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FOKUS 2-Anleger fürchten Konjunktureintrübung - Dax im Minus

Veröffentlicht am 23.06.2010, 15:17

* Unsicherheit unter Anlegern weiter groß

* BASF gegen den Trend nach Cognis-Übernahme im Plus

* HeidelbergCement Schlusslicht im Dax

(neu: Dialog Semicon)

Frankfurt, 23. Jun (Reuters) - Am Aktienmarkt macht sich verstärkt Furcht vor einer Eintrübung der weltweiten Konjunktur breit. Der Dax<.GDAXI> verlor am Mittwoch 0,4 Prozent auf 6246 Zähler. "Die Zeiten sind einfach zu unsicher, da traut sich kaum ein Investor aus der Deckung", sagte ein Händler. Zuletzt enttäuschende US-Immobilendaten nährten nach Einschätzung von Helaba-Analyst Christian Schmidt die Befürchtung, dass sich die Krise am Häusermarkt wieder verschärfen könnte.

"Das ist ein sehr sensibler Bereich, weil man nicht vergessen darf, dass die Finanzkrise am US-Immobilienmarkt ihren Anfang gefunden hat", sagte ein anderer Händler. Die am Dienstag veröffentlichten Absatzzahlen bestehender US-Eigenheime waren überraschend schwach ausgefallen. Für einen Stimmungsdämpfer in den Euro-Ländern sorgte am Mittwoch auch der gesunkene Einkaufsmanagerindex des Markit-Instituts. Das sei kein gutes Signal, stellte Gerd Hassel von der BHF-Bank fest. "Wir laufen nicht in eine neue Rezession hinein, werden aber im zweiten Halbjahr geringere Wachstumsraten sehen."

Vorsichtig macht die Anleger nach Worten von Börsianern auch die anhaltende Sorge über die Schuldenkrise und Stabilität der südeuropäischen Banken. "Das Thema köchelt weiter vor sich hin und sorgt damit für eine Grundnervosität", sagte ein Händler. Der europäische Stoxx-Bankenindex<.SX7P> gab zunächst gut ein Prozent nach, erholte sich im Laufe des Tages aber wieder. "Das sind noch die Nachwirkungen der Herabstufung der BNP-Paribas-Kreditwürdigkeit durch Fitch am Dienstag und der Aussicht auf eine Bankenabgabe in Großbritannien", sagte ein Börsianer. Im Dax<.GDAXI> notierten die Aktien der Commerzbank mit 1,6 Prozent im Minus und die der Deutschen Bank 0,8 Prozent tiefer. Beide Titel zählten damit zu den größten Verlierern.

POSITIVER ANALYSTENKOMMENTAR HILFT LUFTHANSA

Zeitweise Schlusslicht im Dax waren die Aktien von HeidelbergCement mit einem Abschlag von 1,5 Prozent. Wie die indische Zeitung "Business Standard" berichtete, buhlen die europäischen Zementkonzerne HeidelbergCement, Lafarge, CRH und Italcementi um das Zementgeschäft des indischen Unternehmens Murli Industries. Die Analysten der DZ Bank bezeichneten den von der Zeitung genannten möglichen Kaufpreis von 540 bis 550 Millionen Dollar als hoch und äußerten Zweifel, dass diese Transaktion von den Anlegern positiv aufgenommen werde.

Die Titel der Lufthansa profitierten dagegen von Analystenkommentaren und legten 3,5 Prozent zu. Nach JP Morgan hob auch die Citigroup am Mittwoch das Kursziel für Aktie an. Gegen den Markttrend behaupten konnten sich auch die Titel von BASF, die 1,2 Prozent gewannen. Der weltgrößte Chemiekonzern übernimmt das Spezialchemie-Unternehmen Cognis[COGNS.UL] für 3,1 Milliarden Euro. Die Übernahme sei sinnvoll, sagte ein Börsianer. Der Kaufpreis sei nicht zu hoch, zudem sei nicht mit einer Kapitalerhöhung zu rechnen.

Im TecDax<.TECDAX> besonders gefragt waren Dialog Semicon. Die Aktien des Chipentwicklers setzten sich mit einem Plus von knapp vier Prozent an die Spitze des Index, nachdem erneute Spekulationen auf ein Übernahmeangebot die Runde machten. "Es gibt das schon sehr alte Gerücht, dass Infineon interessiert sein könnte", sagte ein Börsianer. Infineon wollte sich nicht äußern.

(Reporter: Daniela Pegna; redigiert von )

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