Ergebnisse waren typisch für die gesamte Berichtssaison und ließ damit die Hoffnung zurückkehren, die Unternehmen seien über den Berg. Home-Depot-Papiere legten rund drei Prozent zu, Target- und Saks-Anteile sogar mehr als sieben Prozent. "Die Leute achten auf solche Aktien, um Hinweise auf eine Entspannung bei den Verbrauchern zu bekommen", sagte ein Analyst. Ein enttäuschender Ausblick des Home-Depot-Rivalen Lowe's war am Montag ein Grund für die Talfahrt. Lowe's-Titel verloren erneut 2,8 Prozent.

Die Anleger kauften auf breiter Front dazu. Zu den größten Nutznießern gehörten neben den Einzelhändlern Titel aus dem Banken- und Technologiesektor. Eine Heraufstufung der Smartphone-Hersteller Apple, RIM und Palm gab der Nasdaq einen Schub. Der Broker RBC begründete seine Entscheidung mit großen Investitionsmöglichkeiten im Smartphone-Markt. Apple-Titel kletterten 2,4 Prozent, RIM 3,9 Prozent und Palm 3,9 Prozent.

Einen Rückschlag gab es dagegen am amerikanischen Immobilienmarkt. Die Zahl der Wohnbaubeginne im Juli sank überraschend um ein Prozent auf eine Jahresrate von 581.000. Analysten hatten mit einem Anstieg auf 600.000 gerechnet. Die Daten zeigten, dass jede Erholung des Immobilienmarktes wohl zäh verlaufen werde, sagte Marktstratege Michael Sheldon.

Andere Börsianer warnten vor überzogenen Erwartungen an die Börsenentwicklung. Die Rally habe ihren Zenit erreicht, sagte etwa Pimco-Vorstandschef Mohamed El-Erian zu Reuters-TV. Die Aktien seien zu schnell nach oben getrieben worden. Nun rückten fundamentale wirtschaftliche Rahmendaten wieder in den Vordergrund. "Meiner Meinung nach erleben wir gerade ein kräftiges Tauziehen", sagte El-Erian.

(Reporter: Rachel Chang; bearbeitet von Sebastian Engel; redigiert von Angelika Stricker)