Zürich, 22. Okt (Reuters) - Die Schweizer Börse dürfte sich
am Donnerstag wohl den negativen Vorgaben aus den USA und Asien
anschliessen und schwächer einsetzen. In den USA waren die Kurse
nach Börsenschluss in Europa stärker gefallen. Da mit Credit
Suisse , Nestle und Novartis aber
gleich drei der vier grössten Schweizer Firmen ihre Ergebnisse
vorgelegt haben, dürften ihre Aktienkurse den Gesamtmarkt stark
beeinflussen. "Die Ergebnisse waren insgesamt gut. Das könnte
uns etwas Eigenleben verleihen", sagte ein Händler.
Die Bank Clariden Leu berechnete den SMI vorbörslich
um 45 Punkte tiefer auf 6389 Punkten. Der SMI Future
notierte kurz nach Eröffnung um 64 Zähler tiefer auf 6370
Punkten.
Das stärkste Ergebnis legte laut Händlern die Grossbank
Credit Suisse vor. Die Bank erzielte im dritten
Quartal einen Gewinn von 2,4 Milliarden und übertraf damit die
Prognosen von 1,6 Milliarden sfr. "Gewinn deutlich besser als
erwartet, der Geldzufluss hält an. CS ist wirklich einer der
Profiteure der Krise", sagte ein Händler.
Aber auch Nestle habe die Erwartungen erfüllt.
"Das Ergebnis ist nicht spektakulär, aber sehr solide. Ob das
aber ausreicht, dass die Aktie den Höhenflug fortsetzt, wird
sich zeigen", sagte ein Händler. Der Umsatz sank zum
Vorjahreszeitraum um 2,2 Prozent auf 79,5 Milliarden sfr.
Analysten hatten einen Umsatz von 80,3 Milliarden sfr erwartet.
Der Pharmariese Novartis konnte die Erwartungen
erfüllen, nicht aber übertreffen. Der Reingewinn ist im dritten
Quartal nur leicht um ein Prozent auf 2,11 Milliarden Dollar
gestiegen. "Für steigende Kurse hätte es etwas mehr sein
müssen", sagte ein Händler. "Allerdings sind die Aussichten
günstig. Im der Pharma-Division sollen die Verkaufserlöse sogar
zweistellig anziehen. "Das könnte allenfalls helfen", sagte der
Händler.
Für eine positive Kursreaktion könnte der Bericht von OC
Oerlikon sorgen. "Die Geschäftsentwicklung liegt im
Rahmen der Erwartungen. Positiv sind die Erholungsanzeichen am
Horizont und dass der Konzern nicht wie befürchtet eine
Kapitalerhöhung angekündigt hat", sagte ein Händler. In den
ersten neun Monaten sackte der Umsatz um 39 Prozent auf 2,17
Milliarden Franken und der Bestellungseingang um 35 Prozent auf
2,29 Milliarden Franken ab.
Besser als erwartet arbeiteten der Computerzubehörhersteller
Logitech und der Bankensoftware-Produzent
Temenos.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)