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FOKUS 2-US-Daten beflügeln Schweizer Börse-Lonza im freien Fall

Veröffentlicht am 29.10.2009, 17:17
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Zürich, 29. Okt (Reuters) - Die Schweizer Börse ist am Donnerstag nach dem unerwartet starken Wachstum der US-Wirtschaft im dritten Quartal in die Gewinnzone vorgestossen. Vor allem Kursgewinne von Finanz- und zyklischen Werten trugen die Erholung. Dagegen lasteten die Lonza-Aktien, die sich nach einer Gewinnwarnung praktisch im freien Fall befanden, und der Kurseinbruch der Aktien der ABB, die sich sehr vorsichtig über die weiteren Aussichten geäussert hatte, auf dem Gesamtmarkt.

Der SMI<.SSMI> notierte nach einem Tagestief bei 6222 kurz vor Schluss um 0,9 Prozent höher auf 6336 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> stieg ebenfalls 0,9 Prozent auf 5441 Zähler.

Lonza büssten rund einen Viertel ihres Werts ein und fielen bis auf 79,80 sfr. Dies ist der tiefste Stand seit über einem Jahr. Zuletzt notierte der Titel bei 80,90 sfr. Der Pharmaauftragshersteller hat die mittelfristige Gewinnprognose gekippt und auch die Prognose für das laufende Jahr gesenkt.

Die ABB-Aktien sackten zunächst um über fünf Prozent ab und lagen zuletzt noch um fast drei Prozent im Minus. Der Konzern erzielte im dritten Quartal zwar den in Aussicht gestellten Milliardengewinn. Der Auftragseingang sank aber um 21 Prozent und der Ausblick für den restlichen Jahresverlauf 2009 und 2010 bleibt unsicher. "Es gibt einige einmalige Effekte, die das Ergebnis besser aussehen lassen. Die Margenentwicklung ist auch eher etwas enttäuschend. Und im Gegensatz zu anderen Industriefirmen spricht ABB noch nicht davon, dass der Boden erreicht sei", sagte ein Händler.

Die Straumann-Aktien fielen um sechs Prozent. Die Wirtschaftskrise dämpft die Nachfrage nach den Zahnimplantaten des Unternehmens weiterhin. "Aus unserer Sicht ist es noch zu früh, von einer namhaften Erholung zu reden", sagte CEO Gilbert Achermann zu Reuters. Händler wiesen zudem auf den starken Kursanstieg in den Vorwochen hin. "Die Leute sind verunsichert. Da kann alles Gewinnmitnahmen auslösen", sagte ein Börsianer. Die Titel von Konkurrent Nobel Biocare legte dagegen gut ein Prozent zu.

Dagegen kletterten die Geberit-Aktien um fast acht Prozent nach oben. Der Sanitärtechnik-Hersteller trotzt der schwachen Baukonjunktur in Europa und hat sich in den ersten neun Monaten besser als erwartet geschlagen und operativ rentabler gearbeitet.

Nestle setzten nach anfänglichen Verlusten den Aufwärtstrend fort und legten 0,8 Prozent zu. Zunächst hatte die Mitteilung, dass Moody's den Rating-Ausblick des Lebensmittelkonzerns auf "negativ" gesenkt hat, Gewinnmitnahmen ausgelöst.

Auch die beiden Pharmaschwergewichte Novartis und Roche holten anfängliche Verluste auf.

Die Aktien der Grossbanken und Versicherungen, die in den vergangenen Tagen zum Teil deutlich nachgegeben hatten, setzten zu einer Erholung an. Credit Suisse, UBS und Swiss Re rückten mehr als drei Prozent vor.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)

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