Zürich, 09. Dez (Reuters) - Die Schweizer Börse hat sich am
Mittwochnachmittag leicht erholt präsentiert. Insbesondere
Kursgewinne von rund einem halben Prozent beim
Börsenschwergewicht Nestle verhalfen dem Markt trotz
anfänglicher Verluste ins Plus. Unterstützung kam dabei auch von
den US-Börsen: Hier deuten die Futures auf eine höhere
Eröffnung. Nach wie vor bremsen aber Sorgen über die Finanzlage
Dubais und die schwierige Lage Griechenlands den Aufwärtstrend.
Die Aktien des vor einer tiefgreifenden Sanierung stehenden
Anlagenbauers Oerlikon setzten ihre Talfahrt fort.
Der Standardwerteindex SMI<.SSMI> stand zuletzt 0,1 Prozent
höher auf 6402 Punkte. Der breite SPI<.SSHI> büsste dagegen 0,1
Prozent auf 5502 Zähler ein. Laut einem Händler dürfte der SMI
die Spanne von 6150 bis 6480 Punkten fürs erste kaum verlassen.
Viele Anleger seien von den erneuten Aufflackern der
Finanzsorgen Dubais und der misslichen Lage Griechenlands auf
dem falschen Fuss erwischt worden. Mit einer anhaltenden
Korrektur rechne er aber dennoch nicht, so der Händler. Zu viele
Faktoren wie beispielsweise die tiefe Aktienquote zahlreicher
institutioneller Anleger stützten den Markt nach unten ab.
Bei den Standardwerten präsentierten sich die Aktien des
Bankkonzerns UBS mit einem Minus von knapp einem
Prozent mit am schwächsten. Händler verwiesen auf mehrere
Studien, wonach der Banksektor wohl mehr Kapital aufnehmen muss.
Die Titel des Konkurrenten Credit Suisse konnten nach
anfänglichen Verlusten ein halbes Prozent zulegen.
Bei den Versicherungen sanken Zurich um 1,3 Prozent
und Swiss Re büssten 0,3 Prozent ein. Händler verwiesen
auf Befürchtungen, dass der Sektor angesichts der eher
spärlichen Schadensereignisse Schwierigkeiten haben dürfte, die
Prämien zu erhöhen.
Die Oerlikon-Aktien sackten weitere 11 Prozent auf 37,11
Franken ab. Am Vortag hatten die Titel bereits 27 Prozent
eingebüsst. Der hoch verschuldete Anlagenbauer verhandelt mit
den Banken über eine Umschuldung und einen Kapitalsschnitt.
Gläubigerbanken sollen Zinsverzicht leisten und einen Teil ihrer
Forderungen in Eigenkapital wandeln. Langfrist-Investoren würden
reihenweise aus dem Titel aussteigen. "Niemand will die Aktie",
erklärte ein Händler. "Wer will schon investiert bleiben, nur um
an einer Kapitalerhöhung teilzunehmen?"
Meyer Burger verteuerten sich um 7,4 Prozent. Der
Spezialsägenhersteller will die an der Berner Börse notierte 3S
Industries übernehmen. Die 3S-Aktionäre sollen für 11,2
eigene Namenaktien eine Namenaktie von Meyer Burger erhalten. 3S
zogen um 23 Prozent auf 23,95 sfr an. Die Aktien der
Beteiligungsgesellschaft New Value, die an 3S beteiligt
ist, gewann 2,4 Prozent.
Die Novartis-Aktien stiegen um 0,2 Prozent. Der
Pharmakonzern gab anlässlich eines Investorentages bekannt, dass
die Krebsmedikamente Tasigna und Zometa auf Kurs zu den
Zulassungsanträgen in den USA und in der EU bis Jahresende sei.
Ein Händler erklärte, dies ändere nichts an der Bewertung des
Unternehmens.
Die Roche-Genussscheine waren unverändert, während
Lonza um 0,4 Prozent zulegen.
Panalpina fielen um knapp drei Prozent. Das
Unternehmen vermeldete erste Vergleichsverhandlungen mit dem
US-Justizministerium wegen eines Bestechungsskandals.
(Reporter: Andrew Thompson; redigiert von Albert Schmieder)