NEW YORK (dpa-AFX) - Facebook wagt kurz vor dem Milliarden-Börsengang eine Patentschlacht mit Yahoo . Das weltgrößte Online-Netzwerk schlägt wenige Wochen nach einer Yahoo-Patentklage mit eigenen Vorwürfen zurück. Bei den zehn Facebook-Patenten geht es ebenfalls um Funktionen von Online-Diensten. Symbolisch ist, dass eines der Patente Firmengründer Mark Zuckerberg an erster Stelle als Erfinder nennt. Facebook will Yahoo an der empfindlichsten Stelle treffen - den Diensten, die die lebenswichtigen Werbeerlöse einbringen.
Yahoo hatte Facebook Anfang März ebenfalls auf der Basis von zehn Patenten verklagt. Yahoo beansprucht für sich, eine Reihe grundlegender Funktionen Sozialer Netzwerke erfunden zu haben. Dabei geht etwa um Technologien zum Verschicken von Nachrichten, zur Anzeige von Neuigkeiten oder dem Abgeben von Kommentaren. Außerdem soll Facebook laut Yahoo auch bei Methoden zur Darstellung von Werbeanzeigen abgekupfert haben.
Die Patentklage von Yahoo kam für Facebook zur Unzeit: Investoren sind schnell verunsichert, wenn solche Konflikte kurz vor einem Börsengang aufbrechen. Facebook gibt dennoch nicht klein bei und nimmt die Herausforderung an. Das Online-Netzwerk kündigte schon nach der Yahoo-Klage an, sich 'mit allen Mitteln' wehren zu wollen.
Facebook listet in der am Dienstag veröffentlichten Klage eine breite Palette von Yahoo-Diensten auf, die angeblich Patente des Online-Netzwerks verletzen. Dabei geht es etwa um die Personalisierung von Artikeln für Mitglieder eines Online-Netzwerks, die Weiterleitung von Nutzer-Profilen oder die Anpassung von Datenbanken. Beim Patent zur Markierung digitaler Medien, dem sogenannten 'Taggen' listet Zuckerberg (27) an der Spitze der Erfinder auf. Die Vorwürfe von Yahoo weist Facebook zurück.
Facebook kann als junges Unternehmen erst auf ein relativ kleines Patent-Portfolio zurückgreifen. Nach bisherigen Informationen hatte das Online-Netzwerk 56 Patente und gut 500 gestellte Anträge. Allerdings reichte das Arsenal allemal für die Gegenklage mit eigenen und zugekauften Patenten. Vor kurzem erwarb Facebook im Zuge der Abwehrvorbereitungen auch mehrere hundert Patente von IBM - laut einem US-Medienbericht auch solche, auf die Yahoo Lizenzen hält.
Yahoo sprach in einer ersten Reaktion von einem 'zynischen Versuch' Facebooks, von der ersten Klage abzulenken. 'Andere führende Unternehmen haben Lizenzen für diese Technologien erworben und Facebook muss dies auch tun oder seine Arbeitsweise verändern', hieß es in einer Yahoo-Erklärung, die im US-Blog 'All Things Digital' zitiert wird.
Yahoo hatte auch schon kurz vor dem Google -Börsengang 2004 die Patentkeule herausgeholt. Damals bekam Yahoo bei der Einigung 2,7 Millionen Google-Aktien, die wenig später mehrere hundert Millionen Dollar wert waren.
Bei dem Börsengang will Facebook nun mindestens fünf Milliarden Dollar erlösen. Das wäre der bisher größte Börsengang. Der Wert des gesamten Unternehmens wird bei rund 100 Milliarden Dollar gesehen.
Facebook ist in den vergangenen Jahren rasant gewachsen und hatte zuletzt 845 Millionen Nutzer. Der einstige Internet-Vorreiter Yahoo schwächelt hingegen. Zuletzt gab es zwar immer noch 700 Millionen Nutzer - doch die Einnahmen gehen zurück, sogar bei der Banner-Werbung, in der Yahoo immer besonders stark war.
Der deutsche Patentexperte Florian Müller, der die Konflikte in der Technologiebranche beobachtet, betonte, Facebook zeige mit seiner Auswahl der Patente, dass es sowohl eigene Anmeldungen vorantreibe als auch seine Finanzkraft für gezielte Zukäufe einsetze. 'Yahoo hat sich geschnitten, wenn es geglaubt haben sollte, Facebook würde Zurückhaltung üben, um Unruhe während des Börsengangs zu vermeiden.'
Die Yahoo-Klage ist nicht das einzige Patent-Problem von Facebook: Wenige Tage später legte auch die kanadische Firma Mitel mit einer Klage wegen zwei ihrer Patente nach./so/DP/fn
Yahoo hatte Facebook Anfang März ebenfalls auf der Basis von zehn Patenten verklagt. Yahoo beansprucht für sich, eine Reihe grundlegender Funktionen Sozialer Netzwerke erfunden zu haben. Dabei geht etwa um Technologien zum Verschicken von Nachrichten, zur Anzeige von Neuigkeiten oder dem Abgeben von Kommentaren. Außerdem soll Facebook laut Yahoo auch bei Methoden zur Darstellung von Werbeanzeigen abgekupfert haben.
Die Patentklage von Yahoo kam für Facebook zur Unzeit: Investoren sind schnell verunsichert, wenn solche Konflikte kurz vor einem Börsengang aufbrechen. Facebook gibt dennoch nicht klein bei und nimmt die Herausforderung an. Das Online-Netzwerk kündigte schon nach der Yahoo-Klage an, sich 'mit allen Mitteln' wehren zu wollen.
Facebook listet in der am Dienstag veröffentlichten Klage eine breite Palette von Yahoo-Diensten auf, die angeblich Patente des Online-Netzwerks verletzen. Dabei geht es etwa um die Personalisierung von Artikeln für Mitglieder eines Online-Netzwerks, die Weiterleitung von Nutzer-Profilen oder die Anpassung von Datenbanken. Beim Patent zur Markierung digitaler Medien, dem sogenannten 'Taggen' listet Zuckerberg (27) an der Spitze der Erfinder auf. Die Vorwürfe von Yahoo weist Facebook zurück.
Facebook kann als junges Unternehmen erst auf ein relativ kleines Patent-Portfolio zurückgreifen. Nach bisherigen Informationen hatte das Online-Netzwerk 56 Patente und gut 500 gestellte Anträge. Allerdings reichte das Arsenal allemal für die Gegenklage mit eigenen und zugekauften Patenten. Vor kurzem erwarb Facebook im Zuge der Abwehrvorbereitungen auch mehrere hundert Patente von IBM
Yahoo sprach in einer ersten Reaktion von einem 'zynischen Versuch' Facebooks, von der ersten Klage abzulenken. 'Andere führende Unternehmen haben Lizenzen für diese Technologien erworben und Facebook muss dies auch tun oder seine Arbeitsweise verändern', hieß es in einer Yahoo-Erklärung, die im US-Blog 'All Things Digital' zitiert wird.
Yahoo hatte auch schon kurz vor dem Google
Bei dem Börsengang will Facebook nun mindestens fünf Milliarden Dollar erlösen. Das wäre der bisher größte Börsengang. Der Wert des gesamten Unternehmens wird bei rund 100 Milliarden Dollar gesehen.
Facebook ist in den vergangenen Jahren rasant gewachsen und hatte zuletzt 845 Millionen Nutzer. Der einstige Internet-Vorreiter Yahoo schwächelt hingegen. Zuletzt gab es zwar immer noch 700 Millionen Nutzer - doch die Einnahmen gehen zurück, sogar bei der Banner-Werbung, in der Yahoo immer besonders stark war.
Der deutsche Patentexperte Florian Müller, der die Konflikte in der Technologiebranche beobachtet, betonte, Facebook zeige mit seiner Auswahl der Patente, dass es sowohl eigene Anmeldungen vorantreibe als auch seine Finanzkraft für gezielte Zukäufe einsetze. 'Yahoo hat sich geschnitten, wenn es geglaubt haben sollte, Facebook würde Zurückhaltung üben, um Unruhe während des Börsengangs zu vermeiden.'
Die Yahoo-Klage ist nicht das einzige Patent-Problem von Facebook: Wenige Tage später legte auch die kanadische Firma Mitel mit einer Klage wegen zwei ihrer Patente nach./so/DP/fn