Investing.com - Der US-Dollar ist nach einer Flut an widersprüchlichen Berichten über die Handelsgespräche zwischen den USA und China, die an diesem Donnerstag wiederaufgenommen werden, gefallen.
Von einer endgültigen Deeskalation im Handelskrieg ist Stand heute noch keine Spur, nachdem die USA Anfang dieser Woche zunächst einige chinesische Unternehmen auf eine schwarze Liste gesetzt hatten und zum anderen Visa-Beschränkungen für einige chinesische Regierungsbeamte erlassen hatten.
Aktuelle Meldungen deuten aber darauf hin, dass sich beide Seiten zumindest auf einen "kleinen Deal" einigen könnten, um die Belastung auf die jeweilige Volkswirtschaft, die aus dem monatelangen Handelskrieg resultiert, zu verringern.
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde berichtet, dass die USA die Umsetzung eines zuvor vereinbarten Währungspakts als Teil des partiellen Handelsabkommens in Betracht ziehen würden. Das Abkommen war Anfang des Jahres ausgehandelt worden, bevor die Gespräche zwischen den beiden Nationen scheiterten. Es würde sich dabei um ein Abkommen der ersten Stufe handeln und den Grundstein für weitere Verhandlungen über Kernfragen wie Diebstahl intellektuellen Eigentums und erzwungenen Technologietransfers legen. Auch eine weitere Verschiebung der US-Zollerhöhung, die für kommenden Dienstag geplant ist, soll ein Thema sein.
Der "New York Times" zufolge will die Trump-Administration außerdem die Sanktionen gegen den chinesischen Telekommunikationsgiganten Huawei in Teilen aufheben.
In anderen Berichten hieß es, dass die Gespräche zwischen den USA und China nicht über den Donnerstag hinaus gehen könnten. Das berichteten die South China Morning Post sowie der US-TV-Sender Fox News.
Trotz der hohen Unsicherheit legten risikoreichere Währungen wie der chinesische Yuan, der Aussie und der Kiwi gegenüber dem US-Dollar zu.
Der Dollar Index, der den Dollar gegenüber einem Währungskorb misst, sank um 0,3% auf 98,547. Der Dollar verlor gegenüber dem Festland und dem Offshore Yuan rund 0,3%.
Der Euro nutzte die Schwäche des Dollars aus, um zum ersten Mal seit einer Woche über 1,1000 Dollar zu steigen. Bis 3.30 Uhr ET stieg er um 0,4% auf 1,1041 Dollar und das, obwohl die Industrieproduktion aus Frankreich sowie die Exporte aus Deutschland schwächer als erwartet ausgefallen waren.
Sogar die Türkische Lira, die Anfang der Woche auf ein 4-Monatstief gegenüber dem Dollar markierte, da türkische Truppen in Nordsyrien einmarschierten, konnte eine kleine Erholung einläuten, bevor sie ihre Gewinne gegenüber dem Dollar auf 5,8686 abgeben musste.
Andernorts war das Britische Pfund gegenüber dem Dollar stabil, aber niedriger gegenüber dem Euro.