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ROUNDUP/Bangen vor S&P-Entscheidung: Euroländern droht Abstufung

Veröffentlicht am 13.01.2012, 16:28
FRANKFURT/MAIN (dpa-AFX) - Zahlreiche Euroländer müssen die Abstufung ihrer Kreditwürdigkeit fürchten. An diesem Freitag könnte die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) ihre Entscheidung verkünden, welche der 15 gefährdeten Staaten sie abwertet. Auf der Beobachtungsliste, die S&P im Dezember aufgestellt hatte, stehen auch Deutschland und Frankreich. Vor allem die französische Topbonität von 'AAA' scheint zu wackeln.



Gerüchte an der Börse über eine bevorstehenden Abstrafung durch S&P wurden am Freitag in Finanzkreisen bestätigt. Deutschland sei aber nicht darunter, hieß es. Die Wirtschaft in der Bundesrepublik gilt als Zugpferd von ganz Europa. Nähere Angaben über die betroffenen Länder wurden nicht gemacht.



KURSRUTSCH



Die Spekulationen lösten am Freitagnachmittag an den europäischen Börsen einen Kursrutsch aus. Auch der deutsche Leitindex Dax fiel prompt. Er verlor 0,65 Prozent auf 6139,27 Punkte. Auch andere wichtige deutsche Indizes gerieten ins Minus. Auch der Euro geriet unter Druck.



Die Herabstufung Frankreichs, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone, hätte gravierende Auswirkungen auf die Rettungsbemühungen in der Schuldenkrise. Auch Spanien, Italien, Belgien und Portugal sollen abgestraft werden, hieß es am Markt.



Auch das 'Wall Street Journal' berichtete von der möglichen Abstufung. Die Zeitung zitierte einen Regierungsmitarbeiter, dass eine entsprechende Ankündigung unter Europas Regierungen kursiere. Die Ratingagenturen sind verpflichtet, Änderungen bei der Kreditwürdigkeit den Staatsspitzen zuvor mitzuteilen.



ENTSCHEIDUNG AM FRÜHEN ABEND ERWARTET



Die offizielle Bekanntgabe könnte am frühen Abend erfolgen. Wahrscheinlich ist, dass S&P den Börsenschluss mindestens in Europa abwartet, um den Märkten über das Wochenende Zeit zu geben, sich wieder zu beruhigen.



S&P hatte bereits vor einem Monat vor einer möglichen Abstufung zahlreicher Eurostaaten gewarnt und in der Schuldenkrise ein entschlossenes Durchgreifen der Staats- und Regierungschefs gefordert. Nun stelle sich die Frage, in welchem Ausmaß welche Länder betroffen seien und ob eventuell auch der Rettungsfonds EFSF seine Top-Bonität verliere, erklärten Börsenhändler./das/sl/tih/bbi/rad/DP/stk

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