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WDH: Pharmakonzern Roche verteidigt hohe Kosten für Medikamente

Veröffentlicht am 04.06.2013, 10:15
Aktualisiert 04.06.2013, 10:16
(Präzisiert wurde im zweiten Absatz der zweite Satz. Es geht um Brustkrebs rpt Brustkrebs.)

BERLIN (dpa-AFX) - Der Pharmakonzern Roche hat hohe Kosten für neue Krebsmedikamente verteidigt. 'Wir stehen heute am Anfang einer Situation, wo sich bei manchen Krebserkrankungen Erfolge einstellen', sagte Roche-Deutschland-Chef Hagen Pfundner der Tageszeitung 'Die Welt' (Dienstag). 'Die Frage, was ein Monat Leben kosten darf, hängt also mit der Frage zusammen, ob wir Innovationen wollen und was die einer Gesellschaft wert sind.' Er tritt damit der Kritik von Ärzten und Krankenkassen entgegen, die jüngst der Pharmaindustrie vorgeworfen hatten, überhöhte Preise für bestimmte Medikamente zu verlangen.

Krankheiten wie Darmkrebs oder Prostatakrebs seien heute dank solcher Mittel heilbar, entgegnet Pfundner. Es habe sich gezeigt, dass acht von zehn Patientinnen etwa mit Brustkrebs nach einem Therapiezyklus von zwölf Monaten auch acht oder neun Jahre später noch lebten. Das relativiere die Kosten von etwa 35.000 Euro für die Therapie.

Roche schaltet sich derzeit stark in die Diskussion über womöglich überteuerte Krebsmittel ein. Erst am Montag hatte Pfundner in diesem Zusammenhang ebenfalls in einem Gespräch mit der 'Welt' angeboten, die Therapiekosten für das Medikament Avastin ab einer bestimmten Verbrauchsmenge pro Patient und Jahr und zu erstatten.

Pfundner fordert eine grundlegende Überarbeitung des erst vor zwei Jahren in Kraft getretenen Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (Amnog). 'Das Gesetz muss gründlich nachgebessert werden', sagte Pfundner. Es zeige sich mehr und mehr, dass das Gesetz für neuartige Medikamente 'fehlerhaft konstruiert' sei. Einer der größten Kritikpunkte sei die sogenannte frühe Nutzenbewertung. 'Eine substanzielle Nutzenbewertung, nur ein Jahr nach der Zulassung eines Medikaments, ist da gar nicht möglich', sagte er.

Laut Amnog kann ein Medikament nun ein Jahr nach der Marktzulassung durch ein Institut noch einmal bewertet werden. Wenn die Prüfung ergibt, dass das neue Mittel nicht besser ist als bereits vorhandene Medikamente, müssen die Hersteller mit den Krankenkassen die Preise nachverhandeln./jha/mne/fbr

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