(neu: mehr Analysten, Aktienkurs, mehr Details)
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Der Kupferkonzern Aurubis (4:NAFG) hat die Anleger am Dienstag trotz einer deutlichen Ergebnissteigerung im vergangenen Quartal enttäuscht. Auch die bestätigten Jahresziele änderten daran nur wenig.
Entsprechend büßten Aurubis-Aktien um die Mittagszeit als MDax-Schlusslicht 4,73 Prozent auf 76,50 Euro ein. Ein Händler sah die Resultate unter den Konsensschätzungen und sprach von weiteren Gewinnmitnahmen. Erst im Januar waren die Papiere auf ein Rekordhoch bei 86,80 Euro gestiegen, anschließend im Sog der jüngsten Börsenturbulenzen aber bereits etwas unter Druck geraten.
Dank höherer Kupferpreise und gestiegener Raffinierlöhne für Altkupfer schnellte das operative Konzernergebnis vor Steuern im ersten Geschäftsquartal um mehr als das Vierfache auf 79 Millionen Euro hoch. Analysten hatten im Schnitt noch etwas mehr erwartet. Die Zahlen seien gut, aber womöglich nicht gut genug, schrieb Commerzbank-Analyst Ingo-Martin Schachel.
Sein Kollege Fawzi Hanano von der Privatbank Berenberg verwies zudem darauf, dass der Vorsteuergewinn auf das Jahr hochgerechnet etwas hinter der Zielsetzung des Unternehmens zurückbleibe. Allerdings sei das erste Quartal üblicherweise auch saisonal schwächer, so Hanano weiter.
Trotz negativer Währungseffekte strebt Aurubis auf Jahressicht weiterhin ein stabiles operatives Vorsteuerergebnis an - dieses hatte 2016/17 bei 298 Millionen Euro gelegen. Die meisten Beobachter zeigten sich davon nicht überrascht. Einige Marktteilnehmer hätten aber wohl auf eine leichte Anhebung der Ziele gehofft, merkte Commerzbank-Experte Schachel an.
Positiver fiel derweil die Interpretation des Ausblicks von Warburg-Analyst Eggert Kuls aus. Das Gewinnziel sei vorsichtig und könnte im weiteren Jahresverlauf angehoben werden, falls die positive Konjunkturentwicklung anhalte. Kuls selbst ist deutlich optimistischer als das Unternehmen und rechnet mit einem Anstieg des Vorsteuergewinns um mehr als elf Prozent.