BERLIN (dpa-AFX) - Die deutsche Wirtschaft steht nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) vor einem kräftigen Aufschwung. Nach einem verhaltenen Jahresstart erhöhten die DIW-Experten laut einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum und erwarten eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts von 1,0 Prozent. Zuletzt hatte das DIW im Februar nur ein Wachstum von 0,6 Prozent erwartet. Im kommenden Jahr dürfte die konjunkturelle Entwicklung dann weiter deutlich an Schwung gewinnen und um 2,4 Prozent wachsen. Der Aufschwung werde vor allem von der Binnenwirtschaft getragen, hieß es.
'Wegen des guten Arbeitsmarkts werden die Löhne kräftig steigen und so den privaten Konsum deutlich antreiben', sagte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner. Außerdem habe sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft wieder aufgehellt. Die Ursache für die bessere Stimmung sieht das DIW vor allem darin, dass 'eine Eskalation der Schuldenkrise zunächst eingedämmt wurde'.
Zudem habe die Konjunkturflaute im Winterhalbjahr keine Spuren am deutschen Arbeitsmarkt hinterlassen, hieß es weiter in der Mitteilung. Auf Dauer werden die Unternehmen aber die steigenden Personalkosten und die damit verbundene schwächere Gewinnentwicklung nicht hinnehmen. Nach Einschätzung des DIW dürfte daher 'der Aufbau der Beschäftigung im Sommerhalbjahr 2012 vorübergehend zum Stillstand kommen'. Die Experten erwarten aber keinen deutlichen Rückgang der Erwerbstätigen. Insgesamt dürfte die Arbeitslosenquote in diesem Jahr bei 7,0 Prozent liegen, im nächsten Jahr mit 6,7 Prozent sogar noch einmal etwas darunter.
Die Inflation dürfte nach DIW-Einschätzung mit etwa zwei Prozent in diesem und nächstem Jahr für deutsche Verhältnisse relativ hoch sein. Wegen der starken Nachfrage können die Unternehmen höhere Kosten, etwa aufgrund der steigenden Löhne oder hoher Rohstoffpreise, an die Verbraucher weitergeben. 'Für einen kräftigen Aufschwung sind die Inflationsraten aber alles andere als bedenklich', sagte Fichtner.
Dagegen sorgt die jüngste Geldflut der Europäischen Zentralbank (EZB) laut DIW schon eher für Inflationsrisiken. Zwar habe 'die massive Liquiditätsbereitstellung durch die EZB dazu beigetragen, dass sich die Krise im Euroraum schneller als erwartet stabilisiert hat', lobte Fichtner die geldpolitischen Maßnahmen gegen die Krise. Jetzt sei aber Wachsamkeit gefragt: 'Wenn sich die Lage auf dem Finanzmarkt vollständig beruhigt, kann sich das starke Geldmengenwachstum schnell in Inflation niederschlagen', warnte der DIW-Experte./jkr /jsl
'Wegen des guten Arbeitsmarkts werden die Löhne kräftig steigen und so den privaten Konsum deutlich antreiben', sagte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner. Außerdem habe sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft wieder aufgehellt. Die Ursache für die bessere Stimmung sieht das DIW vor allem darin, dass 'eine Eskalation der Schuldenkrise zunächst eingedämmt wurde'.
Zudem habe die Konjunkturflaute im Winterhalbjahr keine Spuren am deutschen Arbeitsmarkt hinterlassen, hieß es weiter in der Mitteilung. Auf Dauer werden die Unternehmen aber die steigenden Personalkosten und die damit verbundene schwächere Gewinnentwicklung nicht hinnehmen. Nach Einschätzung des DIW dürfte daher 'der Aufbau der Beschäftigung im Sommerhalbjahr 2012 vorübergehend zum Stillstand kommen'. Die Experten erwarten aber keinen deutlichen Rückgang der Erwerbstätigen. Insgesamt dürfte die Arbeitslosenquote in diesem Jahr bei 7,0 Prozent liegen, im nächsten Jahr mit 6,7 Prozent sogar noch einmal etwas darunter.
Die Inflation dürfte nach DIW-Einschätzung mit etwa zwei Prozent in diesem und nächstem Jahr für deutsche Verhältnisse relativ hoch sein. Wegen der starken Nachfrage können die Unternehmen höhere Kosten, etwa aufgrund der steigenden Löhne oder hoher Rohstoffpreise, an die Verbraucher weitergeben. 'Für einen kräftigen Aufschwung sind die Inflationsraten aber alles andere als bedenklich', sagte Fichtner.
Dagegen sorgt die jüngste Geldflut der Europäischen Zentralbank (EZB) laut DIW schon eher für Inflationsrisiken. Zwar habe 'die massive Liquiditätsbereitstellung durch die EZB dazu beigetragen, dass sich die Krise im Euroraum schneller als erwartet stabilisiert hat', lobte Fichtner die geldpolitischen Maßnahmen gegen die Krise. Jetzt sei aber Wachsamkeit gefragt: 'Wenn sich die Lage auf dem Finanzmarkt vollständig beruhigt, kann sich das starke Geldmengenwachstum schnell in Inflation niederschlagen', warnte der DIW-Experte./jkr /jsl