Investing.com -- Der Dollar war im morgendlichen Handel in Europa etwas billiger, konnte aber den Großteil seiner Gewinne behaupten, die er nach dem stärker als erwarteten Beschäftigungsreport am Freitag eingefahren hatte, der am Markt ein Überdenken der wahrscheinlichen Zinsentscheidungen der Federal Reserve auslöste.
Die stärkste Bewegung der amerikanischen Währung gab es gegenüber der türkischen Lira, gegenüber der er um 2,5% hochschnellte, nachdem Präsident Recep Tayyip Erdogan am Wochenende Zentralbankgouverneur Murat Cetinkaya aus dem Amt entlassen hatte. Erdogans Entscheidung belebte die Befürchtungen über die Sicherheit der Lira neu, angesichts dessen, dass der Präsident in der Vergangenheit Druck auf die Zentralbank ausgeübt hatte, die Zinsen zu senken, obwohl die Inflationsrate im Juni immer noch über 15% lag.
Im breiteren Kontext ist die Entlassung von Cetinkaya eine Illustration des politischen Drucks auf Zentralbanken in aller Welt, als die Konjunktur sich überall verlangsamt wegen der Folgen der Handelskonflikte zwischen den USA und ihren größten Handelspartnern. Eine weitere Illustration dieses Trends wird es am Mittwoch und Donnerstag geben, wenn Federal Reserve Chef Jerome Powell vor dem US-Kongress eine Stellungsnahme abgeben wird.
Um 09:45 MEZ wurde der Euro zu 1,1229 USD gehandelt, im Wesentlichen unverändert gegenüber dem Schlussstand am Freitag in Europa. Die Gemeinschaftswährung bleibt unter Druck, nachdem die Daten zur deutschen Industrieproduktion im Mai schwächer als erwartet ausgefallen waren – auch wenn die Zahl keineswegs so schockierend war, wie der stärkere Einbruch der Auftragseingänge in Fabriken, der am Freitag berichtet wurde. Ansonsten senkte die Frankreichs Zentralbank ihre Schätzung für das französische Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal von 0,3% auf 0,2% ab und begründete dies mit der Verschlechterung im produzierenden Gewerbe. Frankreich ist in diesem Jahr ein relativer Lichtblick in der Wirtschafts der Eurozone gewesen, dank Präsident Emmanuel Macron Zugeständnissen an die “gelben Westen” Protestbewegung.
Das britische Pfund hat weiter Mühe sich auf 1,2523 USD zu halten, als Meldungen hereinkamen, dass Boris Johnson, der versprochen hat das Vereinigte Königreich am 31. Oktober aus der EU zu führen, mit oder ohne Übergangsvereinbarung, auf einen klaren Sieg im Kampf um die Parteiführung der regierenden Konservativen zusteuert.
Der Dollarindex, der die Stärke der amerikanischen Währung gegenüber einem Korb aus sechs Währungen von Industrieländern abbildet, wurde zu 96,82 gehandelt, marginal tiefer als am Freitagabend.
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